Lindauer Zeitung

Licht an, Licht aus

Lindau Islanders stecken im hinteren Drittel fest – Spiel in Memmingen verschoben

- Von Michael Panzram

- Die EV Lindau Islanders haben am vergangene­n Wochenende in der Oberliga Süd zwei Beispiele dafür abgegeben, worauf es im Sport ganz allgemeing­ültig ankommt. Das überzeugen­de 3:1 gegen den Deggendorf­er SC und das enttäusche­nde 2:3 beim EV Füssen zeigten zudem, was speziell im Eishockey wichtig ist.

Wie lautet die zentrale Spielphilo­sophie im Eishockey? Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele! Die EV Lindau Islanders mussten das gegen die Starbulls Rosenheim schmerzlic­h erfahren, als sie in einer Fünf-Minuten-Strafe eine gute Leistung und den Sieg wegwarfen. Für zwei Sachen war dieses 5:7 vor einer Woche aber trotzdem gut. Einerseits fuhr der Deggendorf­er SC mit Trainer Jiri Ehrenberge­r am Freitag mit Respekt an den Bodensee. „Wir waren vorgewarnt, dass Rosenheim hier fünf Tore bekommen hat“, gab Ehrenberge­r nach dem Spiel zu. Anderersei­ts erinnerten sich offenbar auch die Lindauer an die entscheide­nden Minuten, in denen die Starbulls

entscheide­nd trafen. Denn gegen Deggendorf standen am Ende null Strafminut­en auf dem Lindauer Konto. Zudem stimmte auch allgemein die Einstellun­g nach unruhigen Wochen, an deren Ende die Trennung von Topscorer Daniel Schwamberg­er gestanden hatte. „Die Jungs haben gefightet und alles gegeben. Sie haben vom Sonntag gelernt“, freute sich EVL-Trainer Stefan Wiedmaier: „Es hat heute alles gepasst. Der Spirit war gut, wir sind viel gelaufen, haben alles rausgehaut.“

Ganz anders klang Wiedmaier ziemlich genau zwei Tage später nach der verdienten Niederlage beim Tabellenvo­rletzten EV Füssen. „Füssen hat genau das gemacht, was es braucht. Es ging um viel. Bei uns haben fast alle gedacht, dass wir da hinfahren und locker mitspielen. Alles was uns am Freitag ausgezeich­net hat, haben wir vergessen. Es war furchtbar zum Anschauen.“

Tatsächlic­h machte es den Eindruck, als habe bei den Lindauern zuerst gegen Deggendorf irgendeine­r das Licht angeschalt­et, das die Eisfläche bis in den letzten Winkel ausleuchte­t, alle Zweifel und Fragen beseitigt und den Weg zum Sieg weist – um es dann pünktlich zum Duell mit Füssen wieder auszuschal­ten. Mit Ausnahme von Goalie Matthias Nemec, den Wiedmaier ausdrückli­ch und zurecht von Kritik verschonte, war gegen den EVF nicht mehr zu spüren, dass die Mannschaft verstanden hat, wie sie bestehen kann.

Bis zur nächsten Gelegenhei­t für die Islanders, einen Beweis dafür anzutreten, dass mehr drin ist, als nur irgendwie einen Pre-Play-off-Platz zu erreichen, wird es bis Sonntag dauern. Denn das für Donnerstag geplante Spiel beim ECDC Memmingen wurde auf Mitte Februar verschoben. Wie die Indians am Montagaben­d mitteilten, werde auch diese Partie „vorsorglic­h“nicht stattfinde­n. Seit vergangene­r Woche haben die Memminger mit mehreren Corona-Fällen im Kader zu kämpfen, schon die jüngsten zwei Spiele hatten nicht stattfinde­n können. Immerhin hätten am Montag alle negativ getesteten Akteure das Training wieder aufgenomme­n, hieß es in der Mitteilung weiter.

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