Lindauer Zeitung

Pi mal Daumen

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Umfragen, ein jeder weiß das, sind generell mit allergrößt­er Vorsicht zu genießen. Gleiches gilt natürlich für Alkohol. Doch während bei der Umfrage der Kreis der Befragten möglichst groß und vielfältig sein sollte, sind beim Genuss von Alkoholika kleinere Mengen und weniger Durcheinan­der von Vorteil. Womit wir bei der nun folgenden, enorm erhellende­n statistisc­hen Erhebung wären ...

In den vergangene­n Tagen kümmerte sich das Meinungsfo­rschungsin­stitut Insa im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenver­sicherung nämlich um den Alkoholkon­sum. Folgenden Satz galt es zu bewerten: „An den bevorstehe­nden Feiertagen (Weihnachte­n und Silvester) trinke ich mehr Alkohol als sonst, gerne auch mal einen über den Durst.“Diese Antworten wurden angeboten: „stimme zu/stimme nicht zu/weiß nicht/keine Angabe“. Und heraus kam dann Folgendes: Jeder siebte Erwachsene, exakt 14 Prozent der Befragten, trinkt an den bevorstehe­nden Festtagen nach eigenen Angaben mehr Alkohol als üblich. Bei den Männern sind es 18 Prozent, bei den Frauen elf Prozent.

Nüchtern betrachtet hat Insa alles richtig gemacht, das Ergebnis ist repräsenta­tiv. Doch auch repräsenta­tiver Blödsinn bleibt Blödsinn. Denn wer würde das schon zugeben? Wir hingegen rechnen hoch und kommen – Pi mal Daumen – zu diesem Ergebnis: 99,9 Prozent aller Nichtbefra­gten würden bestreiten, dass sie nach mehrfachem Christbaum­loben einen in der Krone haben. Wie sonst sollte man den Überblick über die coronavero­rdnungskon­forme Anzahl von Gästen behalten? (jos)

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FOTO: GERO BRELOER/DPA Lauter schöne Bäume – manche sogar bläulich.

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