Pi mal Daumen
Umfragen, ein jeder weiß das, sind generell mit allergrößter Vorsicht zu genießen. Gleiches gilt natürlich für Alkohol. Doch während bei der Umfrage der Kreis der Befragten möglichst groß und vielfältig sein sollte, sind beim Genuss von Alkoholika kleinere Mengen und weniger Durcheinander von Vorteil. Womit wir bei der nun folgenden, enorm erhellenden statistischen Erhebung wären ...
In den vergangenen Tagen kümmerte sich das Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung nämlich um den Alkoholkonsum. Folgenden Satz galt es zu bewerten: „An den bevorstehenden Feiertagen (Weihnachten und Silvester) trinke ich mehr Alkohol als sonst, gerne auch mal einen über den Durst.“Diese Antworten wurden angeboten: „stimme zu/stimme nicht zu/weiß nicht/keine Angabe“. Und heraus kam dann Folgendes: Jeder siebte Erwachsene, exakt 14 Prozent der Befragten, trinkt an den bevorstehenden Festtagen nach eigenen Angaben mehr Alkohol als üblich. Bei den Männern sind es 18 Prozent, bei den Frauen elf Prozent.
Nüchtern betrachtet hat Insa alles richtig gemacht, das Ergebnis ist repräsentativ. Doch auch repräsentativer Blödsinn bleibt Blödsinn. Denn wer würde das schon zugeben? Wir hingegen rechnen hoch und kommen – Pi mal Daumen – zu diesem Ergebnis: 99,9 Prozent aller Nichtbefragten würden bestreiten, dass sie nach mehrfachem Christbaumloben einen in der Krone haben. Wie sonst sollte man den Überblick über die coronaverordnungskonforme Anzahl von Gästen behalten? (jos)