Schlecht kommuniziert
Der neue Expertenrat der Bundesregierung hatte bereits am Sonntag Omikron-Alarm geschlagen und Gegenmaßnahmen eingefordert. Dazu zählten die Fachleute „insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen“. Ob nun gut geplant wurde und sich die erhoffte Wirkung zeigt, werden wir aber nur mit Verzögerung erfahren. Denn schon jetzt ist klar, dass die Übersicht über die Corona-Lage wegen geschlossener Arztpraxen, Urlaub in den Laboren sowie weniger Tests am Arbeitsplatz über Weihnachten verloren gehen dürfte. Nach Ostern dauerte es jedenfalls Wochen, bis die Zahlen wieder auf Stand waren.
Gut kommuniziert wurden die Kontaktbeschränkungen ebensowenig. Das Reingrätschen des Robert-Koch-Instituts in letzter Minute und die umgehende Kritik aus der Ministerpräsidenten-Runde daran haben nicht zur nötigen Klarheit beigetragen. Ausgerechnet das RKI als eine der wichtigsten und bislang untadeligen Institutionen im Kampf gegen Corona droht so, Schaden zu nehmen.
„maximale Kontaktbeschränkungen“gefordert – diese sollten „sofort beginnen“und bis zunächst Mitte Januar gelten. Lauterbach und Kanzler Olaf Scholz (SPD), die zu Weihnachten noch keine Kontaktbeschränkungen wollten, waren über den Vorstoß offenbar schwer verstimmt, am Mittwoch jedoch versuchten Lauterbach und Wieler, den Konflikt herunterzuspielen. Zudem mahnte der Minister zum Fest zu höchster Vorsicht und mehrfachen Schnelltests. Und: „Kleine Gruppen sind besser als große Gruppen.“Er könne alle Menschen nur zur Vorsicht aufrufen.