Der Biber ist zurück und frisst in Lindau an den Bäumen
Zahlreiche Spaziergänger stört das – Warum man aber an der aktuellen Situation nichts ändern kann
- Er hinterlässt an einigen Stellen seine Spuren: Sowohl zwischen Leiblach und Reutiner Bucht, viel häufiger jedoch auf der österreichischen Seite der Leiblach. Damit belegt er, dass er zurück ist: der Biber. So manchen Spaziergängern stößt das sauer auf.
Sie fürchten um den Baumbestand am Bodenseeufer. So kommt da kein Verständnis dafür auf, dass frisch gepflanzte Bäumchen wie die, die der Rotaryclub vor drei Jahren gespendet hatte, zwar mit einem Biberschutz ausgestattet wären, ältere Bäume jedoch ungeschützt dem Biber zum Opfer fallen würden. Kritiker finden: Das Geld für neue Bäumchen wäre doch besser angelegt, würde der gesunde Bestand geschützt werden.
Auf dieses Thema angesprochen, sagt Isolde Miller vom Bund Naturschutz, dass richtig alte Bäume schon geschützt werden könnten oder sollten. Aber zu einem Landschaftsschutzgebiet und Fauna-Flora-Habit (FFH) gehöre nun mal der Biber dazu, „auch wenn der vor einiger Zeit vom Menschen ausgerottet war“, sagt Miller. Dort, wo der Biber auftauche, wachse die Vielfalt an Pflanzen und Tieren, als Landschaftsarchitekt ist er ja berühmt, bei manchen gefürchtet.
Jetzt, im Winter, fälle der Biber Bäume, um sich von seinen Knospen und Sprossen sowie von der Rinde zu ernähren. Über die warmen Jahreszeiten hingegen würden kaum Bäume gefällt. Isolde Miller bringt das Beispiel der Bereichs um die Argenmündung. Hier hielten die Biber die ganzen Weiden klein, die ihrerseits wieder frisch austreiben und dadurch eher buschig blieben, wiederum ein Raum für Kleinlebewesen. Auch wenn der Biber eher als Dammbaumeister in Fließgewässern bekannt ist, nutzt er den See gerne als Verkehrsweg. So komme es immer wieder vor, dass Spaziergänger einen Biber in Ufernähe beim Schwimmen beobachten könnten. Er gehöre einfach als Teil der Natur dazu, sagt die Vertreterin des Bund Naturschutz, die dem besonderen Schutz der exponierten alten Bäume absolut positiv gegenüber steht.
Aber zum Wandel der Natur gehöre es auch, dass sich der Biber ernähren könne, da wären jüngere Bäume eher im Fokus, daher auch der Biberschutz an den frisch gepflanzten Bäume.
Kritisch wäre nur, wenn durch einen angefressenen, aber noch nicht gefällten Baum die Verkehrswegesicherheit für Spaziergänger gefährdet sei, „dann muss der Baum gelegt werden“. Aber dann liegenlassen, denn sonst sucht der Biber den nächsten Baum, um sich davon zu ernähren.