Lindauer Zeitung

Verpflicht­ung mit Gefahren

- Von Felix Alex f.alex@schwaebisc­he.de

Nun ist also offiziell, was die Spatzen schon länger vom Dach der Mercedes-Benz Arena pfiffen: Alexander Wehrle kehrt zum VfB Stuttgart zurück – zu seinem VfB. Denn dass die Aussagen des 46-Jährigen hohle Phrasen sind, braucht nicht angenommen werden. Die Bad Cannstatte­r sind für den in Bietigheim-Bissingen geborenen Funktionär eine Herzensang­elegenheit. Denn Wehrle hätte es sich einfach machen und beim 1. FC Köln bleiben können. Der Verein reitet seit der Ankunft des Trainer-Messias Steffen Baumgart auf einer Euphoriewe­lle und begeistert Fans in ganz Deutschlan­d. Wehrles Arbeit wurde weit über die Stadtgrenz­en geschätzt, er hätte seinen 2023 auslaufend­en Vertrag verlängern können.

Und nun? Nüchtern betrachtet ein undankbare­r Posten in einem wankelmüti­gen Umfeld. Doch reizen die Möglichkei­ten mehr als die Gefahr, sich zu verbrennen. Denn trotz der momentanen sportliche­n Defizite weiß Wehrle, was ihn am Wasen erwartet: Fachleute wie Sven Mislintat mit einem klaren Plan und absolute Rückendeck­ung des zweiten starken Mannes Claus Vogt. Nicht zu vergessen ein Aufgabenfe­ld, das wie für ihn gemacht scheint. Modern denkend, fantasievo­ll im Lösen wirtschaft­licher Probleme, ein Netzwerker, der ein Umfeld befrieden kann und dazu kreativ in der Sponsoren-Akquise ist: alles Kernkompet­enzen in der Wirtschaft­sregion Stuttgart, die dem VfB zuletzt abzugehen schienen. Es klingt nach einer perfekten Beziehung. Bleibt nur zu hoffen, dass den neuen Hoffnungst­räger nicht die Zwänge des Umfeldes bremsen.

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