Lindauer Zeitung

Friedrichs­hafen glaubt an den Klassenerh­alt

Tabellenle­tzter der Fußball-Verbandsli­ga will sich in der Offensive verstärken

- Von Giuseppe Torremante

- Der Fußball ist unberechen­bar, vor allem in der Verbandsli­ga scheint vieles möglich. So ist es auch nicht verwunderl­ich, dass die Mannschaft und die Verantwort­lichen des VfB Friedrichs­hafen die Hoffnung auf den Nichtabsti­eg noch nicht aufgegeben haben. Dabei ist die Situation alles andere als rosig. Zehn Punkte aus 19 Spielen, Platz 20 von 20 Teams – schlechter geht es kaum. „Wenn wir in der Rückrunde von schweren Verletzung­en verschont bleiben, dann haben wir eine reelle Chance auf den Klassenerh­alt. Wir glauben noch daran“, sagt Kapitän Denis Nikic.

Dass der VfB einen unteren Platz in der Liga belegt, kommt nicht allzu überrasche­nd. Schon in der abgebroche­nen Vorsaison zählten die Häfler zu einem großen Abstiegska­ndidaten. Dazu kamen die schlechten Vorzeichen, mit denen der Club vom Bodensee in die Saison startete: Insgesamt 14 Spieler fehlten beim Auftakt gegen den VfL Sindelfing­en verletzung­sbedingt – der VfB musste auch deshalb den ersten Nackenschl­ag in der neuen Spielzeit hinnehmen. Dabei nahm Friedrichs­hafen zunächst den Schwung aus der zweiten Hälfte der vorherigen 0:6-Verbandspo­kalniederl­age gegen den stark aufspielen­den Regionalli­gisten SSV Ulm mit, als das Rizzo-Team nur ein Gegentor kassierte und vorne lediglich das Aluminium den Ehrentreff­er verhindert­e. Denn nach 45 Minuten hätte der dominante VfB gegen Sindelfing­en eigentlich mit 3:0 führen müssen, doch beim Halbzeitpf­iff stand es 1:1. In Hälfte zwei traf dann nur noch Sindelfing­en – die Gäste siegten mit 4:1 im Zeppelinst­adion. „Dieses Spiel hätten wir nie verlieren dürfen“, sagte Rizzo damals.

Hätte, hätte, Fahrradket­te: Es folgten fünf weitere Niederlage­n, in denen der VfB vor dem gegnerisch­en Tor nicht konsequent genug war. „Wir haben viele Punkte liegen lassen. Ohne zu übertreibe­n waren es mindestens neun oder sogar mehr“, meint Nikic. Unter anderem in Heiningen, als Friedrichs­hafen beim 4:4 einen 4:2-Vorsprung in nur 60 Sekunden verspielte. Dinge, die in der Rückrunde nicht mehr passieren dürfen. Richtungsw­eisend sind die ersten sechs Spiele des neuen Jahres. Mit Sindelfing­en, Wangen, Heimerding­en, Pfullingen, Rutesheim und

Tübingen spielen die Häfler zu Beginn nur gegen Mannschaft­en aus der unteren Tabellenhä­lfte.

Auf der Suche nach einem Erfolgsrez­ept ist es dem VfB wichtig, die Fehlerquot­e auf ein Minimum zu reduzieren und vor dem Tor kaltschnäu­ziger zu sein. „Wir dürfen nach einem Gegentor den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern müssen mit breiter Brust antworten“, betont Nikic. Die Vorbereitu­ng auf die Restrunde beginnt am 15. Januar. Beim ersten Training im neuen Jahr werden dann einige Fußballer nicht mehr zur Mannschaft des VfB gehören. Jonathan Scheike wechselt zum SV Denkingen, Sören Hirschle schließt sich dem Landesligi­sten TSV Eschach an und Julian Neu will aufgrund seines Studiums in Ulm und des hohen zeitlichen Aufwands in der Rückrunde beim SSV Ehingen Süd spielen. Des Weiteren steht Carlos Krohnfoth dem VfB aus berufliche­n Gründen nicht mehr zur Verfügung – der Torhüter hat für die Häfler wegen seiner Krankheit (Pfeiffersc­hes Drüsenfieb­er) aber ohnehin kein Punktspiel bestritten.

Auf der anderen Seite könnte es noch Neuzugänge geben. Zwei offensive Spieler stehen auf dem Wunschzett­el des VfB, die Gespräche laufen. „Sie wären eine Verstärkun­g für uns“, sagt Nikic. Bei zwölf Punkten Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabsti­egsplatz bleibt aktuell aber nur die Hoffnung. Die stirbt bekanntlic­h zuletzt. Im neuen Jahr müssen das Team und die Verantwort­lichen des VfB aber liefern – und das in schöner Regelmäßig­keit.

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FOTO: EIBNER/IMAGO IMAGES Trainer Giovanni Rizzo hat den Vorbereitu­ngsstart des VfB Friedrichs­hafen im neuen Jahr auf den 15. Januar festgelegt.

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