Lindauer Zeitung

Manche Räte wollen Bürgerents­cheid

Auch die Bebauung der Hinteren Insel führt zu Diskussion­en – Es gründet sich eine Bürgerinit­iative

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(jule) - Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern: Die Stadt hatte schon vor Jahren gemeinsam mit Bürgern einen Rahmenplan für die Bebauung der Hinteren Insel erarbeitet. Doch dann gründete sich im Frühjahr eine Bürgerinit­iative. Ihr Ziel: Sie will den Rahmenplan stoppen und die Bebauung verhindern.

Die Bürgerinit­iative formiert sich um den Stadtrat Ulrich Schöffel. Die Mitglieder möchten nicht, dass der nördliche Teil der Hinteren Insel, wo die Grundstück­e der Stadt gehören, bebaut wird. Ihre Argumente: Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Freifläche­n sind – und die Hintere Insel sei schließlic­h das Filetstück der Stadt. Außerdem sehen sie die Wahl von Oberbürger­meisterin Claudia Alfons als Indiz dafür, dass viele Bürger die Bebauung nicht wollen. Sie hatten sich im Wahlkampf gegen den Rahmenplan ausgesproc­hen.

Die Bürgerinit­iative verteilt Visualisie­rungen mit der Kubatur der geplanten Baublöcke. Das verärgert einige Stadträte. Sie sehen den Rahmenplan dadurch verfälscht. Die SPD beantragt schließlic­h, dass auch die Stadt neue Visualisie­rungen in Auftrag gibt. Diese sind nun fertig und sollen Teil einer Informatio­nskampagne der Verwaltung zum Rahmenplan werden.

Die Räte der Bürgerinit­iative stimmen der Info-Kampagne zu. Danach wollen sie aber, dass die Lindauerin­nen und Lindauer in einem Bürgerents­cheid darüber abstimmen, ob die Hintere Insel bebaut werden soll oder nicht. Der Bürgerents­cheid soll durch ein Ratsbegehr­en initiiert werden. Dafür werden sie aber offenbar keine Mehrheit bekommen. Bleibt abzuwarten, ob die Initiative im neuen Jahr Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren sammelt.

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