Nonnenhorner Bahnsteig umgebaut
(bbb) - Was wie ein Scherz klingt, ist in Nonnenhorn lange Zeit Realität gewesen: Manche Menschen mussten einen Schemel mitnehmen, um vom Bahnsteig in den Zug einzusteigen oder aus ihm herauszukommen. Denn der Abstand von der Bahnsteigkante in den Waggon betrug, je nach Zugart, bis zu einem halben Meter. Doch das hat nun endlich ein Ende.
Seit seiner Wahl 2008 hat Bürgermeister Rainer Krauß unzählige Briefe und E-Mails geschrieben, Bahnmitarbeiter zu Ortsterminen eingeladen – und wurde doch immer wieder vertröstet. „Erst gab es kein Geld, dann war mal ein Provisorium angedacht“, erinnerte er sich. Doch das Provisorium war irgendwann wieder vom Tisch. So richtig weiter ging es nicht.
Im September 2017 kam Bewegung in die Angelegenheit. Nachdem die LZ mal wieder über die Zustände am Nonnenhorner Bahnhof berichtet hatte, kam am nächsten Tag eine überraschende Mitteilung aus München. Darin sagte Verkehrsminister Joachim Herrmann eine Millionenspritze für den Ausbau des Nonnenhorner Bahnhofs zu.
Diesen August rückten die Baumaschinen an – mitten in der Hochsaison gab es am Bahnhof keine Parkplätze. Bereits nachdem die Arbeiten am Bahnsteig von Gleis zwei abgeschlossen waren, stellte Bürgermeister Krauß eine deutliche Verbesserung fest. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen.
Der Umbau kostet laut Bahn auf 3,4 Millionen Euro. Das Unternehmen setzt dafür neben Landesmitteln auch Fördermittel des Bundes für die Modernisierung des Bestandsnetzes ein. Die Gemeinde zahlt für den Umbau der Bahnsteige nichts, wie Bürgermeister Krauß sagt. Einzig neue Fahrradständer möchte er in nächster Zeit auf Kosten der Gemeinde anschaffen.