Pannenbrücke in Heimholz hat noch immer Mängel
Obwohl die die Zufahrt aus Richtung Schlachters schon einmal zurückgebaut wurde, ist sie noch zu steil
- Seit 2019 wird an der Heimholzer Bahnbrücke gebaut – und seither reißt die Pannenserie nicht ab. Aktuell geht es um die schmale Zufahrtsstraße, die aus Richtung Schlachters zur Brücke führt. Sie ist immer noch zu steil, obwohl sie schon zum zweiten Mal gebaut wurde. Die Gemeinde will das nicht hinnehmen.
Die Heimholzer Brücke hat inzwischen eine lange Pannen-Geschichte. Alles fing damit an, dass sie für die Elektrifizierung der Strecke München – Lindau um 68 Zentimeter zu niedrig war. Doch nachdem sie angehoben worden war, war zuerst die Fahrbahn zu schmal. Als die Baufirma die Fahrbahn verbreitern wollte, passierten viele neue Fehler. Das Ergebnis
war eine lange Liste an gravierenden Baumängeln. Zu guter Letzt kam noch das Problem mit der zu steilen Zufahrt dazu.
Geplant war eine Rampe mit einer Steigung von zehn Prozent. Laut der bayerischen Bauordnung ist das der Höchstwert für die Steigung von Feuerwehrzufahrten. Doch die Rampe war zunächst mit einer Steigung von 15 Prozent deutlich steiler und musste zurückgebaut werden.
Auch im zweiten Anlauf wollte es nicht nach Plan klappen. Die zweite Ausführung entspricht wieder nicht der Zielvorgabe von zehn Prozent. Mit einer Steigung zwischen 11,3 und 11,4 Prozent ist sie jetzt zwar flacher, aber eben noch nicht flach genug. Die Baufirma bot der Gemeinde eine Entschädigungszahlung an, doch das lehnte sie ab.
Die Gemeinde Sigmarszell wäre zwar bereit gewesen, die Planabweichung an der Brückenzufahrt hinzunehmen, falls sich auch das Eisenbahnbundesamt damit einverstanden erklärt hätte. Doch um solch eine Planabweichung rechtssicher zu machen, wäre ein neues Genehmigungsverfahren notwendig gewesen. Darauf wiederum wollte sich die Bahn nicht einlassen.
Laut Bürgermeister Jörg Agthe gibt es nun zwei Möglichkeiten, wie das das Problem behoben werden kann. Entweder muss die Rampe verlängert werden oder die Brückenkappen müssen zurückgenommen werden, indem die Betonkappen abgeschnitten werden. Wie es letztlich gemacht werden soll, muss die Bahn als Bauherrin der Heimholzer Bahnbrücke entscheiden.