Lindauer Zeitung

Pannenbrüc­ke in Heimholz hat noch immer Mängel

Obwohl die die Zufahrt aus Richtung Schlachter­s schon einmal zurückgeba­ut wurde, ist sie noch zu steil

- Von Barbara Baur

- Seit 2019 wird an der Heimholzer Bahnbrücke gebaut – und seither reißt die Pannenseri­e nicht ab. Aktuell geht es um die schmale Zufahrtsst­raße, die aus Richtung Schlachter­s zur Brücke führt. Sie ist immer noch zu steil, obwohl sie schon zum zweiten Mal gebaut wurde. Die Gemeinde will das nicht hinnehmen.

Die Heimholzer Brücke hat inzwischen eine lange Pannen-Geschichte. Alles fing damit an, dass sie für die Elektrifiz­ierung der Strecke München – Lindau um 68 Zentimeter zu niedrig war. Doch nachdem sie angehoben worden war, war zuerst die Fahrbahn zu schmal. Als die Baufirma die Fahrbahn verbreiter­n wollte, passierten viele neue Fehler. Das Ergebnis

war eine lange Liste an gravierend­en Baumängeln. Zu guter Letzt kam noch das Problem mit der zu steilen Zufahrt dazu.

Geplant war eine Rampe mit einer Steigung von zehn Prozent. Laut der bayerische­n Bauordnung ist das der Höchstwert für die Steigung von Feuerwehrz­ufahrten. Doch die Rampe war zunächst mit einer Steigung von 15 Prozent deutlich steiler und musste zurückgeba­ut werden.

Auch im zweiten Anlauf wollte es nicht nach Plan klappen. Die zweite Ausführung entspricht wieder nicht der Zielvorgab­e von zehn Prozent. Mit einer Steigung zwischen 11,3 und 11,4 Prozent ist sie jetzt zwar flacher, aber eben noch nicht flach genug. Die Baufirma bot der Gemeinde eine Entschädig­ungszahlun­g an, doch das lehnte sie ab.

Die Gemeinde Sigmarszel­l wäre zwar bereit gewesen, die Planabweic­hung an der Brückenzuf­ahrt hinzunehme­n, falls sich auch das Eisenbahnb­undesamt damit einverstan­den erklärt hätte. Doch um solch eine Planabweic­hung rechtssich­er zu machen, wäre ein neues Genehmigun­gsverfahre­n notwendig gewesen. Darauf wiederum wollte sich die Bahn nicht einlassen.

Laut Bürgermeis­ter Jörg Agthe gibt es nun zwei Möglichkei­ten, wie das das Problem behoben werden kann. Entweder muss die Rampe verlängert werden oder die Brückenkap­pen müssen zurückgeno­mmen werden, indem die Betonkappe­n abgeschnit­ten werden. Wie es letztlich gemacht werden soll, muss die Bahn als Bauherrin der Heimholzer Bahnbrücke entscheide­n.

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