Lindauer Zeitung

Herausford­erung Impfen

Wenn Angebot und Nachfrage auseinande­rklaffen

- Von Yvonne Roither

- Der Landkreis Lindau ist beim Impfen früh dran, wird aber immer wieder ausgebrems­t, weil es zu wenig Impfstoff gibt. Und als es im Sommer endlich genug davon gibt, holen sich nur noch wenige den Piks. Sonderakti­onen bringen zwar nochmal Impfstoff in die Oberarme der Lindauer, doch im Herbst wartet schon die nächste Herausford­erung auf Hausärzte und Impfzentru­m: Booster-Impfungen.

Bewohner und Pflegekräf­te in Altenund Pflegeeinr­ichtungen sind die ersten. Um sie kümmern sich mobile Impfteams. Anfang des Jahres nehmen dann auch die beiden Impfzentre­n in Lindau und Lindenberg ihren Betrieb auf. Die Priorisier­ung ist streng, die Warteliste­n sind lang.

Mit dem Start der Impfungen bei den Hausärzten soll die Pandemiebe­kämpfung Mitte April endlich Fahrt aufnehmen. Die Telefone der Lindauer Ärzte klingeln unentwegt. Der Ansturm wird noch größer, als die Priorisier­ung wegfällt. Doch auch wenn jetzt theoretisc­h jeder geimpft werden darf: Der Impfstoff bleibt knapp.

Als Landkreis mit niedriger Impfquote erhält Lindau im Juni ein Sonderkont­ingent. Erst im Juli entspannt sich die Lage. Es gibt immer wieder Sonderimpf­aktionen ohne Terminanme­ldung, sogar für Menschen, die nicht in Lindau wohnen. Doch jetzt, wo genügend Impfstoff da ist, zeigt sich eine gewisse Impfmüdigk­eit. Ab Anfang Oktober gibt es – nach Beschluss der Landesregi­erung – nur noch ein Impfzentru­m im Landkreis: das Lindauer in der Fos-Turnhalle.

Als die Infektions­zahlen im Landkreis steigen, wollen sich wieder mehr Menschen impfen lassen. Weil die mobilen Impfteams nicht ausreichen, werden die Impfzentre­n wieder hochgefahr­en. Erstimpfun­gen, aber auch Booster-Impfungen sollen die vierte Welle brechen. Im Lindauer Impfzentru­m werden jetzt aber nur noch Menschen geimpft, die auch im Landkreis wohnen oder arbeiten. Und die müssen wieder Geduld mitbringen. Denn Impfzentru­m und Ärzte erhalten oft weniger Impfstoff als bestellt. Bis zum 10. Dezember wurden im Landkreis insgesamt 75 605 Menschen im Impfzentru­m und 41 973 in den Arztpraxen geimpft.

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