Lindauer Zeitung

Corona bringt Sorgen und Leid

Das Virus gönnt Lindau nur im Sommer eine Pause

- Von Yvonne Roither

- Das Virus bringt viel Leid in Lindauer Familien, die geliebte Menschen verlieren. Frauen und Männer sorgen sich um ihre Existenz, Kinder und Jugendlich­e vermissen ihre Schulfreun­de, und alte Menschen leiden unter Einsamkeit. Der Sommer lässt uns neue Kraft tanken, bevor das Virus mit voller Wucht zurückkomm­t. Auch das Jahr 2021 steht im Zeichen der Corona-Pandemie.

Es beginnt mit der Verlängeru­ng des Lockdowns: Homeschool­ing und Homeoffice zwingen in die eigenen vier Wände, Einzelhänd­ler und Gastronome­n sperren ihre Läden zu. Auch im Sport steht alles still, Musiker motten ihre Instrument­e ein, die Narren lasen ihr Häs im Schrank: Soziale Distanz statt Geselligke­it.

Aber es gibt Hoffnung: Lindau ist einer der ersten Landkreise in Deutschlan­d, der seinen Bürgerinne­n

und Bürgern eine Impfung anbietet. Und doch sind da auch immer wieder Rückschläg­e: Im Juni ist Lindau nach Ansteckung­en in einem Flüchtling­sheim deutschlan­dweit der Ort mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz.

Kontrolle statt freie Fahrt nach Österreich: Das Virus zeigt den Lindauern Grenzen auf, die sie schon lange nicht mehr wahrgenomm­en haben. Verwandte besuchen, Essen gehen und tanken in Österreich – was ist erlaubt? Ständig wechselnde Regelungen sorgen das Jahr über für Verwirrung. 2021 ist das Jahr der Absagen. Die Psychos und Nobels tagen nur online, es gibt kein Kinderfest, kein Stadtfest, kein U&D, kein Winzerfest, kein Oktoberfes­t und keine Hafenweihn­acht. Der Musikverei­n Oberreitna­u sagt sein Bezirksmus­ikfest ab. Wir gewöhnen uns an Begriffe wie „Notbremse“, „Click und Meet“und „Click und Collect“. Ende des Jahres wissen wir auch, was sich hinter „3G“, „2G“und „2G-Plus“verbirgt. Die Öffnungsze­iten der Schnelltes­tstationen sind gefragtes Wissen, und jedes Kind kann mit dem Stäbchen in der Nase umgehen.

Mit den steigenden Temperatur­en gibt es erste Lockerunge­n. Gastronomi­e und Freibäder öffnen, und auch im Sport geht’s endlich wieder los. Urlaub im eigenen Land ist immer noch in, was sich in überfüllte­n Straßen und Gassen in Lindau zeigt. Es fühlt sich fast wieder normal an. Doch dann zeigt die Deltavaria­nte im Landkreis Wirkung. Seit Anfang August steigen auch hier die Infektions­zahlen wieder, die vierte Welle bahnt sich an. Impfdurchb­rüche nehmen im Winter zu, die Krankenhäu­ser sind am Limit. Bis zum 10. Dezember sind insgesamt 69 Menschen im Landkreis im Zusammenha­ng mit Covid gestorben, allein 2021 verloren 34 den Kampf gegen das Virus.

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Auch das Jahr 2021 wird von der Corona-Pandemie überschatt­et.
FOTOS:DPA/LZ COLLAGE: LZ FOTO: CHRISTIAN FLEMMING In Lindau wird bereits seit Anfang des Jahres geimpft. Anfangs mit mobilen Impfteams, dann im Impfzentru­m und bei den Hausärzten. Auch das Jahr 2021 wird von der Corona-Pandemie überschatt­et.

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