Erster Omikron-Todesfall in Deutschland
Zahl der Infektionen mit der Corona-Variante steigt um ein Viertel – Spitzenpolitiker für allgemeine Impfpflicht
(AFP/dpa) - In Deutschland ist erstmals ein Todesfall nach einer mutmaßlichen Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet worden. Das geht aus dem am Donnerstag vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Tagesbericht zur Zahl der Omikron-Fälle hervor. Demnach starb ein Patient oder eine Patientin im Alter zwischen 60 und 79 Jahren, bei dem oder der eine Ansteckung mit Omikron nachgewiesen oder aufgrund eines variantenspezifischen PCR-Tests vermutet wurde.
Weitere Einzelheiten gingen aus der Übersicht, die den Datenstand bis einschließlich Mittwoch wiedergibt, nicht hervor. Die Zahl der bekannten Omikron-Fälle lag demnach bei 3198, was ein Plus von 25 Prozent oder 810 gegenüber dem Vortag bedeutete. Von diesen wurden 48 in Krankenhäusern behandelt.
Angesichts dieser Entwicklung warnen Wissenschaftler vor einer fünften Corona-Welle. Deshalb wird Deutschland nach Ansicht von Spitzenpolitikern verschiedener Parteien voraussichtlich nicht um eine allgemeine Impfpflicht herumkommen. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, würde die Impfquote von derzeit 70 Prozent in Deutschland schlagartig auf 95 Prozent steigen, wäre eine Pflicht nicht nötig. „Das sehe ich aktuell aber nicht.“Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nannte eine Impfpflicht in den ARD-Tagesthemen „unerlässlich“. Zu Augenmaß mahnte dagegen Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). „Es muss etwa Klarheit herrschen, ob wir mit dieser Form der Impfpflicht die Krise nachhaltig bekämpfen können.“Ihre persönliche Tendenz gehe zu einer partiellen Impfpflicht – also etwa nur für bestimmte Alters- oder Berufsgruppen.