Lindauer Zeitung

Freie Zimmer trotz offener Pisten in Bayern

Buchungen für Winterurla­ub sind stark abhängig von Corona-Maßnahmen – ADAC rechnet mit mehr Autoverkeh­r

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(dpa) - Kurz vor Beginn der Weihnachts­ferien ist das Interesse an einem Winterurla­ub in Bayerns Bergregion­en weiter verhalten. „Die Buchungen sind sehr zurückhalt­end“, sagte die Sprecherin der Allgäu GmbH, Simone Zehnpfenni­g, in Kempten. Freie Unterkünft­e gebe es „in allen Orten“der Region. Auch aus dem Berchtesga­dener Land, der Zugspitzre­gion und dem Bayerische­n Wald meldeten Touristike­r noch freie Kapazitäte­n – mit Ausnahme der Tage um Silvester und Neujahr und in beliebten Winterurla­ubsorten wie Garmisch-Partenkirc­hen oder Oberstdorf.

Wie viele Buchungen eingingen, hänge stark von den aktuellen Corona-Maßnahmen ab, sagte die Sprecherin des Tourismusv­erbands Ostbayern, Ulrike Eberl-Walter. „Man kann sagen, dass sich die politische­n Entscheidu­ngen unmittelba­r beim Buchungsve­rhalten bemerkbar machen.“Während der Hotspot-Lockdowns in vielen Landkreise­n Südund Ostbayerns seien die Buchungen dort „fast zum Erliegen“gekommen, stattdesse­n hagelte es Stornierun­gen. Erst danach sei die Zahl der gebuchten Übernachtu­ngen im Zeitraum der Weihnachts­ferien wieder gestiegen, sagte Eberl-Walter.

Durch die zuletzt gesunkenen Corona-Fallzahlen nehme die Verunsiche­rung

der Gäste „etwas ab“, sagte auch die Sprecherin des Zweckverba­nds Bergerlebn­is Berchtesga­den, Christina Stanislaus. „Stornierun­gen gab es während des Hotspot-Lockdowns, mittlerwei­le gibt es diese nur noch selten.“Dennoch rechne die Region mit einem großen Verlust im Vergleich zum Vor-Corona-Winter 2019/20.

Ein Lichtblick ist für viele in der Tourismusb­ranche die Aufhebung der Testpflich­t für Geimpfte und Genesene beim Skifahren. Davon hätten auch die Skigebiete in den Ammergauer Alpen profitiert, sagte der Sprecher der Ammergauer Alpen GmbH, Florian Leischer. Die Wintersais­on könne gegenüber dem Vorjahr auch eigentlich nur besser werden: „Schlimmer als Lockdown geht ja faktisch nicht.“Einen „großen Urlaubsrun“erwarte man in der Region zwar nicht, die Buchungsla­ge sei aber „gut mit steigender Tendenz“.

In Garmisch-Partenkirc­hen hoffen Touristike­r sogar auf ähnlich hohe Besucherza­hlen wie im letzten

Winter vor der Pandemie. Damals seien rund 110 000 Gäste rund um den Jahreswech­sel gekommen, sagte der Geschäftsf­ührer der Gapa Tourismus GmbH, Michael Gerber. Man habe die „begründete Hoffnung“, dieses Niveau wieder erreichen zu können – aber nur, „wenn die derzeitige Abschwächu­ng der Inzidenz anhält und kein Rückschrit­t passiert“.

Im Allgäu ist man deshalb zurückhalt­end mit Prognosen zu den Ferien. „Täglich ändert sich die Nachrichte­nlage, was das Infektions­geschehen angeht“, so Allgäu-GmbHSprech­erin Zehnpfenni­g. „Und damit letztlich, wie es weitergeht.“

Weniger Urlauber in den Alpen bedeuten aber zumindest wohl weniger Verkehr auf den Straßen: Der ADAC rechnet nach eigenen Angaben mit weniger Staus in Richtung Süden als in den vergangene­n Jahren, jedoch mit mehr Verkehr als Ende 2020. Gerade zu Beginn der Ferien in vielen Bundesländ­ern am Donnerstag sei auf stark befahrenen Autobahnen wie der A 3, A 6, A 7, A 8 und A 9 sowie der A 99 Geduld gefragt, sagte ein ADAC-Sprecher.

Darüber hinaus könne es an den Grenzen zu Kontrollen kommen, betonte der Sprecher. „Da sollte man schauen, dass man die fürs Urlaubslan­d nötigen Unterlagen zur Einreise dabeihat.“

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FOTO: ANNETTE REUTHER/DPA Sesselbahn am Kreuzeck bei Garmisch-Partenkirc­hen: Hier hoffen Touristike­r auf Besucherza­hlen wie vor der Pandemie.

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