Lindauer Zeitung

Steinmeier­s Chance auf zweite Amtszeit steigt

FDP unterstütz­t Wiederwahl des amtierende­n Bundespräs­identen – Grüne lassen Entscheidu­ng offen

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(dpa) - Für Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier sind die Chancen auf eine zweite Amtszeit gestiegen. Die FDP erklärte sich am Mittwochab­end bereit, die erneute Kandidatur des SPD-Politikers zu unterstütz­en. Bei den Sozialdemo­kraten war Steinmeier­s Ankündigun­g, noch einmal antreten zu wollen, ohnehin begrüßt worden.

Offen ist, wie sich die Grünen verhalten. Eine Antwort darauf gab es am Donnerstag vor Weihnachte­n noch nicht. „Diese Frage wird rechtzeiti­g geklärt“, teilte ein GrünenSpre­cher lediglich mit.

Bei der Wahl in der Bundesvers­ammlung am 13. Februar haben SPD, Grüne und FDP zusammen eine Mehrheit. Sollten die Grünen Steinmeier­s Wahl verhindern, würde das wohl ein jähes Ende der rot-grüngelben Harmonie in der frisch vereidigte­n Bundesregi­erung bedeuten.

Steinmeier hatte seine Bewerbung im Mai öffentlich verkündet und gesagt: „Ich möchte unser Land auf seinem Weg in die Zukunft begleiten, eine Zukunft nach der Pandemie, eine Zukunft nach Corona.“

Die FDP begründete ihre Unterstütz­ung für den Sozialdemo­kraten auch mit dessen Auftreten in der

Pandemie. Bundespart­eichef Christian Lindner würdigte am Mittwoch seine Verdienste: „Herr Steinmeier ist eine herausrage­nde Persönlich­keit und hat sich in Zeiten gesellscha­ftlicher Polarisier­ung um den Zusammenha­lt in unserem Land verdient gemacht.“

Der Vorsitzend­e der FDP-Bundestags­fraktion, Christian Dürr, erklärte, gerade in Krisenzeit­en solle ein Bundespräs­ident versöhnend wirken und integriere­n. „Frank-Walter Steinmeier hat in der CoronaPand­emie den Dialog mit den Bürgerinne­n und Bürgern gesucht. Er hat für Kontinuitä­t gesorgt, und ich bin sicher, dass er das Land auch in seiner zweiten Amtszeit verlässlic­h durch diese Krise leiten wird.“

Der Vorsitzend­e der FDP im baden-württember­gischen Landtag, Hans-Ulrich Rülke, sagte, Steinmeier sei fünf Jahre lang ein würdiges und verantwort­ungsvolles Staatsober­haupt gewesen. „Wir unterstütz­en den Bundespräs­identen gerne darin, seine Arbeit fortsetzen zu dürfen.“

Die Bundesvers­ammlung setzt sich aus den 736 Bundestags­abgeordnet­en und ebenso vielen Delegierte­n zusammen, die von den Landtagen entsandt werden.

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