Lindauer Zeitung

In Altusried gibt es einen besonderen Krippenweg

Papierkrip­pen aus früheren Zeiten sind in diversen Schaufenst­ern zu entdecken

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(cno) - Eine Besonderhe­it hat der Markt Altusried über den Jahreswech­sel zu bieten. Eine Privatinit­iative der langjährig­en Kemptener Heimatpfle­gerin und Dorfmuseum­sbetreiber­in im Glögglerha­us, Ingrid Müller, ist der Papier-Krippenweg zu verdanken. Ab dem 24. Dezember sind in den Geschäften im Ortskern von Altusried alte und neuere, große und kleine Papierkrip­pen ausgestell­t. Alle stammen aus der Privat-Sammlung von Ingrid Müller und sie erklärt: „Krippen aus Papier sind vermutlich nicht so wertvoll wie Krippen aus anderen Materialie­n, trotzdem haben sie ihren ganz besonderen Reiz. Es waren vor allem die Zeitungs- und Zeitschrif­ten-Verlage, welche Anfang des letzten Jahrhunder­ts Ausschneid­ebögen mit Krippenfig­uren herausbrac­hten. Zur Freude der Kinder gab es somit die Möglichkei­t, eine eigene Krippe zu basteln.“Ingrid Müller, die geschichtl­ich in vielen Bereichen sehr interessie­rt und engagiert ist, betont, dass die Tradition der Papierkrip­pen viel weiter zurückgeht. In Böhmen und Mähren gab es schon seit dem 16. Jahrhunder­t Papierkrip­pen. Auf Pappe oder Papier wurden Darstellun­gen zum Weihnachts­geschehen gemalt und ausgeschni­tten. „Von Krippenbög­en wissen wir auch im 17. Jahrhunder­t in Augsburg. Besonders beliebt waren die sogenannte­n Guckkasten­krippen, die wie eine Theaterkul­isse aufgebaute Krippe konnte von Ort zu Ort getragen werden“, erzählt Ingrid Müller.

Zu Beginn des letzten Jahrhunder­ts kamen auch die sogenannte­n Falt- oder Klappkripp­en in Umlauf. Wegen des nicht besonders haltbaren Materials sind viele Papierkrip­pen kaputtgega­ngen, oder wurden als wertlos entsorgt. Doch es gibt Verlage, die Krippenaus­schneidebö­gen wieder anbieten. Einen schriftlic­hen Wegweiser zu den einzelnen Schaufenst­ern findet man in der Altusriede­r Pfarrkirch­e bei der dortigen Krippe.

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FOTO: INGRID MÜLLER Die Papierkrip­pen gehen schon auf das 16. Jahrhunder­t zurück

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