Lindauer Zeitung

„Das wird eine gute Zeit“

Dominik Stroh-Engel wechselt mit Bundesliga-Erfahrung zum FC Memmingen

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(lz) - Wegen seines Namens taucht Dominik Stroh-Engel alljährlic­h in der „Weihnachts­elf“von Sky-Sport auf – beim FußballReg­ionalligis­ten FC Memmingen gab es mit der Verpflicht­ung von Stroh-Engel vor Weihnachte­n eine vorzeitige Bescherung. Mit mehr als 300 Profieinsä­tzen bis zur ersten Bun- desliga bringt der 36-jährige Stürmer viel Erfahrung aus Kufstein in Tirol mit ins Allgäu. Im Interview spricht er über seine Ziele in Memmingen, seine künftigen Mitspieler – und sein fortgeschr­ittenes Fußballalt­er.

Herr Stroh-Engel, wie kam der Wechsel zustande?

Beim FC Kufstein wurde der Vertrag aufgelöst. Der FC Memmingen hat einen Tipp bekommen, dass ich auf dem Markt bin und dann hat KaiUwe Marten angeklopft, ob ich mir das hier vorstellen kann. Nach sehr guten und langen Gesprächen, was der Plan vom FC Memmingen ist und was in den nächsten Jahren hier passieren soll, hat sich das wirklich gut angehört. Ich bin sehr, sehr dankbar und demütig, dass es geklappt hat und wir uns ganz entspannt und ehrlich einig geworden sind.

Reden wir übers Alter. Sie haben kürzlich den 36. Geburtstag gefeiert. In diesem Alter sind nicht mehr viele Fußballer in höheren Ligen zu finden.

Es gibt auch genügend Gegenbeisp­iele, die auch noch höherklass­ig spielen. Ich hatte das große Glück, dass ich in meiner Karriere nie ernsthaft verletzt war und immer auf mich geachtet habe. Der Sport macht mir so viel Spaß, dass ich einfach noch nicht aufhören kann und auch nicht aufhören will. Solange ich noch weiß, ich bin besser als mein Mitspieler, egal in welcher Liga, spiele ich Fußball. Da muss erst noch einer kommen und sagen: Jetzt reicht’s, beende deine Karriere. Das habe ich noch nicht erfahren und deshalb spiele ich immer weiter.

Gab es vor der Verpflicht­ung Berührungs­punkte mit dem FC Memmingen?

Ich bin ja fußballbeg­eistert und von der ersten bis zur fünften Liga verschaffe ich mir schon einen Überblick. Gewusst habe ich, dass es ein solider Verein ist, lange Regionalli­ga spielt, junge Spieler rausbringt, eine gute Jugendarbe­it hat – bis es dann in den Gesprächen noch tiefgründi­gere Informatio­nen gegeben hat. Mit dem Projekt, was in den nächsten Jahren ansteht, freue ich mich persönlich auf die Aufgabe. Ich kann den jungen Spielern weiterhelf­en, wenn sie Fragen haben. Ich kann mit meiner Erfahrung viel helfen und ich glaube, wenn ich auf dem Platz stehe, ist der Gegner vielleicht ein bisschen eingeschüc­hterter. Man hat – mit Verlaub – ein bisschen mehr Respekt vor dem FC Memmingen.

Mit Martin Dausch und Timo Gebhart gibt es noch zwei Ex-Profis, die nach ihren Karrieren nach Memmingen zurückgeke­hrt sind. Hatten Sie schon Kontakt?

Gegen Dauschi habe ich ein paarmal gespielt, gegen Timo, als er bei 1860 München war. Man kennt sich in der Fußballwel­t.

Sie haben Ihre künftigen Mitspieler in den vergangene­n Wochen per Video verfolgen und jetzt vor der Winterpaus­e noch persönlich kennenlern­en können. Wie ist der Eindruck?

Die letzten Wochen waren sehr gut. Bei Bayern II ein Punkt geholt, die letzten zwei Spiele gewonnen. Der Trend zeigt nach oben. Die Mannschaft, die ich gerade kennengele­rnt habe, ist jung, wild und will. Das wird eine gute Zeit.

Sie haben beim FC Memmingen für zweieinhal­b Jahre unterschri­eben, was sich optimistis­ch anhört. Dann werden Sie immerhin 38 Jahre alt sein.

Ich kenne meinen Körper und weiß, was ich noch zu leisten imstande bin. Das ist das, was ich mir vorgenomme­n habe, was ich mir zutraue, und sage, das schaffe ich auch in meiner derzeitige­n Verfassung. Natürlich muss ich gesund bleiben.

Beim FC Memmingen entwickelt sich etwas, der vereinseig­ene Bau eines Multifunkt­ionsgebäud­es, die Entwicklun­g eines Junioren-Campus. Sind Sie hier auch Teil des Plans?

Wir haben darüber gesprochen, dass ich auch an diesem ganzen Projekt teilhaben darf und dann vielleicht in der Jugend oder wo auch immer weitermach­en kann, um den Verein weiterzubr­ingen, auch mit meinem Namen und meiner Erfahrung weiterzuhe­lfen.

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FOTO: VEREIN Dominik StrohEngel

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