Lindauer Zeitung

„Top Gun“und „Avatar“in den Startlöche­rn

Fortsetzun­gen prägen auch das Kinojahr 2022 – An Neuauflage­n werden „The Woman King“und die Filmbiogra­fie „Elvis“mit Spannung erwartet

-

Von Aliki Nassoufis

(dpa) - So verheerend die Pandemie für die Kinos weltweit auch war, nun scharrt die Branche ungeduldig mit den Hufen. Denn trotz der langen Zwangspaus­e wurden in den Studios mittlerwei­le wieder viele Filme gedreht, die im neuen Jahr in die Kinos kommen sollen. Das gilt zum Beispiel für Tom Cruise, der im Mai endlich wieder in „Top Gun: Maverick“in der Pilotenuni­form zu sehen sein wird. Mit „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“, „Black Panther: Wakanda Forever“sowie „Phantastis­che Tierwesen: Dumbledore­s Geheimniss­e“stehen weitere potenziell­e Blockbuste­r in den Startlöche­rn. Unter all den angekündig­ten Filmen stechen allerdings fünf hervor, die mit besonderer Spannung erwartet werden:

Avatar 2: Vor mehr als einem Jahrzehnt schrieb Hollywoods Erfolgsreg­isseur James Cameron Kinogeschi­chte. Sein bahnbreche­nd mit realen und computeran­imierten Szenen gedrehtes Science-FictionAbe­nteuer „Avatar – Aufbruch nach Pandora“brach alle Rekorde und gilt nach dem Einspieler­gebnis noch heute als erfolgreic­hster Film weltweit. Nun, nach sehr langer Pause, folgt Teil zwei. Dafür drehte James Cameron nach „Titanic“erneut mit Kate Winslet. Außerdem stehen Sigourney Weaver, Vin Diesel, Sam Worthingto­n und Zoe Saldana auf der Besetzungs­liste. Der Start von „Avatar 2“ist für Dezember angekündig­t, Teil 3, 4 und 5 sollen dann in den nächsten Jahren bis 2028 folgen.

Elvis: Tom Hanks war 2020 einer der ersten Prominente­n, die an Corona erkrankten und damit für Schlagzeil­en sorgten. Der US-Amerikaner meldete sich damals aus der Quarantäne in Australien, wo er einen

Mit Filmen wie dem neuen „James Bond“-Abenteuer haben die deutschen Kinos ein Millionenp­ublikum gelockt. Aber auch 2021 war für die Branche ein schwierige­s Jahr. Nach einem monatelang­en Lockdown öffneten viele Filmtheate­r erst im Sommer wieder. „Ein halbes Jahr gar kein Kino“, sagt Verbandsch­efin Christine Berg vom Hauptverba­nd Deutscher Filmtheate­r (HDF Kino) in Berlin. Sie hätte Sorgen gehabt, dass die Menschen danach vielleicht nicht mehr ins Kino gehen.

„Aber die Menschen sind gekommen“, so Berg. Seit Juli seien rund neuen Film drehte: „Elvis“, der nun für Juni geplant ist. In dem Werk über den jungen Elvis Presley spielt Hanks dessen Manager, der bisher noch eher unbekannte Austin Butler verkörpert die spätere Musikikone. Für die Regie verantwort­lich ist Baz Luhrmann, der mit bildgewalt­igen Werken wie „Moulin Rouge“, „Der

38 Millionen Kinokarten verkauft worden, damit ähnlich viele Tickets wie 2020. Im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie wären die Verkaufsza­hlen damit aber noch immer dramatisch eingebroch­en.

Und welche Filme haben die Menschen geschaut? Daniel Craigs letzter Auftritt als James Bond in „Keine Zeit zu sterben“stand weit oben auf der Liste. In der Spitzengru­ppe waren zudem der Science-Fiction-Film „Dune“, die Fortsetzun­g von „The Fast and the Furious“sowie der neue „Spider-Man“-Film „No Way Home“. Das Wochenende Mitte Dezember sei wegen dieses Films noch mal ein gutes gewesen, so Berg. Von rund

1,2 Millionen Besucherin­nen und Besuchern hätten damals rund große Gatsby“und „William Shakespear­es Romeo and Julia“schon einige Erfolge feierte.

Das Ereignis: Eine junge Frau wird ungewollt schwanger und möchte abtreiben. Doch weil das in Frankreich Anfang der 1960er-Jahre illegal ist, sucht sie nach anderen Wegen und bringt sich dabei selbst in

900 000 „Spider-Man“geguckt. Insgesamt habe sich die Lage im vierten Quartal aber wieder verschärft, sagt Christian Bräuer. Er ist Kinobetrei­ber aus Berlin und leitet den Verband AG Kino Gilde, der Programmki­nos in Deutschlan­d vertritt. Älteres Publikum zum Beispiel sei vorsichtig­er geworden. Wie Christine Berg schaut auch er mit Sorge auf das nächste Jahr. Denn für gewöhnlich verdienen Kinos vor allem im Winter ihr Geld, im Sommer ist an den Ticketkass­en und Popcorntre­sen weniger los.

Nach Einschätzu­ng des Programmki­nochefs Bräuer verschärft sich mit der Pandemie ein Trend, den es vorher schon gegeben habe, nämlich der zu wenigen großen Kinohits.

Gefahr. Es sind eindringli­che Bilder, mit denen die französisc­he Regisseuri­n Audrey Diwan diese Geschichte in „Das Ereignis“erzählt. Und für diese Bilder gewann sie beim Filmfestiv­al Venedig im Herbst den Goldenen Löwen. Tatsächlic­h berührt das Werk, das im Frühjahr in die deutschen Kinos kommen wird, erinnert zugleich daran, dass Frauen in vielen Ländern auch heute noch um ihr Recht auf Abtreibung kämpfen müssen.

The Woman King: Hollywood will bunter werden und nicht mehr so häufig Geschichte­n von weißen Männern erzählen. Genau dazu passt „The Woman King“. Das Drama basiert auf wahren, historisch­en Begebenhei­ten und stellt starke afrikanisc­he Frauen einer Militärein­heit aus dem Königreich Dahomey in den Mittelpunk­t, die sich gegen französisc­he Eindringli­nge und die Gefahr der Versklavun­g wehren. Für die Hauptrolle­n wurden die beiden Oscar-Preisträge­rinnen Viola Davis und Lupita Nyong’o gewonnen. Das Werk ist als „Kriegs-Epos“für September angekündig­t und könnte durchaus für Wirbel in den Kinos und später bei den Filmpreise­n sorgen.

The Batman: Eigentlich wollte Ben Affleck in das legendäre Fledermaus­kostüm schlüpfen, doch nach einigem Hin und Her stand dann letztendli­ch Robert Pattinson als „The Batman“vor der Kamera. Zoë Kravitz wird in dem für März programmie­rten Spektakel als Catwoman zu sehen sein, während Batman auch auf so einige düstere Gegenspiel­er zu treffen scheint: Colin Farrell gibt den Pinguin, Paul Dano den Riddler und John Turturro den Gangsterbo­ss Carmine Falcone. Das klingt nach jeder Menge Arbeit für Batman.

Eventfilme wie „James Bond“oder „Spider-Man“liefen immer besser, auch wegen großer Marketingb­udgets, so Bräuer. Auch im Arthouse-Kino gebe es solche Erfolge etwa mit „Parasite“oder „Nomadland“. Ebenso sei der Dokumentar­film „Die Unbeugsame­n“über Politikeri­nnen in der Bonner Republik gut gelaufen. Bei dem Film sei vieles zusammenge­kommen: Der Film sei gut, außerdem sei die damalige Kanzlerin Angela Merkel bei der Premiere gewesen und die Bundestags­wahl habe angestande­n. Er glaubt, dass die Branche mehr über solche Dinge nachdenken muss. Man müsse sich Gedanken machen, in welchem Umfeld man die Vielfalt anspruchsv­oller Filme herausbrin­ge. (dpa)

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany