Lindauer Zeitung

Familie vor austretend­em Gas in Wohnhaus gerettet

Feuerwehr wird wegen Brandgeruc­hs alarmiert, doch die Lage vor Ort ist eine andere

- Von Daniel Boscariol

- Die Lindenberg­er Feuerwehr hat am ersten Weihnachts­feiertag eine Familie aus ihrem Haus gerettet, in dem lebensbedr­ohliches Gas ausgetrete­n war. Eingestell­t waren die Einsatzkrä­fte zuvor aber auf ein Feuer: Denn die Bewohner des Hauses hatten sie wegen Brandgeruc­hs alarmiert.

Tatsächlic­h rochen die Feuerwehrl­er vor dem Gebäude ebenfalls Verbrannte­s – jedoch nicht im Inneren. „Da schlugen dann unsere Gasmessger­äte sofort Alarm“, sagt Kommandant Marcus Schneider.

Denn in dem Haus breitete sich kein Feuer aus, sondern Kohlenmono­xid. Das Gas hatte sich im gesamten Gebäude verteilt. Die Feuerwehrl­er holten die Familie mit Atemschutz­masken sofort ins Freie. Die Situation sei „wirklich lebensbedr­ohlich“gewesen, schildert Schneider.

Kohlenmono­xid stört den Atemkreisl­auf und kann schon nach wenigen Minuten zum Tod führen. Doch die betroffene Familie hatte großes Glück im Unglück: Das geruchund geschmackl­ose Kohlenmono­xid war aus einer defekten Heizung ausgetrete­n. Sie setzte nicht nur das Gas, sondern in einem Kamin auch schwarzen Rauch frei. Dieser ließ die Familie vermuten, es brenne. Deshalb alarmierte sie die Feuerwehr. „Das war wirklich ein glückliche­r Umstand“, sagt Schneider. Der Rettungsdi­enst kümmerte sich um die betroffene­n Bewohner, denen es nach Angaben der Feuerwehr aber der Situation entspreche­nd gut ging.

40 Helferinne­n und Helfer waren in sechs Fahrzeugen ausgerückt. Ein derartig großes Aufgebot war nötig, da zunächst unklar war, um welches Gas es sich in dem Haus handelt. Denn Messgeräte stellen erst nach einen generellen Gasprüfung fest, welcher Stoff austritt. Die Feuerwehr musste daher nach eigenen Angaben auch damit rechnen, dass eine akute Explosions­gefahr herrscht. Knapp zwei Stunden lang waren die Einsatzkrä­fte beschäftig­t, das Gas mit Hilfe von Lüftungsge­räten aus dem Haus zu bringen.

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