Familie vor austretendem Gas in Wohnhaus gerettet
Feuerwehr wird wegen Brandgeruchs alarmiert, doch die Lage vor Ort ist eine andere
- Die Lindenberger Feuerwehr hat am ersten Weihnachtsfeiertag eine Familie aus ihrem Haus gerettet, in dem lebensbedrohliches Gas ausgetreten war. Eingestellt waren die Einsatzkräfte zuvor aber auf ein Feuer: Denn die Bewohner des Hauses hatten sie wegen Brandgeruchs alarmiert.
Tatsächlich rochen die Feuerwehrler vor dem Gebäude ebenfalls Verbranntes – jedoch nicht im Inneren. „Da schlugen dann unsere Gasmessgeräte sofort Alarm“, sagt Kommandant Marcus Schneider.
Denn in dem Haus breitete sich kein Feuer aus, sondern Kohlenmonoxid. Das Gas hatte sich im gesamten Gebäude verteilt. Die Feuerwehrler holten die Familie mit Atemschutzmasken sofort ins Freie. Die Situation sei „wirklich lebensbedrohlich“gewesen, schildert Schneider.
Kohlenmonoxid stört den Atemkreislauf und kann schon nach wenigen Minuten zum Tod führen. Doch die betroffene Familie hatte großes Glück im Unglück: Das geruchund geschmacklose Kohlenmonoxid war aus einer defekten Heizung ausgetreten. Sie setzte nicht nur das Gas, sondern in einem Kamin auch schwarzen Rauch frei. Dieser ließ die Familie vermuten, es brenne. Deshalb alarmierte sie die Feuerwehr. „Das war wirklich ein glücklicher Umstand“, sagt Schneider. Der Rettungsdienst kümmerte sich um die betroffenen Bewohner, denen es nach Angaben der Feuerwehr aber der Situation entsprechend gut ging.
40 Helferinnen und Helfer waren in sechs Fahrzeugen ausgerückt. Ein derartig großes Aufgebot war nötig, da zunächst unklar war, um welches Gas es sich in dem Haus handelt. Denn Messgeräte stellen erst nach einen generellen Gasprüfung fest, welcher Stoff austritt. Die Feuerwehr musste daher nach eigenen Angaben auch damit rechnen, dass eine akute Explosionsgefahr herrscht. Knapp zwei Stunden lang waren die Einsatzkräfte beschäftigt, das Gas mit Hilfe von Lüftungsgeräten aus dem Haus zu bringen.