Über das Nationalteam nach Italien
Volleyballprofi Julian Zenger hat bei Trentino Itas einen Platz als Stammspieler eingenommen
- Im Sommer hat Julian Zenger einen Schritt gewagt. Nach seiner ersten deutschen Meisterschaft mit den Berlin Recycling Volleys nahm der 24-jährige Volleyballprofi ein Angebot aus der wohl stärksten Liga der Welt an. „Ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit nach Italien zu gehen“, sagt Zenger, der schnell den Entschluss zum Wechsel gefasst hatte. Er unterschrieb einen Einjahresvertrag bei Trentino Itas, Champions-League-Zweiter in der Saison 2020/21, und spielte erstmals in seiner Karriere im Ausland. Nach dem ersten halben Jahr in Trento bewertet Zenger das als goldrichtige Entscheidung – nach den ersten Erfahrungen hofft er auf eine Zukunft in der italienischen Superlega.
Der Libero spürte nach seiner Ankunft sofort die Faszination, die rund um den Volleyball in Italien herrscht. „Der Stellenwert von Volleyball ist hier schon höher als in Deutschland“, sagt Zenger im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Gerade in Trento sei das der Fall, schließlich hat der Verein schon mehrfach die Meisterschaft, den Pokal, die Champions League und die Club-Weltmeisterschaft gewonnen. Die Erwartungen an das Team von Trentino Itas seien deshalb auch entsprechend hoch. Diese zu erfüllen, ist nicht einfach. „Das Spielpensum und das Niveau sind hier komplett anders als in den anderen Ligen, das merkt man insbesondere beim Aufschlag oder dem Angriffsdruck. In Italien kann jeder jeden schlagen, man muss hier immer hundert Prozent bringen“, skizziert Zenger. Trotz des Drucks hat es der 24-Jährige aber geschafft, seinen Trainer Angelo Lorenzetti von sich zu überzeugen. „Die Konkurrenz ist groß, aber ich bin schon mit dem Gedanken hierhergekommen, zu spielen. Bisher kann ich auch zufrieden sein: Ich habe meine Stammposition in der Mannschaft“, meint Zenger. Auch privat habe er sich gut eingelebt und könne das Leben in Italien außerhalb des Sports „genießen“.
Für ihn ist die Chance etwas ganz Besonderes, die er zu schätzen weiß.
Aufgrund einer Ausländerregelung sind die Plätze begrenzt, und die Vereine verpflichten deshalb eher ausländische Angreifer. Zenger schaffte es aber, sich über die Einsätze bei der Nations League in Rimini zu empfehlen. „Ohne die Nationalmannschaft hätte ich nicht die Chance bekommen, nach Trento zu kommen“, ist sich der 24-Jährige sicher. Nach der für Deutschland enttäuschenden Nations League von Ende Mai bis Ende Juni unterzeichnete er das einjährige Arbeitspapier bei Trentino Itas. Bei der Europameisterschaft im September schnitt das deutsche Team um Zenger auch wesentlich besser ab. Nach einem allerdings deutlichen 0:3 gegen Italien war im Viertelfinale Schluss. „Da konnten wir leider nicht an die vorherigen Leistungen anknüpfen“, hadert der Libero, der die Länderspiele im Sommer trotzdem positiv bewertet: „Wir haben es geschafft, uns für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zu qualifizieren.“
Geglückt ist dann auch sein Start bei seinem neuen Verein. Mit der jungen Mannschaft von Trentino Itas gewann Zenger im Oktober den Supercup, bei der Club-Weltmeisterschaft sprang immerhin der dritte Rang heraus. In diesem Jahr steht nun noch ein Spiel aus: Am Donnerstag gastiert der aktuelle Dritte bei Powervolley Milano. Schon jetzt kann der gebürtige Allgäuer aber festhalten: „Ich habe das Gefühl, ich habe einen Schritt gemacht.“Darauf will er sich jedoch nicht ausruhen. Stattdessen will er das kommende Jahr nutzen, um sich „konstanter weiterzuentwickeln“und eine Vertragsverlängerung zu erhalten. Zenger wünscht sich nämlich eine Zukunft in Italien: „Ich versuche Leistung zu bringen, um hier bleiben zu können. Das wäre ein Traum.“
Mit Beginn der neuen Herausforderung bei Trentino Itas endete im Sommer seine Zeit in den deutschen Ligen. Über die TSG Leutkirch und nach seiner Zeit bei den Volley Youngstars Friedrichshafen und dem VC Olympia Berlin spielte er in der 1. Bundesliga für den VfB Friedrichshafen, die United Volleys Frankfurt und eben die Berlin Recycling Volleys. „Da nimmt man alles mit, alle Stationen sind Teil meiner Entwicklung“, so Zenger, der positiv auf seine Karriere blickt: „Bislang kann ich mich nicht beschweren, wie es gelaufen ist.“
Aus der Ferne schaut er auch interessiert auf das Geschehen nach Deutschland. Über die scheinbar größer gewordene Dominanz der BR Volleys zeigt sich Zenger aber wenig überrascht, so erwartete er eine Weiterentwicklung der Hauptstädter. Seine Heimat vergisst der Libero nicht: Hin und wieder schaut der gebürtige Wangener auch in Deutschland vorbei. Allzu oft lässt das seine Zeit aber nicht zu. Der Volleyballprofi Zenger hat seit dieser Saison ein neues Leben in Italien, das ihn voll und ganz erfüllt.
Beim Duell des VfB gegen den TSV Berg wird es für Fetic ein Wiedersehen mit seinem bisherigen FCM-Teamkollegen Joel Mayr geben. Der 19-jährige Abwehrspieler, der aus der Jugend des Regionalligisten stammt, bekam in Memmingen laut Mitteilung in seiner Premierensaison im aktiven Bereich nicht die erhoffte Spielzeit in der U21. Mayr wechselt nach Berg – wo er sich in der Mannschaft von Trainer Oliver Ofentausek aber auch erst einmal beweisen muss. Der TSV hat sich in der Verbandsliga nach einem durchwachsenen Saisonstart stabilisiert und liegt auf Rang sieben. Weiter geht es für Berg, Friedrichshafen und den FC Wangen am 19. Februar 2022.
Pascal Maier hat dagegen beim bayerischen Regionalligisten seinen Vertrag bis 30. Juni 2024 verlängert. Der 24-Jährige ist eigentlich gelernter Offensivspieler, wurde beim FCM zuletzt allerdings auf verschiedenen Positionen eingesetzt – vom Stürmer bis hin zum Außenverteidiger. Aufgrund von zwei Verletzungen kam er in dieser Regionalligasaison bislang laut FCM auf zwölf Einsätze und erzielte dabei drei Tore. „Er hat sich nach seiner Rückkehr schnell etabliert, kam nach den Verletzungen schnell zurück ins Team und ist eine feste Größe bei uns“, wird der Sportliche Leiter Thomas Reinhardt in der Memminger Mitteilung zitiert.
Schon bis Ende 2018 spielte Maier beim FCM, ehe er zum FV Ravensburg in die Oberliga wechselte. Beim FV schaffte es der 24-Jährige aber nicht, sich als Stammspieler zu etablieren. „Ich hatte sehr hohe Erwartungen an ihn“, sagte FV-Trainer Steffen Wohlfarth nach Maiers Abschied im Sommer 2021. „Jetzt sucht er sein Glück eben woanders.“In Memmingen scheint Maier das Glück wiedergefunden zu haben. „Ich freue mich, dass Palle zwei weitere Jahre bei uns bleibt“, sagt Reinhardt, der sowohl den Charakter als auch die Vielseitigkeit von Maier lobt.