Optimistisch in schwieriger Zeit
Auf den Jahreswechsel passende Zitate berühmter Persönlichkeiten gibt es jede Menge. Albert Einstein soll mit Blick auf die Zukunft gesagt haben: „Ich wäre lieber ein Optimist und ein Dummkopf als ein Pessimist und richtig.“Der portugiesische Literaturnobelpreisträger José Saramago formulierte in diesem Zusammenhang: „Ich bin kein Pessimist, sondern ein gut informierter Optimist.“Und der legendäre britische Premierminister Winston Churchill nahm es mit Humor: „Für mich selbst bin ich Optimist – es scheint nicht viel zu nützen, etwas anderes zu sein.“Vielleicht sollte Bundeskanzler Olaf Scholz Churchill beim Wort nehmen, wenn er auf die von ihm neu geführte Bundesregierung blickt.
Die Ampel-Parteien – SPD, Grüne und FDP – müssen 2022 schnell in die Gänge kommen, um ihre teils ambitionierten Vorhaben durchzusetzen. Sie müssen mit Optimismus die Menschen überzeugen, dass mit der von ihnen gestellten Regierung auch ein Ruck durchs Land gehen kann. Ähnliches gilt für die CDU.
Nach jahrelangem Gezerre hat sich Friedrich Merz sehr klar in einer Mitgliederbefragung durchgesetzt. Sobald der Bundesparteitag ihn im Januar zum Vorsitzenden gewählt hat, muss er beweisen, dass er eine verunsicherte Volkspartei aus der Opposition heraus zu neuer Stärke führen kann. Optimisten weisen in diesem Zusammenhang auf die rhetorischen Fähigkeiten des Sauerländers hin. Kurzum: Künftige Bundestagsdebatten dürften an Schwung gewinnen, Regierung wie Opposition sortieren sich neu, und das ist wahrlich kein Grund für Pessimismus.
Aber mit Blick auf die globalen Herausforderungen wird 2022 mit Sicherheit ein schwieriges Jahr. Die Stichworte lauten Corona, Klimawandel, Russland-Ukraine-Konflikt, das Atomabkommen mit Iran oder auch das zunehmend offensiv auftretende China. Die EU muss zu klaren Positionen finden, was aufgrund sehr unterschiedlicher Interessen einzelne Mitglieder kompliziert werden dürfte. Den Kopf in den Sand stecken, gilt aber nicht. Wir wünschen Ihnen allen ein gutes und gesundes 2022!