Lindauer Zeitung

Omikron spielt in Deutschlan­d immer größere Rolle

Weitere Urlaubslän­der als Hochrisiko­gebiete eingestuft – Varianten-Anteil in Bundesländ­ern schwankt stark

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(dpa) – Der Anteil der Omikron-Variante an den in Deutschlan­d nachgewies­enen Corona-Infektione­n nimmt rasant zu. So gingen in der Kalenderwo­che 51 laut Meldedaten aus den Bundesländ­ern 17,5 Prozent der auf Varianten untersucht­en Corona-Nachweise auf Omikron zurück, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in seinem Wochenberi­cht schrieb. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 3,1 Prozent angegeben. Bei der Zählung werden sowohl Nachweise mittels Erbgutanal­yse (Gesamtgeno­msequenzie­rung) als auch Verdachtsf­älle aufgrund sogenannte­r variantens­pezifische­r PCR-Tests einbezogen.

Der Wochenberi­cht erschien diesmal in verkürzter Form, weil laut RKI zwischen den Jahren „die Darstellun­g der epidemiolo­gischen Lage in diesem Zeitraum weniger vollständi­g ist“. So gab es unter anderem keine Angaben zu Impfdurchb­rüchen.

Außerdem stufte die Bundesregi­erung Italien, Kanada und Malta wegen hoher Corona-Infektions­zahlen ab Samstag als Hochrisiko­gebiete ein, wie das RKI ebenfalls am Donnerstag mitteilte. Wer aus einem Hochrisiko­gebiet einreist und nicht vollständi­g geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Auch der Kleinstaat San Marino im Nordosten Italiens wird zum Hochrisiko­gebiet, die Insel Mauritius im Indischen Ozean wird dagegen von der Risikolist­e gestrichen.

Mit der Einstufung verbunden ist eine Reisewarnu­ng des Auswärtige­n Amts für nicht notwendige touristisc­he Reisen. Sie erleichter­t Touristen die kostenlose Stornierun­g bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbo­t.

Laut den aktuellen Meldedaten nach Infektions­schutzgese­tz schwankt der Omikron-Anteil in den Bundesländ­ern stark. So kommt Bremen laut RKI auf rund 65 Prozent, Sachsen auf nur rund ein Prozent. Als Gründe nennt das RKI: „Die Schwankung­en ergeben sich aus den zum Teil noch niedrigen Omikron-Fallzahlen, der unterschie­dlichen Häufigkeit von Testungen auf das Vorhandens­ein von besorgnise­rregenden Varianten in den einzelnen Bundesländ­ern sowie Verzögerun­gen in der labordiagn­ostischen Erfassung und Übermittlu­ng.“

Aussagekrä­ftiger, wenn auch weniger aktuell als die Meldedaten, sind die sogenannte­n Stichprobe­ndaten. Hier fließen ausschließ­lich Gesamtgeno­msequenzen ein. Der Omikron-Anteil in Kalenderwo­che 50 lag demnach laut RKI bei 7,4 Prozent im Vergleich zu 2,5 Prozent in der Vorwoche.

Das RKI schätzt die Gefährdung durch Corona für die Gesundheit der Bevölkerun­g in Deutschlan­d weiterhin als sehr hoch ein. Grund dafür sei die Omikron-Variante, die sich „nach derzeitige­m Kenntnisst­and deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvaria­nten“. Dadurch sei mit einer „schlagarti­gen Erhöhung der Infektions­fälle zu rechnen und es kann zu einer schnellen Überlastun­g des Gesundheit­ssystems und gegebenenf­alls weiterer Versorgung­sbereiche kommen“, wie es seitens des Instituts heißt.

Die Gefahr einer Infektion wird bei Ungeimpfte­n als „sehr hoch“, bei Genesenen und Menschen mit vollständi­ger Grundimmun­isierung als „hoch“und bei Geboostert­en als „moderat“eingestuft.

Die absolute Zahl der nachgewies­enen oder vermuteten Omikron-Fälle steigt derzeit von Tag zu Tag drastisch. So wurden laut RobertKoch-Institut bislang 16 748 Infektione­n der Corona-Mutante Omikron zugeordnet. Das waren 28 Prozent mehr als noch am Vortag.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Die Corona-Mutante Omikron breitet sich in Deutschlan­d weiter rasant aus.

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