Wasserburger Halbinselsanierung nimmt wieder Fahrt auf
Doch das ist nicht das Einzige, was sich in Wasserburg im vergangenen Jahr getan hat – Ein Überblick
Wasserburg – In Wasserburg hat sich im zurückliegenden Jahr einiges getan. Großes ebenso wie viele, viele kleine Dinge, die aber nicht weniger bedeutend für die Entwicklung der Gemeinde sind.
Für Bürgermeister Harald Voigt ist ganz klar: Die Wiederaufnahme der Halbinselsanierung ist der bedeutendste Schritt für Wasserburg, den der Gemeinderat und die Verwaltung im zurückliegenden Jahr unternommen haben. Nachdem das Projekt längere Zeit auf Eis gelegen war, hat die Verwaltung einen neuen Antrag auf Förderung bei der Regierung von Schwaben gestellt. „Die Eingabe für die Antragstellung auf Fördermittel war ein wichtiger Meilenstein, damit die Halbinselsanierung wieder Fahrt aufnimmt“, betont der Bürgermeister und berichtet, dass im Rahmen dessen bereits diverse Gespräche, aber auch eine Ortsbegehung mit Vertretern der Regierung stattgefunden haben. Wenn alles gutgeht und Wasserburg die erhoffte Förderung tatsächlich bekommt, soll im Herbst kommenden Jahres mit dem ersten Bauabschnitt, der Ufersanierung, begonnen werden.
Wie die Halbinselsanierung auch ist die Tourist-Information bedeutsam für Wasserburg und seinen Tourismus, der wiederum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde ist. Dabei ist die Tourist-Information das Aushängeschild, die Visitenkarte der Gemeinde. Weil die letzte Sanierung aber 20 Jahre her war und das Büro im Erdgeschoss des Wasserburger Rathauses dringend eine Modernisierung nötig hatte, hatte der Wasserburger Gemeinderat bereits 2020 deren Sanierung beschlossen. Außer einer zeitgemäßen Innenausstattung bekam die Tourist-Information auch eine verbesserte Akustik, eine Fußbodenheizung und sie wurde behindertengerecht gemacht. Pünktlich zum
Saisonstart im Mai war alles fertig und erst kürzlich auf der Tourismusausschusssitzung betonte Marike Kasper, die Leiterin der Wasserburger Tourist-Information, wie sehr sich das Touristiker-Team in den modernisierten Räumlichkeiten wohl fühle. Auch von Seiten der Gäste habe es viel „Lob und Komplimente“gegeben.
Zu den ganz großen Wasserburger Projekten zählt auch der neue Flächennutzungsplan samt integriertem Landschaftsschutzplan. Beantwortet er doch die Frage, wie Wasserburg mit seinen Ortsteilen in Zukunft aussehen soll. Gleichzeitig ist er auch ein Leitbild der gemeindlichen Entwicklung für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Nachdem der Plan in einer Mammutsowie einer Folgesitzung besprochen und beschlossen wurde, liegt er aktuell noch öffentlich aus. Laut Bürgermeister Harald Voigt soll das Verfahren in den ersten Monaten des neuen Jahres jedoch abgeschlossen sein. Der neue Flächennutzungsplan sieht dann im Wasserburg der Zukunft mehr Flächen zum Wohnen in allen Ortsteilen, mehr Platz für das Gewerbe, zusätzliche Streuobstwiesen, einen Wohnmobilstellplatz sowie größere Auffangparkplätze für eine Halbinsel mit weniger Verkehr vor.
Einiges hat sich im vergangenen Jahr auch für den Wasserburger Nachwuchs getan. So hat sich der Gemeinderat dazu entschieden, eine dezentrale Lüftungsanlage in der Grundschule einzubauen, um Präsenzunterricht zu ermöglichen und die Kinder vor Corona-Viren zu schützen. Diese Art der Lüftungsanlage hatte der Rat beschlossen, obwohl klar war, dass die Gemeinde einen Teil der Kosten selbst tragen muss. Denn die bayerische Staatsregierung übernimmt die Kosten nur für mobile Lüftungsanlagen komplett. Da die Wirksamkeit dieser Anlagen umstritten ist, hatte der Gemeinderat entschieden, alle sechs Klassenzimmer mit festmontierten Raumluftgeräten mit Außenluftansaugung auszustatten. Für die 138 000 Euro teure Anschaffung hat die Verwaltung in diesen Tagen die Förderzusage in Höhe von 116 000 Euro erhalten.
Darüber hinaus schreitet die Wasserburger Grundschule mit Riesenschritten in Richtung digitales Zeitalter. Hatte doch der Gemeinderat „Ja“zu einem Konzept gesagt, das schon ein paar Jahre lang in einer Schublade des Wasserburger Rathauses gelegen hat und das der „DigitalPakt Schule“von Bund und Freistaat wieder zutage brachte: Die Einrichtung eines digitalen Schulnetzwerkes für die Wasserburger Grundschule. Und obwohl es gar nicht sicher war, dass das Förderprogramm dafür überhaupt greift, hatte sich der Gemeinderat auch hier dafür entschieden, dass die Grundschule mit dem Schulnetzwerk IServ eine Serverlösung bekommen soll. 10 000 Euro für I-Pads hat die Wasserburger Grundschule zudem von der St. Georgs-Apotheke bekommen. Der stolze Betrag waren die Einnahmen des Corona-Testzentrums, in dem sich während der Sommermonate in der Sumserhalle Wasserburger und ihre Gäste testen lassen konnten.
Fertig geworden und in Betrieb gegangen ist heuer auch der neue Kindergarten in Hattnau. Zusammen mit der Kinderkrippe, die im alten Schulhaus untergebracht ist, sind beide Einrichtungen nun unter dem Namen „Kinderhaus Hattnau“zusammen genommen. Wegen der Corona-Pandemie konnte es bislang zwar noch kein Einweihungsfest für den neuen Anbau geben. Dieses allerdings, so versichert Bürgermeister Harald Voigt, soll aber auf jeden Fall noch nachgeholt werden.
Und auch für die Jugend hat sich etwas in diesem Jahr getan. So habe es bereits erste Anstrengungen des Jugendbeauftragten der Gemeinde Stefan Schnell gegeben den Bike-Park im Birkenried zu ertüchtigen, berichtet der Bürgermeister und stellt in Aussicht, dass es damit im kommenden Jahr weitergehen werde.
Zu guter Letzt ist die Gemeinde auch in Sachen Klimaschutz nicht untätig geblieben. Gilt es für Wasserburg doch seinen Status als regionaler Vorreiter in Sachen EEA zu halten. Als erste Gemeinde in der Region hatte sich Wasserburg 2009 durch seine Teilnahme am European Energy Award energiepolitisch positioniert. Seitdem hat die Gemeinde viel in Richtung Klimaschutz unternommen und ist dafür 2017 sogar mit dem EEA in Gold ausgezeichnet worden.
Um den Goldstatus zu halten und weil Klimaschutz dringlicher denn je ist, hat der Wasserburger Gemeinderat heuer erneut die Fortentwicklung bereits angelaufener Maßnahmen bekräftigt und die Umsetzung neuer Ziele in Aussicht gestellt. Erst jüngst hatte der Gemeinderat eine Leitlinie beschlossen, die bewirken soll, dass neue Gebäude und ganze Baugebiete klimafreundlich gebaut werden. Als klimaförderliche Maßnahmen hat Wasserburg außerdem die Erneuerung seiner Straßenbeleutung auf LED fortgesetzt. Zudem gibt es jetzt in der Gemeinde auch vier neue E-Ladesäulen. Zwei auf dem Parkplatz am Bahnhof und zwei auf dem P 3, dem Spieler-Parkplatz.