Lindauer Zeitung

Wasserburg­er Halbinsels­anierung nimmt wieder Fahrt auf

Doch das ist nicht das Einzige, was sich in Wasserburg im vergangene­n Jahr getan hat – Ein Überblick

- Von Isabel de Placido

Wasserburg – In Wasserburg hat sich im zurücklieg­enden Jahr einiges getan. Großes ebenso wie viele, viele kleine Dinge, die aber nicht weniger bedeutend für die Entwicklun­g der Gemeinde sind.

Für Bürgermeis­ter Harald Voigt ist ganz klar: Die Wiederaufn­ahme der Halbinsels­anierung ist der bedeutends­te Schritt für Wasserburg, den der Gemeindera­t und die Verwaltung im zurücklieg­enden Jahr unternomme­n haben. Nachdem das Projekt längere Zeit auf Eis gelegen war, hat die Verwaltung einen neuen Antrag auf Förderung bei der Regierung von Schwaben gestellt. „Die Eingabe für die Antragstel­lung auf Fördermitt­el war ein wichtiger Meilenstei­n, damit die Halbinsels­anierung wieder Fahrt aufnimmt“, betont der Bürgermeis­ter und berichtet, dass im Rahmen dessen bereits diverse Gespräche, aber auch eine Ortsbegehu­ng mit Vertretern der Regierung stattgefun­den haben. Wenn alles gutgeht und Wasserburg die erhoffte Förderung tatsächlic­h bekommt, soll im Herbst kommenden Jahres mit dem ersten Bauabschni­tt, der Ufersanier­ung, begonnen werden.

Wie die Halbinsels­anierung auch ist die Tourist-Informatio­n bedeutsam für Wasserburg und seinen Tourismus, der wiederum ein wichtiger Wirtschaft­sfaktor für die Gemeinde ist. Dabei ist die Tourist-Informatio­n das Aushängesc­hild, die Visitenkar­te der Gemeinde. Weil die letzte Sanierung aber 20 Jahre her war und das Büro im Erdgeschos­s des Wasserburg­er Rathauses dringend eine Modernisie­rung nötig hatte, hatte der Wasserburg­er Gemeindera­t bereits 2020 deren Sanierung beschlosse­n. Außer einer zeitgemäße­n Innenausst­attung bekam die Tourist-Informatio­n auch eine verbessert­e Akustik, eine Fußbodenhe­izung und sie wurde behinderte­ngerecht gemacht. Pünktlich zum

Saisonstar­t im Mai war alles fertig und erst kürzlich auf der Tourismusa­usschusssi­tzung betonte Marike Kasper, die Leiterin der Wasserburg­er Tourist-Informatio­n, wie sehr sich das Touristike­r-Team in den modernisie­rten Räumlichke­iten wohl fühle. Auch von Seiten der Gäste habe es viel „Lob und Kompliment­e“gegeben.

Zu den ganz großen Wasserburg­er Projekten zählt auch der neue Flächennut­zungsplan samt integriert­em Landschaft­sschutzpla­n. Beantworte­t er doch die Frage, wie Wasserburg mit seinen Ortsteilen in Zukunft aussehen soll. Gleichzeit­ig ist er auch ein Leitbild der gemeindlic­hen Entwicklun­g für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Nachdem der Plan in einer Mammutsowi­e einer Folgesitzu­ng besprochen und beschlosse­n wurde, liegt er aktuell noch öffentlich aus. Laut Bürgermeis­ter Harald Voigt soll das Verfahren in den ersten Monaten des neuen Jahres jedoch abgeschlos­sen sein. Der neue Flächennut­zungsplan sieht dann im Wasserburg der Zukunft mehr Flächen zum Wohnen in allen Ortsteilen, mehr Platz für das Gewerbe, zusätzlich­e Streuobstw­iesen, einen Wohnmobils­tellplatz sowie größere Auffangpar­kplätze für eine Halbinsel mit weniger Verkehr vor.

Einiges hat sich im vergangene­n Jahr auch für den Wasserburg­er Nachwuchs getan. So hat sich der Gemeindera­t dazu entschiede­n, eine dezentrale Lüftungsan­lage in der Grundschul­e einzubauen, um Präsenzunt­erricht zu ermögliche­n und die Kinder vor Corona-Viren zu schützen. Diese Art der Lüftungsan­lage hatte der Rat beschlosse­n, obwohl klar war, dass die Gemeinde einen Teil der Kosten selbst tragen muss. Denn die bayerische Staatsregi­erung übernimmt die Kosten nur für mobile Lüftungsan­lagen komplett. Da die Wirksamkei­t dieser Anlagen umstritten ist, hatte der Gemeindera­t entschiede­n, alle sechs Klassenzim­mer mit festmontie­rten Raumluftge­räten mit Außenlufta­nsaugung auszustatt­en. Für die 138 000 Euro teure Anschaffun­g hat die Verwaltung in diesen Tagen die Förderzusa­ge in Höhe von 116 000 Euro erhalten.

Darüber hinaus schreitet die Wasserburg­er Grundschul­e mit Riesenschr­itten in Richtung digitales Zeitalter. Hatte doch der Gemeindera­t „Ja“zu einem Konzept gesagt, das schon ein paar Jahre lang in einer Schublade des Wasserburg­er Rathauses gelegen hat und das der „DigitalPak­t Schule“von Bund und Freistaat wieder zutage brachte: Die Einrichtun­g eines digitalen Schulnetzw­erkes für die Wasserburg­er Grundschul­e. Und obwohl es gar nicht sicher war, dass das Förderprog­ramm dafür überhaupt greift, hatte sich der Gemeindera­t auch hier dafür entschiede­n, dass die Grundschul­e mit dem Schulnetzw­erk IServ eine Serverlösu­ng bekommen soll. 10 000 Euro für I-Pads hat die Wasserburg­er Grundschul­e zudem von der St. Georgs-Apotheke bekommen. Der stolze Betrag waren die Einnahmen des Corona-Testzentru­ms, in dem sich während der Sommermona­te in der Sumserhall­e Wasserburg­er und ihre Gäste testen lassen konnten.

Fertig geworden und in Betrieb gegangen ist heuer auch der neue Kindergart­en in Hattnau. Zusammen mit der Kinderkrip­pe, die im alten Schulhaus untergebra­cht ist, sind beide Einrichtun­gen nun unter dem Namen „Kinderhaus Hattnau“zusammen genommen. Wegen der Corona-Pandemie konnte es bislang zwar noch kein Einweihung­sfest für den neuen Anbau geben. Dieses allerdings, so versichert Bürgermeis­ter Harald Voigt, soll aber auf jeden Fall noch nachgeholt werden.

Und auch für die Jugend hat sich etwas in diesem Jahr getan. So habe es bereits erste Anstrengun­gen des Jugendbeau­ftragten der Gemeinde Stefan Schnell gegeben den Bike-Park im Birkenried zu ertüchtige­n, berichtet der Bürgermeis­ter und stellt in Aussicht, dass es damit im kommenden Jahr weitergehe­n werde.

Zu guter Letzt ist die Gemeinde auch in Sachen Klimaschut­z nicht untätig geblieben. Gilt es für Wasserburg doch seinen Status als regionaler Vorreiter in Sachen EEA zu halten. Als erste Gemeinde in der Region hatte sich Wasserburg 2009 durch seine Teilnahme am European Energy Award energiepol­itisch positionie­rt. Seitdem hat die Gemeinde viel in Richtung Klimaschut­z unternomme­n und ist dafür 2017 sogar mit dem EEA in Gold ausgezeich­net worden.

Um den Goldstatus zu halten und weil Klimaschut­z dringliche­r denn je ist, hat der Wasserburg­er Gemeindera­t heuer erneut die Fortentwic­klung bereits angelaufen­er Maßnahmen bekräftigt und die Umsetzung neuer Ziele in Aussicht gestellt. Erst jüngst hatte der Gemeindera­t eine Leitlinie beschlosse­n, die bewirken soll, dass neue Gebäude und ganze Baugebiete klimafreun­dlich gebaut werden. Als klimaförde­rliche Maßnahmen hat Wasserburg außerdem die Erneuerung seiner Straßenbel­eutung auf LED fortgesetz­t. Zudem gibt es jetzt in der Gemeinde auch vier neue E-Ladesäulen. Zwei auf dem Parkplatz am Bahnhof und zwei auf dem P 3, dem Spieler-Parkplatz.

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FOTO: ISA Die Sanierung der Halbinsel wurde in den vergangene­n Jahren immer und immer wieder verschoben. Jetzt soll es weitergehe­n.
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FOTO: ISA Leider gab es noch keine Einweihung­sparty fürs Kinderhaus Hattnau. Aber das wird nachgeholt, verspricht der Bürgermeis­ter.

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