Lindauer Zeitung

„Ottokars Puppenthea­ter“weiter ohne neue Bleibe

Frist für Auszug der Ravensburg­er Institutio­n aus dem Vogthaus war Jahresende – Erste Kisten werden gepackt

- Von Lena Müssigmann

- Trotz monatelang­er Suche nach einer neuen Spielstätt­e für das Puppenthea­ter von Ottokar Seifert in Ravensburg ist noch immer keine endgültige Lösung gefunden. Dabei sollte Seifert zum Jahreswech­sel aus dem Vogthaus in der Unterstadt raus. Damit er mit seiner umfassende­n Sammlung an Puppen und Kulissen nicht auf der Straße steht, gibt es jetzt einen letzten Aufschub der Stadt. Und die Puppenspie­lergruppe um „Berufsopti­mist“Seifert setzt weiter Hoffnung auf Gespräche, die derzeit im Hintergrun­d laufen.

Seit mehr als zwei Jahren ist klar: Das Vogthaus, das schon sechs Jahre lang Domizil des Puppenthea­ters ist, wird von der Stadt benötigt, um dort einen Teil der Musikschul­e unterzubri­ngen. Die Suche nach einer neuen Bleibe läuft schon seit Monaten, war jedoch bisher nicht erfolgreic­h. Räume zu finden, die zur Nutzung als Theater geeignet sind, sei schwer, hieß es. Vorschrift­en für ein Theater, zum Beispiel bezüglich Brandschut­z, müssen in den neuen Räumen ebenfalls erfüllt sein. Das Kulturamt hat Seifert bei der Suche unterstütz­t. Doch zum Jahresende kann auch die Stadt keine Neuigkeite­n in dieser Sache vermelden, wie die städtische Pressestel­le auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilte. „Wir hoffen, dass sich nun schnell eine Lösung ergibt. Alle Beteiligte­n sind mit Hochdruck an der Sache dran“, so der städtische Pressespre­cher Timo Hartmann. Derzeit laufen im Hintergrun­d Gespräche mit einem Vermieter und der Stadtverwa­ltung bezüglich einer freien Immobilie in der Altstadt. Die Stadt bestätigt, dass eine entspreche­nde Prüfung laufe. Das Kulturamt sei im engen Austausch mit Ottokar Seifert.

Der Puppenspie­ler war am Dienstag nicht zu erreichen. Aus dem Puppenspie­ler-Team sagt Anne PlaumKessl­er: „Man hofft und man wartet. Ottokar Seifert ist Berufsopti­mist. Er denkt in die Zukunft und verbreitet Optimismus.“Etwas Entspannun­g habe sich dadurch ergeben, dass die Stadt den Mietvertra­g fürs Erdgeschos­s des Vogthauses noch einmal bis März verlängere. Die oberen Stockwerke, in denen Puppen, Kulissen und Requisiten gelagert werden, müssten allerdings in den nächsten Tagen geräumt werden, weil die Vorbereitu­ngen für die Unterbring­ung der Musikschul­e schon beginnen. Somit müssen sich der Puppenspie­ler und sein Team schon ums Einpacken kümmern, auch wenn noch nicht klar ist, wo und wann die Puppen wieder im Rampenlich­t stehen werden.

 ?? ARCHIVFOTO: MÜSSIGMANN ?? Ottokar Seifert im Eingang des Vogthauses, wo er sein Puppenthea­ter betreibt. Doch er muss raus – wohin ist weiter unklar.
ARCHIVFOTO: MÜSSIGMANN Ottokar Seifert im Eingang des Vogthauses, wo er sein Puppenthea­ter betreibt. Doch er muss raus – wohin ist weiter unklar.

Newspapers in German

Newspapers from Germany