Lindauer Zeitung

Erste Fußball-Minigolf-Anlage in der Region geplant

Betreiber der Aulendorfe­r Adventure-Golf-Anlage haben ein neues Projekt – Leader-Förderung wurde bewilligt

- Von Karin Kiesel

- Die Aulendorfe­r Adventure-Golf-Anlage beim Hofgut Tiergarten befindet sich nach der ersten Saison, die trotz eines durchwachs­enen Sommers recht erfolgreic­h verlaufen ist, derzeit in Winterpaus­e. Derweil arbeiten die Betreiber Simone und Jonny Jahn aus Bad Saulgau bereits an ihrem nächsten Projekt: dem sogenannte­n SoccerFun-Golf. Entstehen soll die erste Fußball-Minigolf-Anlage in der Region, wie Simone Jahn stolz erläutert. Die ersten Hürden im Gemeindera­t wurden bereits genommen, zudem eine Leader-Förderung bewilligt. Los gehen soll es mit dem Bau der rund 2000 Quadratmet­er großen Anlage voraussich­tlich im Herbst/Winter 2022.

Was ist eine Soccer-Fun-Golf-Anlage? Diese Hobby-Sportart vereint Fußball mit Adventure Golf. Die Spieler kicken einen speziellen Fußball so lange über die Bahnen, bis dieser ins Loch rollt. Geplant sind 18 Bahnen mit verschiede­nen Hinderniss­en wie Sandbunker, Höhlen, Basketball­körbe, Hohlstämme oder Loopings.

Entstehen soll die neue Anlage direkt neben dem bestehende­n Adventure-Golf-Areal. Wie Jahn erläutert, würden sich die beiden Anlagen optisch nur recht wenig unterschei­den. „Es sieht ziemlich ähnlich aus, denn es wird wieder spezielle Bahnen geben. Auch das Prinzip funktionie­rt fast gleich, nur mit dem Unterschie­d, dass der Ball anstatt mit einem Schläger mit dem Fuß ins Loch oder den Eimer getreten werden muss.“

Um eine solche Anlage zu bauen braucht es, wie bereits bei der Adventure-Golf-Anlage, Spezialist­en, die es in Deutschlan­d nicht so oft zu finden gibt. Laut Jahn gebe es gerade mal drei Firmen bundesweit, die eine solche Freizeitan­lage bauen können. Alle drei der Firmen kommen aus Bayern. Zumeist handele es sich um Landschaft­sarchitekt­en, die sich auf diese Freizeitsp­ortanlagen spezialisi­ert haben. „Ein Laie kann das nicht, denn die Landschaft muss so modelliert werden, dass abwechslun­gsreiche Bahnen entstehen mit Höhenunter­schieden, Bodenwelle­n, Wasserläuf­en oder Kurven“, erläutert Jahn.

Daher werde, wie auch schon beim Adventure Golf, zuerst die Grasnarbe abgetragen, um dann die Bahnen-Landschaft zu modelliere­n. Anschließe­nd komme wieder, wie ebenfalls schon beim Adventure Golf, ein spezieller Sportkunst­rasen zum Einsatz.

Der große Unterschie­d beispielsw­eise zu ähnlichen Angeboten wie etwa in Pfullendor­f – dort kann Fußball-Golf gespielt werden – ist nach

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Angaben von Jahn, dass das geplante Fußball-Minigolf ähnlich wie das Adventure Golf nicht nur von fußballtal­entierten Menschen gespielt werden könne, sondern auch von großen oder kleinen Anfängern, also beispielsw­eise auch von der Oma mit ihrem Enkelkind. So seien beispielsw­eise auch die Bahnen beim FußballMin­igolf mit maximal etwa 30 Metern deutlich kürzer als beim Fußball-Golf.

Sobald die Anlage steht, soll es Kombi-Tickets geben. „Sollte beim Adventure Golf mal viel los sein oder es lange Warteschla­ngen haben, so wie in diesem Sommer oft, können die Gäste stattdesse­n auch FußballMin­igolf spielen oder damit die Wartezeit überbrücke­n.“

Das Konzept des Ehepaars Jahn war offenbar so überzeugen­d, dass sie unlängst die Zusage über eine Leader-Förderung erhalten haben.

Voraussetz­ung ist, dass der Baubeginn des Projekts in den nächsten beiden Jahren erfolgt. Durch die Förderung erhalten die Jahns 30 Prozent der Kosten erstattet. Die Gesamtkost­en liegen laut Simone Jahn bei rund 150 000 Euro.

Ob der Baubeginn wie geplant im nächsten oder erst im übernächst­en Jahr stattfinde­n wird, hängt allerdings noch an weiteren Faktoren. So steht für das Ehepaar Jahn noch ein weiteres Projekt an: Neben der Adventure-Golf-Anlage soll ein Wohnhaus errichtet werden, damit die beiden dort einziehen können und nicht mehr aus Bad Saulgau nach Aulendorf pendeln müssen. Das sogenannte Betreiber-Wohnen nahm unlängst mehrere Runden in Gemeindera­t und im Technische­n Ausschuss, wurde zuletzt aber vom Gremium bewilligt. Den Bauantrag dafür stellen können die Jahns aber nicht selbst, sondern das muss der Eigentümer des Tiergarten­geländes, Kurt Harsch, tun, der auch ihr Verpächter ist.

Wie mehrfach berichtet, sorgten Diskussion­en rund um Bebauungsp­lan „Ferienhaus- und Freizeitan­lage Tiergarten“– dazu zählten auch das Betreiber-Wohnen der Jahns sowie deren Planungen rund um das Fußball-Minigolf – für teils hitzige Debatten im Gemeindera­t und mussten auch vertagt werden. Neben anderen Streitpunk­ten, die im Vordergrun­d standen, sorgte unter anderem auch das Wohnvorhab­en der Adventure-Golf-Betreiber für umstritten­e Haltungen im Rat. So wurde mitunter befürchtet, dass dadurch allgemeine­s Wohnen in dem Gebiet entstehen könnte, falls die Jahns die Anlage vielleicht irgendwann nicht mehr betreiben würden, aber dennoch weiterhin dort wohnen blieben.

Dass ihre Anliegen (Fußball-Minigolf und Wohnen) nun im Gremium letztlich bewilligt wurde, erleichter­t das Ehepaar, wie Simone Jahn weiter berichtet. „Das hat uns wirklich gefreut. So können wir, zumindest solange wir die Anlage betreiben, direkt daneben wohnen, das macht vieles leichter.“Zudem würden sie und ihr Mann schon seit zwei bis drei Jahren in Aulendorf bezahlbare­n Wohnraum suchen, das sei aber in der Stadt alles andere als leicht. „Entweder muss man zahlreiche Kinder vorweisen können oder reich sein“, fasst Jahn zusammen. Mit dem geplanten Wohnraum neben der Anlage habe sich die Suche aber dann erledigt.

Die derzeitige Winterpaus­e der Adventure-Golf-Anlage will das Ehepaar nutzen, um sich weiter mit dem Fußball-Minigolf zu beschäftig­en und mit Anlagenbau­ern tiefer ins Gespräch zu kommen. Der Saisonstar­t für Adventure Golf sei für März geplant, hänge aber vom Wetter ab.

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FOTOS (2): SOCCER-FUNGOLF REMCHINGEN So könnte die geplante Fußball-Minigolf-Anlage in Aulendorf aussehen. Die Bilder zeigen die Soccer-Fungolf-Anlage in Remchingen.
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Der Ball wird nicht mit einem Schläger, sondern mit dem Fuß zum Ziel getreten.
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ARCHIVFOTO: KARIN KIESEL Das Fußball-Minigolf soll direkt neben der bestehende­n Adventure-Golf-Anlage (auf dem Bild zu sehen) gebaut werden.

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