Mehr als 30 000 Menschen pendeln nach Ravensburg
Statistisches Landesamt zählt die Stadt anhand von Pendlerströmen zu den wichtigsten Arbeitsmarktzentren im Land
- Ravensburg gehört zu den 20 größten Arbeitsmarktzentren in Baden-Württemberg. Das geht aus einer Auswertung der Pendler-Ströme des Jahres 2020 hervor, die das Statistische Landesamt am Mittwoch vorgestellt hat. Nur ungefähr jeder Dritte, der in Ravensburg arbeitete, lebte auch in der Stadt. Gut zwei Drittel (69,1 Prozent) der Erwerbstätigen pendelten von außerhalb zur Arbeit.
Das muss nicht täglich der Fall sein, sondern kann auch an verschiedenen Wochentagen erfolgen oder von Woche zu Woche variieren, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Vor allem seit vermehrt im Homeoffice gearbeitet wird, sei nicht sicher, dass die Strecke zwischen Wohn- und Arbeitsort tatsächlich zurückgelegt werde. Die Stadt mit den meisten Pendlern von außerhalb (300 308) ist die Landeshauptstadt Stuttgart. Es folgen Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Ulm. Ravensburg liegt auf Platz 16. Nach Ravensburg kamen 32 657 Erwerbstätige aus anderen Wohnorten 2020 zur Arbeit. Deutlich weniger Menschen, nur 13 517, verließen die Stadt, um ihren Arbeitsort zu erreichen. 14 579 Erwerbstätige pendelten innerhalb Ravensburgs zu ihrem Arbeitsplatz. Welche Verkehrsmittel die Pendler benutzten, wurde vom Statistischen Landesamt nicht erfasst.
Die meisten Einpendler nach Ravensburg kamen aus Weingarten (4354), gefolgt von Friedrichshafen (2110), Bad Waldsee (1398), Baienfurt (1143), Tettnang (1033), Wangen (1029) und vielen kleineren Ortschaften im Landkreis Ravensburg, aber auch darüber hinaus. Je kleiner die Zahl der Einpendler wird, desto weiter der Weg: Der Statistik zufolge pendelten sogar zehn Nürnberger – vermutlich nur gelegentlich – zur Arbeit in Ravensburg und elf Erwerbstätige aus Frankfurt am Main.
Bei den Auspendlern, die Ravensburg für ihre Arbeit verließen, fuhren die meisten ins benachbarte Weingarten (2547), nach Friedrichshafen (1934), Meckenbeuren (848), Tettnang (765), Baienfurt (412) und Bad Waldsee (395). Immerhin 215 Pendler müssen nach Stuttgart, 117 nach München.
Wie sich die Pendlerströme in letzter Zeit verändert haben, lässt sich nach Angaben der Statistiker nicht sagen. Ein Vergleich der nun veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2020 mit den Vorjahren ist nicht möglich, weil für die Pendler-Rechnung erstmals neue Methoden angewandt wurden, wie das Statistische Landesamt auf Anfrage mitteilte. Außerdem seien einige Quellen aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt belastbar.
Für die sogenannte PendlerRechnung haben Statistiker Informationen zu Wohn- und Arbeitsorten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten, der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sowie der Beamtinnen und Beamten ausgewertet.