Lindauer Zeitung

In und um Lindau leicht in Neujahrsfo­rm kommen

In vielen Orten gibt es Trainingsm­öglichkeit­en, die ganz einfach und an der frischen Luft sind

- Von Ronja Straub, Julia Baumann Barbara Baur, Yvonne Roither

- Neues Jahr, neue Vorsätze: Wer fit werden möchte, der hat in Lindau und einigen umliegende­n Gemeinden viele tolle Möglichkei­ten. Das Beste: Vieles ist kostenlos und an der frischen Luft.

Die Gartenscha­u ist längst zu Ende, die Hintere Insel wieder für alle geöffnet. Was bleibt, sind viele tolle Sportmögli­chkeiten für Lindauerin­nen und Lindauer. Gut, bei eiskalten Temperatur­en ist Beachvolle­yball spielen oder Bouldern vielleicht nicht das Richtige. Aber die Calistheni­cs-Stangen kann man auch benutzen, wenn es nicht warm ist. Calistheni­cs kommt aus dem Griechisch­en und steht für Kraft. Bei den Übungen benutzt man Stangen und arbeitet mit seinem eigenen Gewicht.

Direkt neben dem Calistheni­csPark ist die nagelneue Skateanlag­e, die schon während der Gartenscha­u immer gut besucht war. Wenn es trocken ist, ist sie eine tolle Möglichkei­t, sich richtig auszupower­n.

Der Lindauer Trimm-Dich-Pfad führt durchs Dunkelbuch und teilweise entlang der Oberreitna­uer Ach. Er eignet sich für Läufer, die ein bisschen mehr wollen. An verschiede­nen Stationen können Sportler ihren kompletten Körper trainieren – oder einfach nur den Schildern der vorgegeben­en Runde folgen. Denn die hat es auch ohne Geräte in sich: Am Ende landen Läufer immer am Fuße einer echt steilen Treppe. Und die ist garantiert anstrengen­der als jedes Gerät vorher.

Auch in Wasserburg gibt es seit Neuestem einen Trimm-Dich-Pfad. Dafür wurde die Wanderrout­e, die auf Karten unter dem Namen „Über Stock und Stein“zu finden ist, mit speziellen Tafeln versehen, auf denen Übungen abgebildet sind. Der Weg führt von Hege aus weg vom See und ins schöne Hinterland. Insgesamt gibt es neun Stationen, Sportler können überall einsteigen. Bald soll der Pfad durch Yoga-Übungen ergänzt werden.

Einen Trimm-Dich-Pfad oder Sportgerät­e im Freien gibt es in Sigmarszel­l nicht. Ins Schwitzen kann man aber trotzdem kommen – und zwar beim Wandern. Eine Strecke mit besonderem Ziel ist der Weg auf den Kinberg. Auf dem Berg, der zu Niederstau­fen gehört, steht die Wendelinsk­apelle. Sie ist das älteste Gotteshaus in der Gemeinde und dem heiligen Wendelin, dem Bauernheil­igen, geweiht und wurde im 17. Jahrhunder­t errichtet.

An der Kapelle vorbei führt der Jakobusweg. Auf dem zur Wendelinsk­appelle laufen kann man zum Beispiel von Lötz aus. Wer eine etwas größere Tour machen möchte, der kann auch in Scheidegg starten und den Weg über Allmannsri­ed und Rappenfluh nehmen und dann über Lötz gehen. Egal, welche Wanderung man wählt: Oben angekommen, lohnt sich die Anstrengun­g allemal. Bei klarer Sicht blickt man über den Bodensee auf den Schweizer Berg Säntis – und eine Vielzahl von anderen Bergen. Die Tour ist eine gute Mischung aus Anstrengun­g und Aussicht.

In Bodolz wird es bald richtig sportlich: Im September fiel die Entscheidu­ng für einen Fitnesspar­cours in der Herrengart­enstraße. Bis spätestens zum kommenden Frühjahr soll auf der 250 Quadratmet­er großen Fläche zwischen Bolzplatz und Kinderspie­lplatz ein Trainingsp­latz mit Geräten für alle Generation­en entstehen.

So wird es ein Trampolin geben, eine Slackline, eine Balanciers­trecke mit Handlauf rechts und links, eine schwebende Plattform sowie jeweils eine Liegestütz-, Armzug-, Rückentrai­ningund Sit-up-Station. Außerdem soll es eine Station mit Stangen in unterschie­dlicher Höhe und Position für Eigengewic­htsübungen geben. Wer nicht so lange warten will, kann auch eine gemütliche Runde auf den Herrmannsb­erg joggen – und von dort aus die tolle Aussicht auf den Bodensee genießen.

Und wer nicht nur die Sicht auf den See auskosten möchte, sondern auch das Wasser selbst, für den ist vielleicht Eisbaden etwas. Allerdings ist das keine ungefährli­che Angelegenh­eit. Der Rekord-Eisschwimm­er Paul Bieber empfiehlt, damit schon im Herbst anzufangen. So könne man sich besser an die Temperatur­en gewöhnen. Bieber ist in der Wasserwach­t in Wasserburg und trainiert dort regelmäßig Eisschwimm­en. Wichtig sei es für alle, die Eisbaden ausprobier­en wollen, einen MedizinChe­ck bei einem Arzt zu machen. Denn bei wem dort Auffälligk­eiten festgestel­lt werden, der ist vielleicht gar nicht fürs Eisbaden geeignet. Außerdem sollte man immer eine Boje mitnehmen, in Ufernähe bleiben und nie alleine Eisbaden gehen. Wenn man sich dann aber erst einmal daran gewöhnt hat, kann Eisbaden viel Spaß machen, denn schon nach wenigen Sekunden werden Endorphine ausgeschüt­tet, die für ein Glücksgefü­hl sorgen.

In Achberg laden verschiede­ne Wege rund ums Schloss zum Wandern und Spazieren ein. Etwas Besonderes ist der Hasenweg, der als Geheimtipp in der Region gilt. Bei dem Rundweg kann man nicht nur die Natur im Argental, sondern auch Kultur erfahren. Denn hier finden sich mehrere Kunstwerke, die die Wanderer zu ihrer ganz eigenen Interpreta­tion einladen.

Am Schloss Achberg geht‘s hinunter zur Argen. Dort läuft man an der Argen entlang weiter, bis am Ende der Aufstieg kommt. Der Weg führt dann wieder zurück zum Anfangsort. Gehzeit ist rund eine Stunde.

Der Hasenweg hat es in sich. Denn gerade auf dem Abschnitt zwischen Flunauer Sack und Steilhang wartet er mit schwierige­n Passagen auf. Ein Schild weist darauf hin, dass der Weg nur für alpin erfahrene Menschen geeignet ist. Wer das belächelt, wird unter Umständen schnell eines Besseren belehrt. Trittsiche­r sollte man auf jeden Fall sein, festes Schuhwerk tragen und an trockenen Tagen wandern, damit man das Abenteuer auch richtig genießen kann.

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FOTO: ALO Der Hasenweg hat immer wieder Überraschu­ngen parat.
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FOTO: RONJA STRAUB Ziel in Sicht: Läuft man auf dem Jakobus Weg von Lötz aus, kommt man zur Wendelinsk­apelle. Gutes Schuhwerk ist gerade dann wichtig, wenn dort Schnee liegt. Zu vielen Zeiten ist aber ein Weg getrampelt.
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FOTO: ALBRECHT Beim Calistheni­cs nutzt man Stangen und sein eigenes Gewicht.
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FOTO: LINDAU MOVE Skaten ist eine tolle Möglichkei­t, sich auszupower­n.

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