In und um Lindau leicht in Neujahrsform kommen
In vielen Orten gibt es Trainingsmöglichkeiten, die ganz einfach und an der frischen Luft sind
- Neues Jahr, neue Vorsätze: Wer fit werden möchte, der hat in Lindau und einigen umliegenden Gemeinden viele tolle Möglichkeiten. Das Beste: Vieles ist kostenlos und an der frischen Luft.
Die Gartenschau ist längst zu Ende, die Hintere Insel wieder für alle geöffnet. Was bleibt, sind viele tolle Sportmöglichkeiten für Lindauerinnen und Lindauer. Gut, bei eiskalten Temperaturen ist Beachvolleyball spielen oder Bouldern vielleicht nicht das Richtige. Aber die Calisthenics-Stangen kann man auch benutzen, wenn es nicht warm ist. Calisthenics kommt aus dem Griechischen und steht für Kraft. Bei den Übungen benutzt man Stangen und arbeitet mit seinem eigenen Gewicht.
Direkt neben dem CalisthenicsPark ist die nagelneue Skateanlage, die schon während der Gartenschau immer gut besucht war. Wenn es trocken ist, ist sie eine tolle Möglichkeit, sich richtig auszupowern.
Der Lindauer Trimm-Dich-Pfad führt durchs Dunkelbuch und teilweise entlang der Oberreitnauer Ach. Er eignet sich für Läufer, die ein bisschen mehr wollen. An verschiedenen Stationen können Sportler ihren kompletten Körper trainieren – oder einfach nur den Schildern der vorgegebenen Runde folgen. Denn die hat es auch ohne Geräte in sich: Am Ende landen Läufer immer am Fuße einer echt steilen Treppe. Und die ist garantiert anstrengender als jedes Gerät vorher.
Auch in Wasserburg gibt es seit Neuestem einen Trimm-Dich-Pfad. Dafür wurde die Wanderroute, die auf Karten unter dem Namen „Über Stock und Stein“zu finden ist, mit speziellen Tafeln versehen, auf denen Übungen abgebildet sind. Der Weg führt von Hege aus weg vom See und ins schöne Hinterland. Insgesamt gibt es neun Stationen, Sportler können überall einsteigen. Bald soll der Pfad durch Yoga-Übungen ergänzt werden.
Einen Trimm-Dich-Pfad oder Sportgeräte im Freien gibt es in Sigmarszell nicht. Ins Schwitzen kann man aber trotzdem kommen – und zwar beim Wandern. Eine Strecke mit besonderem Ziel ist der Weg auf den Kinberg. Auf dem Berg, der zu Niederstaufen gehört, steht die Wendelinskapelle. Sie ist das älteste Gotteshaus in der Gemeinde und dem heiligen Wendelin, dem Bauernheiligen, geweiht und wurde im 17. Jahrhundert errichtet.
An der Kapelle vorbei führt der Jakobusweg. Auf dem zur Wendelinskappelle laufen kann man zum Beispiel von Lötz aus. Wer eine etwas größere Tour machen möchte, der kann auch in Scheidegg starten und den Weg über Allmannsried und Rappenfluh nehmen und dann über Lötz gehen. Egal, welche Wanderung man wählt: Oben angekommen, lohnt sich die Anstrengung allemal. Bei klarer Sicht blickt man über den Bodensee auf den Schweizer Berg Säntis – und eine Vielzahl von anderen Bergen. Die Tour ist eine gute Mischung aus Anstrengung und Aussicht.
In Bodolz wird es bald richtig sportlich: Im September fiel die Entscheidung für einen Fitnessparcours in der Herrengartenstraße. Bis spätestens zum kommenden Frühjahr soll auf der 250 Quadratmeter großen Fläche zwischen Bolzplatz und Kinderspielplatz ein Trainingsplatz mit Geräten für alle Generationen entstehen.
So wird es ein Trampolin geben, eine Slackline, eine Balancierstrecke mit Handlauf rechts und links, eine schwebende Plattform sowie jeweils eine Liegestütz-, Armzug-, Rückentrainingund Sit-up-Station. Außerdem soll es eine Station mit Stangen in unterschiedlicher Höhe und Position für Eigengewichtsübungen geben. Wer nicht so lange warten will, kann auch eine gemütliche Runde auf den Herrmannsberg joggen – und von dort aus die tolle Aussicht auf den Bodensee genießen.
Und wer nicht nur die Sicht auf den See auskosten möchte, sondern auch das Wasser selbst, für den ist vielleicht Eisbaden etwas. Allerdings ist das keine ungefährliche Angelegenheit. Der Rekord-Eisschwimmer Paul Bieber empfiehlt, damit schon im Herbst anzufangen. So könne man sich besser an die Temperaturen gewöhnen. Bieber ist in der Wasserwacht in Wasserburg und trainiert dort regelmäßig Eisschwimmen. Wichtig sei es für alle, die Eisbaden ausprobieren wollen, einen MedizinCheck bei einem Arzt zu machen. Denn bei wem dort Auffälligkeiten festgestellt werden, der ist vielleicht gar nicht fürs Eisbaden geeignet. Außerdem sollte man immer eine Boje mitnehmen, in Ufernähe bleiben und nie alleine Eisbaden gehen. Wenn man sich dann aber erst einmal daran gewöhnt hat, kann Eisbaden viel Spaß machen, denn schon nach wenigen Sekunden werden Endorphine ausgeschüttet, die für ein Glücksgefühl sorgen.
In Achberg laden verschiedene Wege rund ums Schloss zum Wandern und Spazieren ein. Etwas Besonderes ist der Hasenweg, der als Geheimtipp in der Region gilt. Bei dem Rundweg kann man nicht nur die Natur im Argental, sondern auch Kultur erfahren. Denn hier finden sich mehrere Kunstwerke, die die Wanderer zu ihrer ganz eigenen Interpretation einladen.
Am Schloss Achberg geht‘s hinunter zur Argen. Dort läuft man an der Argen entlang weiter, bis am Ende der Aufstieg kommt. Der Weg führt dann wieder zurück zum Anfangsort. Gehzeit ist rund eine Stunde.
Der Hasenweg hat es in sich. Denn gerade auf dem Abschnitt zwischen Flunauer Sack und Steilhang wartet er mit schwierigen Passagen auf. Ein Schild weist darauf hin, dass der Weg nur für alpin erfahrene Menschen geeignet ist. Wer das belächelt, wird unter Umständen schnell eines Besseren belehrt. Trittsicher sollte man auf jeden Fall sein, festes Schuhwerk tragen und an trockenen Tagen wandern, damit man das Abenteuer auch richtig genießen kann.