Scheidegger wünschen Ausbau der Radwege
30-Minuten-Takt und ein Job-Ticket könnte die Nutzung des ÖPNV erhöhen
- Die Scheidegger Bürger wünschen sich vor allem einen Ausbau des Radwegenetzes, weniger touristischen Verkehr und niedrigere Geschwindigkeiten im Ort. Das sind Ergebnisse einer Haushalts-Befragung in Sachen Mobilität. Bürgermeister Uli Pfanner spricht von einem „klaren Handlungsauftrag“.
ImSpätsommer hatte die Gemeinde alle 2200 Haushalte in Scheidegg und Schaffeau angeschrieben. „Wir wollten keine repräsentative Umfrage machen, sondern allen Bürgern die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben“, nennt Bürgermeister Uli Pfanner den Sinn. 670 Haushalte haben geantwortet – eine für solche Befragungen sehr hohe Rücklaufquote. „Das ist auch für uns überraschend gekommen“, sagt Frank Seidl, in der Marktgemeinde zuständig für die Themen Wirtschaftsförderung, Klima- und Umweltschutz. Das Ergebnis sei absolut repräsentativ.
Handlungsbedarf sehen die Scheidegger vor allem im Radverkehr. Zwei Dinge stehen auf der „Wunschliste“ganz oben: Ein Ausbau des Wegenetzes und eine sichere Trennung vom Autoverkehr. Bessere Verbindungen wünschen sich die Bürger nicht zuletzt nach Lindenberg, Scheffau und Böserscheidegg. Der Bürgermeister versteht das Ergebnis als Auftrag. „Der Ausbau des Radwegenetzes wird ein Schwerpunkt
werden“, kündigt Uli Pfanner an.
Ein paar Ergebnisse der Umfrage kommen nicht ganz überraschend. So spielt das Auto nach wie vor die größte Rolle bei der Nutzung der Verkehrsmittel. Für fast die Hälfte der Bürger ist es das Hauptverkehrsmittel. Gut 18,8 Prozent würden das
Auto unter keinen Umständen weniger nutzen. Auch dann nicht, wenn der Benzinpreis deutlich steigen würde, oder der Verkehr durch viele Staus beeinträchtigt wäre.
Auf den eigenen Pkw verzichten würden viele Scheidegger dagegen bei Fahrten in andere Gemeinden des Landkreises wenn es einen besseren ÖPNV gäbe. Bei den Wünschen diesbezüglich ganz vorne rangiert eine bessere Taktung in den Morgen- und Nachmittagsstunden, also im Berufsverkehr. Zudem könnten laut der Befragung ein Job-Ticket und ein dichteres Haltestellennetz Hebel sein, um die Nutzung der Busse zu erhöhen. Den Handlungsbedarf in Sachen ÖPNV haben Gemeinde und Kreis unabhängig von der Befragung erkannt: So wird der Taktverkehr mit vollständiger Umsetzung des Metronkonzeptes 2023 ausgebaut werden.
Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Bürger auch beim motorisierten Individualverkehr, sprich vor allem Autos und Motorrädern. Ganz oben rangieren dabei die Reduzierung der Geschwindigkeit im Markt (229 Nennungen) und eine Verringerung des touristischen Verkehrs (310). Dabei geht es vor allem um Besucher des Skywalk, die auf dem Weg zum Baumwipfelpfad durch die Gemeinde fahren.
Die Befragung der Haushalte war ein erster Schritt. Derzeit läuft eine Umfrage bei Unternehmen. Später wird es auch noch eine Verkehrszählung und eine Befragung der Autofahrer geben. Die Gemeinde erwartet sich dadurch weitere Fakten – beispielsweise, welche Ziele die Autofahrer ansteuern und ob der touristische Verkehr tatsächlich eine so große Rolle spielt, wie es viele Bürger empfinden.
Sie arbeiten auch als Pflichtverteidigerin, übernehmen Fälle, in denen der Staat einem Verdächtigen einen Anwalt zur Seite stellt. Machen Sie das auch, wenn die Täterfrage längst geklärt ist?
Mack: Kein Anwalt kann es sich leisten, nur Unschuldige zu vertreten, das ist auch nicht Sinn eines Rechtsstaats. Außerdem sind es gerade die Fälle der Pflichtverteidigung, wobei ich es lieber als notwendige Verteidigung bezeichne, bei denen es wirklich um was geht, wo die Leute umso mehr einen Anwalt brauchen.
Gibt es Fälle, die Sie nicht annehmen?
Mack: Ich habe fast nie im Bereich der rechten Szene verteidigt. Ich möchte nicht in die Riege von Gesinnungsverteidigern geschoben werden.
Welche Fälle würden Sie noch ablehnen?