Indians gewinnen Allgäuer Derby
Pohl und Pekr schießen Waßmiller-Team zu einem 2:0-Erfolg in Füssen
- In der Eishockey-Oberliga Süd ist an diesem Wochenende kaum gespielt worden. Aufgrund der Corona-Problematik fanden nur drei der zwölf Begegnungen statt. Hinzu kam noch das kurzfristig vom 25. Februar auf den 7. Januar vorverlegte Duell zwischen den Passau Black Hawks und dem SC Riessersee. Eine Mannschaft war von den Absagen aber überhaupt nicht betroffen: die ECDC Memmingen Indians. Das Team von Trainer Sergej Waßmiller spielte sowohl am Freitag als auch am Sonntag – und das ziemlich erfolgreich. Auf einen 4:2-Erfolg gegen den Deggendorfer SC ließen die Indians einen 2:0 (0:1, 0:0, 0:1)-Sieg im Allgäuer Derby folgen. Damit steht Memmingen nun an dritter Stelle in der Oberliga Süd.
Den Grundstein für die ersten drei Punkte an diesem Doppelspieltag legte das Waßmiller-Team im zweiten Drittel. Nach torlosen ersten 20 Minuten stellte Memmingen im Heimspiel gegen Deggendorf innerhalb von nur acht Minuten auf 3:0. Die Tore vor 910 Zuschauern steuerten Jaroslav Hafenrichter (25., 31.) und Max Lukes (33.) bei. Kurz vor der Drittelpause überwand der 39-jährige René Röthke den erst kürzlich verpflichteten Niklas Deske im Tor des ECDC (40.) – damit durfte der DSC durchaus noch auf einen Punktgewinn hoffen. Erst recht, nachdem Mark Heatley den aktuellen Tabellenfünften auf 2:3 heranbrachte (55.). Die Gäste erhöhten nun das Risiko, und wechselten am Ende den Goalie Timo Pielmeier gegen einen Feldspieler aus. Aber Memmingen brachte das Spiel nach Hause. 23 Sekunden vor Schluss erzielte Matej Pekr sogar noch das 4:2 für die Gastgeber. Er schoss den Puck zu seinem 18. Saisontreffer ins leere Tor.
Zwei Tage später wollten die Memminger dann nachlegen. Aufgrund der Form – vier Siege in Serie – sowie der Tabellenkonstellation gingen sie auch stark favorisiert in das Allgäuer Derby beim EV Füssen. Für den heimischen Abstiegskandidaten war es die Chance zur schnellen Revanche,
da er am Hühnerberg gegen die furios aufspielenden Indians erst am Mittwoch mit 2:8 verlor.
Füssen war gewillt, sich diesmal nicht so abschlachten zu lassen. Deshalb entwickelte sich zunächst eine umkämpfte Begegnung, in der sich beide Mannschaften immer wieder mal eine Gelegenheit erspielten. Mitte des ersten Drittels gingen die Teams dann etwas zu rabiat zu Werke. Füssens Samuel Payeur und Memmingens Alec Ahlroth gerieten aneinander – beide mussten für vier Minuten auf die Strafbank. In dieser Zeit erhielten sie Besuch von Teamkollegen. Jaroslav Hafenrichter musste wegen übertriebener Härte für zwei Minuten von draußen zuschauen, auch Florian Simon (Halten) und Lubos Velebny (Haken) bekamen eine eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Memmingen spielte nun in Überzahl, und nutzte diesen Vorteil zur 1:0-Führung. Einen schönen Spielzug vollendete Petr Pohl, nach einem Zuspiel von Linus Svedlund den Füssener Goalie Benedikt Hötzinger erfolgreich ausguckte (17.). Der Vorsprung wäre aber fast schon nach wenigen Sekunden dahin gewesen. EVF-Topscorer Julian Straub konnte seine Chance jedoch nicht nutzen. Mit einem knappen 1:0 für den Favoriten aus Memmingen ging es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel legte Füssen dann eine Schippe drauf. Daraus resultierten mehrere Chancen für den Außenseiter, der mehrfach den 1:1Ausgleich auf dem Schläger hatten. Die größte Gelegenheit ließ Marc Besl liegen, der per Penalty am stark aufgelegten Eisenhut scheiterte (33.). Auch Pius Seitz (30., 40.) und Payeur (35., 40.) ließen aussichtsreiche Situationen liegen. Memmingen zeigte eine eher dürftige Leistung im zweiten Drittel, verteidigte wegen der mangelnden Effektivität des Teams von Trainer Marko Raita jedoch immerhin die 1:0-Führung.
Zum Schluss gab es dann noch einmal Aufregung. Wieder war Payeur involviert, der sich sich diesmal mit Hafenrichter in den Haaren hatte. Die Punkte gingen im Endeffekt alle an die Indians, die noch das 2:0 durch Pekr (59.) erzielten. „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben“, meinte Waßmiller. „Es war ein sehr spannendes Spiel. Füssen hat von Anfang an sehr stark gekämpft.“Das Lob nahm Raita an, der sich mit der Leistung seiner Spieler zufrieden zeigte. „Ich bin stolz auf das Team. Wir haben richtig gutes Eishockey gespielt“, sagte der EVF-Coach.