Lindauer Zeitung

Wie ein Geschoss

Straßer fährt aufs Slalom-Podest – Dürr wiedererst­arkt

-

(SID) - Linus Straßer stand im Hexenkesse­l am Fuße des legendären Chuenisbär­gli – und sein Grinsen wurde immer breiter. Nach einer grandiosen Aufholjagd löste der Münchner beim spektakulä­ren Slalom im Schweizer Adelboden erst die Fahrkarte für Olympia, am Ende stand er vor Tausenden Zuschauern als hervorrage­nder Dritter sogar auf dem Treppchen. „Cool, wirklich cool“, sagte ein begeistert­er Felix Neureuther in der ARD.

Straßers Comeback in der Weltklasse war vier Wochen vor Peking aber nicht der einzige Höhepunkt aus deutscher Sicht. Beim Slalom im slowenisch­en Kranjska Gora überwand Lena Dürr beim fünften Saisonsieg von Petra Vlhova (Slowakei) als Vierte ihr Zwischenti­ef – zudem qualifizie­rte sich die erst 18 Jahre alte Emma Aicher mit Rang 13 ebenfalls für Olympia. Aicher hatte bei der WM im Februar bereits zu Bronze im TeamWettbe­werb beigetrage­n.

Vor allem Straßer war anzumerken, wie sehr ihn seine Leistung erleichter­te nach zuletzt zwei Nullnummer­n und dem abgesagten Rennen in Zagreb. „Am Schluss muss man aus dem Kopf sämtliche Rechnungen rauskriege­n“, sagte er mit Blick auf die Erfüllung der Olympianor­m. „Mein Plan war, einfach meinen Stiefel runterzufa­hren.“Das gelang mit der zweitbeste­n Zeit im Finale grandios – der 29-Jährige schoss von Rang 14 geradezu nach vorne. Zum Sieg fehlten Straßer nur 0,29 Sekunden, doch das war ihm beinahe egal – weil oben auf dem Podest sensatione­ll sein alter

Schulfreun­d Johannes Strolz stand. „Es ist ein emotionale­r Moment“, sagte der Deutsche über den 29 Jahre alten Österreich­er, der vor der Saison aus der Mannschaft geflogen war und deshalb mit den Deutschen trainierte. Seinen ersten Weltcup-Sieg feierte er nun vor Landsmann Manuel Feller.

Neureuther hatte auch für Aicher lobende Worte übrig. „Für ein so junges Mädel ist das ein toller Erfolg“, sagte er zur Olympia-Qualifikat­ion, Dürr bestätigte er zudem die „Rückkehr zu alter Stärke“. Dürr hatte sich früh für Olympia qualifizie­rt, war dann aber in ein Tief gefahren. „Ich bin froh, dass es nun wieder so gut geklappt hat“, sagte sie.

Aus deutscher Sicht wurde allerdings der Samstag, als Sara Hector (Schweden) den Riesenslal­om gewann, vom Pech von Paulina Schlosser überschatt­et. Die 20-Jährige von der Schwäbisch­en Alb stürzte im ersten Durchgang ihres erst zweiten Weltcup-Rennens so unglücklic­h, dass sie sich einen Bruch des rechten Unterschen­kels zuzog.

 ?? FOTO: AFP ?? Freude über Platz drei und die OlympiaQua­li: Linus Straßer.
FOTO: AFP Freude über Platz drei und die OlympiaQua­li: Linus Straßer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany