Bayern feiern Coman und sich selbst
Münchner werten die Vertragsverlängerung des Franzosen als Zeichen der Stärke
(SID) - Oliver Kahn platzte bei der millionenschweren Unterschrift von Kingsley Coman fast vor Stolz. „Vereine auf der ganzen Welt suchen Spieler mit den Fähigkeiten von Kingsley“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern. Die langfristige Vertragsverlängerung des Münchner Finalhelden beim ChampionsLeague-Triumph 2020 sei daher „ein erneutes Beispiel, wie attraktiv unser Club auf internationalem Topniveau ist“, tönte Kahn. Denn, klar: Weltklassespieler wie Coman überlegten sich „sehr genau, wo sie ihre Verträge unterschreiben“.
Das tat der schnelle Franzose nun abermals beim FC Bayern und verlängerte sein ursprünglich bis 2023 datiertes Arbeitspapier bis 2027. „Der FC Bayern ist meine Heimat geworden“, sagte er mit charmanter Sprachfärbung in einem pompös inszenierten Video zu dramatischer Musik. „Ich bin seit sieben Jahren hier. Ich dribble, ich lege auf – und ich treffe“, fuhr Coman fort und ergänzte lächelnd: „Manchmal auch mit Augen zu.“Das goldene Tor gegen seinen Jugendclub Paris St. Germain (1:0) hatte er per Kopf erzielt – und mit geschlossenen Augen.
„Er ist einer der Top-Flügelspieler auf diesem Planeten“, sagte Trainer Julian Nagelsmann über Coman, mit dem er „gerne noch viele, viele Jahre“zusammenarbeiten will. Dieser Wunsch geht in Erfüllung – und er ist für die Bayern in wirtschaftlich schwierigen Pandemie-Zeiten äußerst kostspielig: Coman soll dem Vernehmen nach künftig 17 Millionen Euro im Jahr verdienen – ungefähr doppelt so viel wie bislang.
„Hier ist alles perfekt“, sagte der 25-Jährige. Auf einem Foto legt Coman demonstrativ seine rechte Hand auf das Clubwappen über seinem im Herbst operierten Herzen. Seine besten Jahre, glaubt er, „liegen noch vor mir“. Kahn schwärmte daraufhin: „Für solche Spieler kommen die Zuschauer ins Stadion.“Sportvorstand Hasan Salihamidzic ergänzte, Coman habe die „große Chance, eine Ära zu prägen“– in Europas Spitze. Das „starke Fundament“sei mit den Vertragsverlängerungen von Joshua
Kimmich, Leon Goretzka und Coman gelegt.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist „optimistisch“, dass auch Serge Gnabry bleiben wird. Doch die Gespräche liegen auf Eis. Er will dem Vernehmen nach in ähnliche Gehaltssphären vorstoßen wie Coman. Wie Gnabry sind die Kapitäne Manuel Neuer, Robert Lewandowski und Thomas Müller bis 2023 gebunden.
Die Impfquote in der 1. und 2. Bundesliga liegt nach Angaben der DFL deutlich höher als jene in der gesamten Gesellschaft. „Von den mehr als 90 Prozent aller Spieler, Trainer und Betreuer, die sich haben impfen lassen, haben schon jetzt mehr als 70 Prozent eine Auffrischungsimpfung erhalten“, sagte Ansgar Schwenken, DFLDirektor Fußballangelegenheiten Ihre Verträge sollen aufgrund ihres Alters nur noch von Jahr zu Jahr verlängert werden – zumindest bei Lewandowski scheint diese Strategie riskant, der Weltfußballer wünscht sich wohl ein klares Bekenntnis.
Noch schwieriger liegt der Fall Niklas Süle, dessen Vertrag im Sommer endet: Die Bayern stellen sich offenbar nach David Alaba auf einen weiteren ablösefreien Abschied ein – und Fans. „Grundlage für diese Zahl sind freiwillige Angaben der Clubs im Rahmen einer entsprechenden Abfrage der DFL.“Bei einzelnen sei zu berücksichtigen, dass die Zweitimpfung erst spät erfolgte oder dass nach der Zweitimpfung ein positiver CoronaBefund festgestellt wurde, weshalb derzeit von einer Booster-Impfung noch abgesehen werde. (dpa) und fahren längst zweigleisig: Außer teure Stars zu binden müsse es gelingen, „viele junge Spieler an die ProfiMannschaft heranzuführen“und „Identifikationsfiguren“für die Fans zu schaffen, sagte Kahn.
In Nagelsmann sehen die Bosse den perfekten Trainer dafür – nicht erst, seit er Paul Wanner (16) zum jüngsten Münchner Bundesligaspieler machte. Nicht nur Hoeneß rechnet ihm „hoch an“, dass er den Talenten „das Gefühl gibt, dazuzugehören“.
Auch bei der Personalie Coman spielte Nagelsmann eine Schlüsselrolle. „Wir hatten schon lange keinen Trainer mehr, der so eine gute Auswirkung auf die Mannschaft hatte“, sagte der Profi. Außerdem ist der gerade erst von Corona genesene Coman dankbar, dass die Bayern ihm bei seinen vielen Verletzungen und der Herz-OP immer zur Seite standen.
Sein großes Ziel: Noch einmal den Henkelpott zu holen. Kahn wird's gerne hören.