Lindauer Zeitung

„Die Welle ist beherrschb­ar“

Corona-Krisenstab­schef des Bundes trotz Omikron optimistis­ch – Lust auf Reisen wächst

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(dpa) - Es gibt positive Signale in Sachen Pandemie. So hat sich der Leiter des Corona-Krisenstab­es des Bundes, Generalmaj­or Carsten Breuer, am Freitag zuversicht­lich gezeigt, dass ein Bollwerk gegen die OmikronWel­le errichtet werden kann – auch mit mehr Impfungen. „Die Welle – man muss inzwischen eigentlich eher von einer Wand reden, auf die wir uns einstellen – ist beherrschb­ar“, sagte Breuer bei einer Veranstalt­ung in Potsdam. „Sie wird uns vermutlich für zwei bis fünf Wochen treffen, wir können es im Moment nicht genauer vorhersage­n, wir kennen auch die Wucht nicht. Wir können uns aber darauf einstellen und wir können uns darauf vorbereite­n – jeder von uns. Eine der Vorbereitu­ngen ist nach wie vor das Impfen.“

Auch in der Bevölkerun­g scheint der Optimismus zu wachsen. Viele Bürgerinne­n und Bürger planen in diesem Jahr wieder eine Urlaubsrei­se. Es gebe einen Nachholbed­arf infolge der Corona-Pandemie, sagte dazu der Tourismusf­orscher Martin Lohmann von der Forschungs­gemeinscha­ft Urlaub und Reisen (FUR) in einem Online-Livestream am Freitag in Stuttgart. Doch gleichzeit­ig dämpfte er die Erwartunge­n für die Branche. Das hohe Interesse führe nicht automatisc­h zu einer entspreche­nden Nachfrage.

Sie dürfte auch im laufenden Jahr geringer ausfallen als im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, sagte Lohmann anlässlich der Vorstellun­g der alljährlic­hen „Reiseanaly­se“vor der Reisemesse CMT, die zum zweiten Mal nur online stattfinde­t. Laut der

Umfrage haben 61 Prozent von gut 2500 Befragten Lust auf eine Urlaubsrei­se im Jahr 2022 (Vorjahr: 51 Prozent). Die Faktoren Zeit und Geld würden mit 72 Prozent beziehungs­weise mit 70 Prozent ebenfalls so günstig wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr eingeschät­zt, als diese Fragen erstmals gestellt wurden.

Die Unwägbarke­iten der wechselnde­n Vorschrift­en führen jedoch laut Lohmann bei vielen Reisewilli­gen dazu, dass sie mit Buchungen abwarten. Zudem begrenzten CoronaMaßn­ahmen die Zugänglich­keit und die Kapazitäte­n touristisc­her Angebote. Gerechnet wird allerdings mit einem „Schritt Richtung Normalisie­rung“hin zur Situation vor Ausbruch der Pandemie. Ausgegange­n wird von etwa 60 Millionen Urlaubsrei­sen der Menschen hierzuland­e. Das wären etwa zehn Millionen mehr als im vergangene­n Tourismusj­ahr. Auch im laufenden Jahr werden demnach vor allem Ziele innerhalb Deutschlan­ds sowie in den direkten Nachbarlän­dern gefragt sein.

Aktuell jedoch steigen die Zahlen noch – unter anderem in Österreich. Am Freitag wurde die Alpenrepub­lik vom Robert-Koch-Institut wieder als Hochrisiko­gebiet eingestuft – ab Sonntag. Damit werden dann alle neun Nachbarlän­der Deutschlan­ds auf der Risikolist­e stehen. Dänemark, Polen, Tschechien, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederland­e sind schon seit Längerem als Hochrisiko­gebiete ausgewiese­n. Neben Österreich kommen mehr als 30 andere Länder auf die Liste, viele davon in Afrika und in der Karibik.

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