Bei welchen Tieren Vermieter gefragt werden müssen
Tiere in der Nachbarschaft sind keine Seltenheit: Fast in jedem zweiten Haushalt leben Haustiere, berichtet die Zeitschrift „Finanztest“. Und viele von ihnen in Mietwohnungen. Ob das erlaubt ist, lässt sich nicht allgemein beantworten. Denn es kommt auf die Regeln im Mietvertrag an. Pauschal dürfen der Vermieter oder die Vermieterin es nicht verbieten, ein Haustier zu halten, erklären die Experten. Bei Hund und Katze dürfen sie aber verlangen, dass ihre Zustimmung eingeholt wird. Gewöhnliche Kleintiere wie Zierfische oder Hamster sind hingegen erlaubt.
Kleintiere sind nach Ansicht des Bundesgerichtshofs (BGH) Tiere, die in geschlossenen Behältnissen gehalten werden können. Sie stellen keine Beeinträchtigung für die Wohnung dar und stören niemanden . Die Haltung gehört stets zum vertragsmäßigen Gebrauch einer Mietwohnung. Eine Erlaubnis muss hier nicht eingeholt werden.
Aber Achtung: Für ungewöhnliche Tiere, etwa eine Gift- oder Würgeschlange, gilt das nach Ansicht des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg nicht automatisch. Und: Wird ein erlaubtes Haustier gefährlich, weil es beispielsweise andere Menschen verletzt, kann die Haltung dieses Tieres untersagt werden.
Nutztierhaltung muss ebenfalls nicht erlaubt werden. In einem Urteil des Amtsgerichts Köln ging es dabei um einen Mieter, der Hühner auf dem Balkon hielt. Ebenfalls verboten werden darf die Haltung von Wildtieren, die nach Wildtier riechen. Dies entschied das Amtsgericht Berlin-Spandau im Fall einer Mieterin, die in ihrer Wohnung und auf dem Balkon mehrere Igel pflegte.
Will ein Mieter sich einen Hund oder eine Katze zulegen, dann sollte er oder sie fragen. Vermieter müssen hierbei die Interessen aller Mietvertragsparteien und der Nachbarn abwägen. Sie dürfen aber nicht willkürlich ihre Zustimmung zur Hundeund Katzenhaltung verweigern, wie ein Urteil des Bundesgerichtshofs zeigt. Eine entsprechende Klausel im Mietvertrag ist unwirksam. (dpa)