Modetipps von Joe
Eigentlich ist die besinnliche Zeit vorbei, in der man sich Gedanken macht über wahrgenommene oder verpasste Chancen. Über Angestrebtes und Verflossenes. Leute, die jüngst trotzdem eine Menge nachzudenken haben, heißen etwa Novak Djokovic, Boris-die-Party-istvorbei-Johnson oder Armin Laschet. Letztgenannter war mal Vorsitzender eine Volkspartei, die von sich immer gesagt hat, sie sei die einzige verbliebene Volkspartei, bevor mit der SPD eine andere Partei an ihr vorbeizog. Jedenfalls ist Laschet weder Kanzler geworden, noch sitzt er irgendetwas vor. Inzwischen macht sein Sohn Johannes, der sich lieber „Joe“nennt, mehr von sich reden.
Der „Welt“sagte Joe Laschet, dass er seinem Daddy Tipps in Sachen Herrenmode gibt und gegeben hat. „Wir gehen auch mal gemeinsam Schuhe kaufen“, sprach der Spross. Wobei er sich nicht weiter dazu einlässt, ob seine Stilberatung bei der verlorenen Wahl womöglich ein Faktor gewesen sein könnte. Beim Schuhkauf gilt es auf alle Fälle darauf zu achten, solche Schlappen zu wählen, mit denen man auch größere Fußstapfen ausfüllt.
Joe hat seine Expertise als Influencer, also Beeinflusser, schon Nordrhein-Westfalens Landesregierung freundlicherweise in Sachen Maskenbeschaffung zur Verfügung gestellt. Jetzt will er ein Buch über Herrengarderobe schreiben. Der selbstbewusste junge Mann sieht die Wahlniederlage seines Vaters offenbar so, dass Laschet senior ohne seine Modetipps noch heftiger unter die Räder geraten wäre. Womit man mal wieder sehen kann, was Kleider so aus Leuten machen. (nyf)