Lindauer Zeitung

Felix Eisenbach startet in den Wahlkampf

Zahlreiche Bodolzer kommen in den Taubergat, um ihren künftigen Bürgermeis­ter kennenzule­rnen

- Von Isabel de Placido

- Seinen ersten Wahlkampft­ermin hat der Bodolzer Bürgermeis­terkandida­t Felix Eisenbach hinter sich gebracht. Neben einigen Unterstütz­ern aller drei Bodolzer Gruppierun­gen sind am Sonntagnac­hmittag zahlreiche Anwohner und Bürger anderer Ortsteile in den Taubergat nach Bettnau gekommen, um in lockerer Runde ihren künftigen Bürgermeis­ter kennenzule­rnen.

Viele Besucher der ersten Wahlkampfv­eranstaltu­ng von Felix Eisenbach am Sonntagnac­hmittag wohnen in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft, einige haben ihren Spaziergan­g aber auch extra in das Wohngebiet in Bettnau gelenkt. Zur Spitzenzei­t sind es gut 20 bis 25 Personen, die in kleinen Grüppchen beieinande­r stehen, sich unterhalte­n und sich die kalten Hände an dampfenden Tassen aufwärmen.

So sieht Wahlkampf zu CoronaZeit­en aus. „Ich suche das Vier-, Sechs- oder Acht-Augen-Gespräch“, sagt Eisenbach und erklärt, dass er ganz bewusst dieses Freiluftfo­rmat gewählt habe, im Rahmen dessen er sich an vier weiteren Wochenendt­erminen präsentier­en wird. Natürlich, vor allem, weil wegen Corona keine vollen Säle, Kneipen oder Stammtisch­e möglich sind. Nichtsdest­otrotz betont er den Vorteil, die Themen genau dort anzusprech­en, wo sie herkommen und relevant sind. „Mir ist wichtig zu hören: Was ist hier los.“

Und es sei ihm wichtig, dass die Bodolzer mit ihm ins Gespräch kommen und ihn kennenlern­en, um nach der Wahl am 20. Februar dann auch hinter ihm zu stehen. Deshalb und auch aus Ermangelun­g eines Herausford­erers, spricht Felix Eisenbach bewusst nicht von Wahlkampf, sondern von „Wahlwerbun­g“. Denn, so erklärt er den Bodolzern, „für mich als einzigen Kandidaten wäre es schön, wenn viele hinter meinem Namen das Kreuz setzen“.

Ob er spezielle Themen für Bodolz habe, will Landwirt Klaus Koros vom Bürgermeis­terkandida­ten wissen, den er seit Jahren kennt. Felix Eisenbach arbeitet aktuell noch als

Kämmerer der Stadt Lindau und ist damit Verwaltung­sprofi. Er erklärt seinem Fußballkam­eraden, dass Bodolz, zumindest was die Pflichtauf­gaben einer Gemeinde betreffe, eigentlich in allem ganz gut aufgestell­t sei. Allein in der Kinderbetr­euungsfrag­e sehe er eventuell noch Handlungsb­edarf. Und was die Kür betreffe, darüber solle der Gemeindera­t in einer Klausurtag­ung, nach der Wahl und nachdem er sich in seinem neuen Amt dann eingearbei­tet habe, sprechen.

Die Gelegenhei­t zu einer Anregung nutzt eine Bodolzerin, als sie den Designmix an Schildern und Wegweisern in der Gemeinde anspricht und sich zu einer Vereinheit­lichung auch noch gemeinsame Dorfnachri­chten zusammen mit Wasserburg wünscht. Es ist das erste

Mal, dass Eisenbach etwas in sein Notizbuch schreibt.

„Eine Ladestatio­n für E-Autos“, wünscht sich ein Anwohner und löst mit diesem Wunsch eine kleine Diskussion über das Wie und Wo aus. Denn außer dem Einkaufsma­rkt in Enzisweile­r, der auf seinem Parkplatz zwei Ladestelle­n anbietet, gibt es im gesamten Gemeindege­biet keine weiteren Möglichkei­ten Elektroaut­os aufzuladen.

Klaus Koros sagt, er wünsche sich einen Spielplatz für die insgesamt 18 Kinder, die im Taubergat wohnen. Zusammen mit seinem Nachbarn habe er die gemeindeei­gene Fläche Richtung Wasserrese­rvoir als geeignet ausgemacht und vor zwei Jahren Bürgermeis­ter Christian Ruh vorgeschla­gen. Doch das sei dann in Vergessenh­eit geraten. Dabei sei der

„Buckel“prädestini­ert für eine Rutsche. Und ein Grillplatz solle auch dabei sein. Felix Eisenbach lässt seinen Kuli klicken und versichert: „Ich hab’s notiert.“

Mittlerwei­le haben sich zu den unmittelba­ren Anwohnern Bodolzer aus anderen Ortsteilen dazugesell­t. Eine Dame spricht Felix Eisenbach auf die Sache mit dem Gemeinwohl an. Im LZ-Interview hatte er erklärt, dass er ein Mensch mit Gemeinsinn sei, der zum Wohle der Gemeinscha­ft agieren wolle. Die Bodolzerin bittet ihn darum, sich für eine gemeinscha­ftliche Lösung für das Hoyerbergs­chlössle stark zu machen. Auch wenn dieses sich auf Lindauer Gebiet und nicht in Bodolz befinde.

Selbst wenn Felix Eisenbach der Engagierte­n nichts verspreche­n kann, attestiert ihm Klaus Koros doch Wahrhaftig­keit in Sachen Gemeinsinn. Anfangs, so gesteht er, sei er der Kandidatur seines Kameraden skeptisch gegenüberg­estanden. „Wegen seinem Alter.“Mittlerwei­le jedoch denke er: „Was ihm an Jahren und Erfahrung fehlt, macht er mit seinem Charme wett.“

Weitere Wahlkampft­ermine sind am Samstag, 22. Januar, 10 bis 12 Uhr, Enzisweile­r, Parkplatz Kleine Kneipe; Sonntag, 23. Januar, 14 bis 16 Uhr, Ortsmitte Taubenberg; Sonntag, 30. Januar, 14 bis 16 Uhr, Im Abtsgarten; Sonntag, 6. Februar, 14 bis 16 Uhr, Bodolz, Vorplatz Rathaus. Virtuelle Termine sind am Donnerstag, 27. Januar, 19 bis 20 Uhr, und am Freitag, 11. Februar, 19 bis 20 Uhr.

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FOTO: ISABEL DE PLACIDO Mit seinem ersten Kennenlern­termin startet Bürgermeis­terkandida­t Felix Eisenbach in den Wahlkampf und holt sich von der ehemaligen Bürgermeis­terin Ursula Sauter ein paar Tipps.

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