Felix Eisenbach startet in den Wahlkampf
Zahlreiche Bodolzer kommen in den Taubergat, um ihren künftigen Bürgermeister kennenzulernen
- Seinen ersten Wahlkampftermin hat der Bodolzer Bürgermeisterkandidat Felix Eisenbach hinter sich gebracht. Neben einigen Unterstützern aller drei Bodolzer Gruppierungen sind am Sonntagnachmittag zahlreiche Anwohner und Bürger anderer Ortsteile in den Taubergat nach Bettnau gekommen, um in lockerer Runde ihren künftigen Bürgermeister kennenzulernen.
Viele Besucher der ersten Wahlkampfveranstaltung von Felix Eisenbach am Sonntagnachmittag wohnen in der unmittelbaren Nachbarschaft, einige haben ihren Spaziergang aber auch extra in das Wohngebiet in Bettnau gelenkt. Zur Spitzenzeit sind es gut 20 bis 25 Personen, die in kleinen Grüppchen beieinander stehen, sich unterhalten und sich die kalten Hände an dampfenden Tassen aufwärmen.
So sieht Wahlkampf zu CoronaZeiten aus. „Ich suche das Vier-, Sechs- oder Acht-Augen-Gespräch“, sagt Eisenbach und erklärt, dass er ganz bewusst dieses Freiluftformat gewählt habe, im Rahmen dessen er sich an vier weiteren Wochenendterminen präsentieren wird. Natürlich, vor allem, weil wegen Corona keine vollen Säle, Kneipen oder Stammtische möglich sind. Nichtsdestotrotz betont er den Vorteil, die Themen genau dort anzusprechen, wo sie herkommen und relevant sind. „Mir ist wichtig zu hören: Was ist hier los.“
Und es sei ihm wichtig, dass die Bodolzer mit ihm ins Gespräch kommen und ihn kennenlernen, um nach der Wahl am 20. Februar dann auch hinter ihm zu stehen. Deshalb und auch aus Ermangelung eines Herausforderers, spricht Felix Eisenbach bewusst nicht von Wahlkampf, sondern von „Wahlwerbung“. Denn, so erklärt er den Bodolzern, „für mich als einzigen Kandidaten wäre es schön, wenn viele hinter meinem Namen das Kreuz setzen“.
Ob er spezielle Themen für Bodolz habe, will Landwirt Klaus Koros vom Bürgermeisterkandidaten wissen, den er seit Jahren kennt. Felix Eisenbach arbeitet aktuell noch als
Kämmerer der Stadt Lindau und ist damit Verwaltungsprofi. Er erklärt seinem Fußballkameraden, dass Bodolz, zumindest was die Pflichtaufgaben einer Gemeinde betreffe, eigentlich in allem ganz gut aufgestellt sei. Allein in der Kinderbetreuungsfrage sehe er eventuell noch Handlungsbedarf. Und was die Kür betreffe, darüber solle der Gemeinderat in einer Klausurtagung, nach der Wahl und nachdem er sich in seinem neuen Amt dann eingearbeitet habe, sprechen.
Die Gelegenheit zu einer Anregung nutzt eine Bodolzerin, als sie den Designmix an Schildern und Wegweisern in der Gemeinde anspricht und sich zu einer Vereinheitlichung auch noch gemeinsame Dorfnachrichten zusammen mit Wasserburg wünscht. Es ist das erste
Mal, dass Eisenbach etwas in sein Notizbuch schreibt.
„Eine Ladestation für E-Autos“, wünscht sich ein Anwohner und löst mit diesem Wunsch eine kleine Diskussion über das Wie und Wo aus. Denn außer dem Einkaufsmarkt in Enzisweiler, der auf seinem Parkplatz zwei Ladestellen anbietet, gibt es im gesamten Gemeindegebiet keine weiteren Möglichkeiten Elektroautos aufzuladen.
Klaus Koros sagt, er wünsche sich einen Spielplatz für die insgesamt 18 Kinder, die im Taubergat wohnen. Zusammen mit seinem Nachbarn habe er die gemeindeeigene Fläche Richtung Wasserreservoir als geeignet ausgemacht und vor zwei Jahren Bürgermeister Christian Ruh vorgeschlagen. Doch das sei dann in Vergessenheit geraten. Dabei sei der
„Buckel“prädestiniert für eine Rutsche. Und ein Grillplatz solle auch dabei sein. Felix Eisenbach lässt seinen Kuli klicken und versichert: „Ich hab’s notiert.“
Mittlerweile haben sich zu den unmittelbaren Anwohnern Bodolzer aus anderen Ortsteilen dazugesellt. Eine Dame spricht Felix Eisenbach auf die Sache mit dem Gemeinwohl an. Im LZ-Interview hatte er erklärt, dass er ein Mensch mit Gemeinsinn sei, der zum Wohle der Gemeinschaft agieren wolle. Die Bodolzerin bittet ihn darum, sich für eine gemeinschaftliche Lösung für das Hoyerbergschlössle stark zu machen. Auch wenn dieses sich auf Lindauer Gebiet und nicht in Bodolz befinde.
Selbst wenn Felix Eisenbach der Engagierten nichts versprechen kann, attestiert ihm Klaus Koros doch Wahrhaftigkeit in Sachen Gemeinsinn. Anfangs, so gesteht er, sei er der Kandidatur seines Kameraden skeptisch gegenübergestanden. „Wegen seinem Alter.“Mittlerweile jedoch denke er: „Was ihm an Jahren und Erfahrung fehlt, macht er mit seinem Charme wett.“
Weitere Wahlkampftermine sind am Samstag, 22. Januar, 10 bis 12 Uhr, Enzisweiler, Parkplatz Kleine Kneipe; Sonntag, 23. Januar, 14 bis 16 Uhr, Ortsmitte Taubenberg; Sonntag, 30. Januar, 14 bis 16 Uhr, Im Abtsgarten; Sonntag, 6. Februar, 14 bis 16 Uhr, Bodolz, Vorplatz Rathaus. Virtuelle Termine sind am Donnerstag, 27. Januar, 19 bis 20 Uhr, und am Freitag, 11. Februar, 19 bis 20 Uhr.