Die Tabellenlage spitzt sich zu
HSG Friedrichshafen-Fischbach verliert Kellerduell gegen BW Feldkirch
- Erst am Samstagmorgen gab es grünes Licht für die Austragung der Partie zwischen der HSG Friedrichshafen-Fischbach und Blau-Weiß Feldkirch. Mit Günter Düring von der HSG Ermstal und Philip Jung vom TSV Wolfschlugen fand der Handballverband Württemberg kurzfristig doch noch ein Schiedsrichterduo für das Kellerduell in der Handball-Landesliga. Etwa 50 Zuschauer wohnten dem Spiel am Samstagabend bei. Die Heimfans mussten sich allerdings eine weitere Niederlage mit ansehen: In der Bodensee-Sporthalle in Friedrichshafen unterlag die HSG den Blau-Weißen aus Österreich mit 29:32 (13:18). Feldkirch sprang durch den Sieg vom vorletzten auf den siebten Rang. Für die Blisshards spitzt sich die Tabellenlage nach der siebten Niederlage im siebten Spiel zu.
Ziemlich entscheidend für das Endergebnis war der Start in das Spiel. In den ersten zehn Minuten hatte die HSG große Schwierigkeiten, und geriet damit früh ins Hintertreffen. Nach dem Tor von Petar Roganovic (10.) stand es schon 8:3 für die Österreicher. „Wir waren zu zaghaft“, meinte Fabian Pentzlin von der HSG. Der 23-Jährige lieferte zugleich einen Erklärungsansatz. „Vielleicht war das der Tatsache geschuldet, dass der Spielbetrieb lange unterbrochen war.“Zur Erinnerung: Die Häfler bestritten ihre letzte Begegnung am 7. November des vergangenen Jahres.
So fand die HSG erst nach und nach in das Spiel hinein. Die Gegenwehr nahm zu, spätestens ab Mitte der ersten Halbzeit entwickelte sich ein ziemlich ausgeglichenes Duell. Der HSG-Trainer Andreas Rohrbeck versuchte seinem Team auch zu vermitteln, dass noch lange genug zu spielen ist, um die Begegnung gegen Feldkirch zu drehen. „In den ersten zehn Minuten hat noch nie eine Mannschaft ein Handballspiel verloren“, betonte Rohrbeck. Grundsätzlich stimmte Pentzlin seinem Coach da auch zu, aber der Akteur gab auch zu bedenken: „Es ist anstrengend, einem Rückstand hinterherzulaufen.“Des Weiteren strotzt das junge HSGTeam nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht gerade vor Selbstvertrauen,
was es in solchen Situationen auch nicht einfacher macht.
Und das sahen die Zuschauer in der Bodensee-Sporthalle auch. Friedrichshafen-Fischbach zeigte vollen Einsatz, und wollte das Spiel unbedingt zu ihren eigenen Gunsten entscheiden. Folgerichtig kämpfte sich die HSG auf drei Tore heran – nach 53 Minuten stand es etwa sieben Minuten vor Ende der Partie 25:28. Vor allem Ruben Röhner fiel mit sieben Treffern sehr positiv auf. Ihm attestiert Rohrbeck eine „super Entwicklung“. Zudem übernahm Fabian Pentzlin große Verantwortung: Hinten gab er den Abwehrchef, und auch vorne erzielte er einige wichtige Tore. Die Belohnung für eine starke erste Halbzeit blieb aber aus. Es mangelte an der letzten Energie, um auch in den entscheidenden Aktionen die Konzentration hochzuhalten. Hier und da hatte die HSG aber auch „eine Portion Pech“, hielt Rohrbeck richtigerweise fest und bezog sich dabei insbesondere auf die vielen HSGPfostentreffer. Demzufolge reichte es nicht mehr, den anfänglichen Rückstand zu drehen. Feldkirch gewann das Spiel nicht unverdient mit 32:29.
Für großen Frust sorgte das bei der HSG aber nicht. „Ich finde, das war von der Mannschaft ein sehr gutes Spiel. Wir haben alle gekämpft, und Vollgas gegeben“, analysierte Pentzlin, der sich am Ende selbst mit einem Krampf herumplagte. Für die kommenden Wochen sei der 23-Jährige deshalb „positiv gestimmt“, da die Mannschaft aus seiner Sicht „viele Schritte nach vorne“gemacht habe. An den Abstieg, so Rohrbeck, verschwende keiner bei der HSG einen großen Gedanken. „Das macht nur negative Stimmung“, sagte der HSGTrainer. Stattdessen ging auch er mit einem positiven Gefühl aus der Halle. Sicher fehle dem Schlusslicht der Handball-Landesliga im Vergleich zu den Konkurrenten die Erfahrung, was sich in die Ergebnisse überträgt. Aber: „Wir nehmen das Positive mit. Wir haben die zweite Halbzeit gewonnen, und ich bin mir sicher: Wir werden in dieser Saison noch punkten“, sagte Rohrbeck.
HSG-Friedrichshafen-Fischbach: Pietsch, Göser (Tor), P. Pentzlin (2 Tore), Westerholt (1), J. Lunkwitz (4), Röhner (7), Bube (3/2), Keller (3/1), N. Lunkwitz (3), Fischinger, F. Pentzlin (6).