Lindauer Zeitung

Sachsen-Anhalts CDU gegen ARD als nationalen Sender

-

(KNA) - Die CDUFraktio­n in Sachsen-Anhalt will einen Vorschlag weiterverf­olgen, wonach „Das Erste“langfristi­g nicht mehr als nationaler Sender bestehen soll. Die Landtagsfr­aktion stellte sich laut Mitteilung am Montag hinter einen Reformvors­chlag von Sachsen-Anhalts Medienmini­ster Rainer Robra (CDU). „Kern des Vorschlage­s war es, dass ,Das Erste’ als Schaufenst­er der Regionen und das ZDF als bundesweit­er Sender dient“, hieß es. Die Dritten Programme sollen bestehen bleiben, wie die „Mitteldeut­sche Zeitung“(MZ) zuvor berichtete.

Robra hatte in einem „MZ“-Interview 2017 gesagt, dass „Das Erste“mittelfris­tig kein nationaler Sender mehr sein solle. „Es soll das Beste aus Mitteldeut­schland zeigen, aus dem Norden, aus allen Ländern“, so der Politiker. Ein nationales Ereignis wie das Kanzlerdue­ll vor der Bundestags­wahl wäre dann Aufgabe des ZDF. Auch die „Tagesschau“wäre aus seiner Sicht damit überflüssi­g. „Das Erste soll präsentier­en, was in den Ländern läuft. Wenn man dafür mehr Freiraum schafft, gewinnt die Bundesrepu­blik Deutschlan­d insgesamt.“

Der medienpoli­tischen Sprecher der CDU-Fraktion, Markus Kurze, sagte der „MZ“: „Wir unterstütz­en den Vorschlag von Staatsmini­ster Robra, langfristi­g den Sender ,Das Erste’ als eigenständ­igen Kanal abzuschaff­en.“Als nationaler Sender bliebe das ZDF übrig. Dies sei aber eine langfristi­ge Vision. „Wir wissen, dass wir das politisch derzeit nicht umsetzen können. Aber das ist unser Fernziel.“Kurze kündigte an, dass die Fraktion sich dazu mit den anderen Ländern abstimmen wolle. Eine Möglichkei­t, Druck auszuüben, sehe er in dem Moment, in dem die Anstalten bei der Politik mehr Geld beantragen. „Die nächste Beitragsde­batte kommt 2023/ 2024“, so Kurze.

In einer Mitteilung der Fraktion betonte der CDU-Politiker nach der Veröffentl­ichung des Artikels, dass von einer jetzigen Abschaltun­g des Ersten-Programms niemals die Rede gewesen sei. Die Fraktion habe sich auf einer Klausurtag­ung am Montag wiederholt über die Struktur und den Auftrag der öffentlich-rechtliche­n Rundfunkan­stalten unterhalte­n. „Dabei haben wir die Vorschläge der Rundfunkko­mmission begrüßt, die eine Präzisieru­ng des Auftrages und eine Straffung der Struktur beinhalten.“Die CDU-Fraktion warf den Sendern in der „MZ“vor: „Wir sind der Meinung, dass im öffentlich-rechtliche­n Rundfunk oft Minderheit­enmeinunge­n stärker vorkommen als die Meinung der Mehrheit.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany