Julian Biberger veröffentlicht Bodenseekrimi
Autor aus Meckenbeuren lässt seinen Kommissar in Langenargen und Eriskirch ermitteln
- Journalist wollte er zwar nicht werden, aber Schreiben war ihm immer schon wichtig. Nun hat der Meckenbeurer Julian Biberger einen anderen Weg gefunden, seine kreative Ader auszuleben: Mitte März wird sein erster Krimi erscheinen. Er heißt „Irisblütenmord“, spielt im Eriskircher Ried und in Langenargen und blickt tief in die Abgründe menschlichen Handelns, verspricht der junge Autor.
Um nochmals auf den Journalismus zurückzukommen: Julian Biberger (Foto: Felix Kästle) hatte schon als Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums in Friedrichshafen Kurse für kreatives Schreiben belegt, später arbeitete er als Sport- und Lokaljournalist für die zwei hiesigen Regionalzeitungen und finanzierte sich damit sein
Studium zum Automobilingenieur. Die Berufsentscheidung fiel schließlich zugunsten der technischen Fachrichtung aus. Das Schreiben aber pflegt der Techniker, auch als Gegenpol zu seinem faktenbasierten Job, gerne und intensiv.
Biberger hat in Meckenbeuren eine bezahlbare Wohnung inklusive Alpenblick gefunden, doch aufgewachsen ist der 32-Jährige in Eriskirch. Seine Eltern stammen aus Oberdorf und Langenargen. Eine enge Verbindung zu den beiden Seegemeinden ist also naheliegend, und Julian Biberger hatte schon lange im Kopf, einen Krimi zu schreiben, der genau dort spielen sollte. „Ich laufe viel, bin auch im Eriskircher Ried und auf den Strecken am See entlang unterwegs. Die Irisblüte hat etwas Mystisches an sich, ihre Symbolik ist für meine Geschichte von entscheidender Bedeutung“, erzählt Biberger, ohne bereits viel zu verraten.
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Sein „absoluter Wohlfühlort“in Langenargen ist übrigens die Malerecke, und ausgerechnet dort passiert auch der schreckliche Mord, zu dem Biberger seine Kommissare Marc Steingruber und Clara Meißner ermitteln lässt.
Julian Biberger beschreibt sich selbst als einen sehr zielstrebigen Menschen. „Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, ziehe ich das auch durch“, lautet seine Selbsteinschätzung. Ein Buch wollte er schon immer schreiben, und als begeisterter Krimileser war naheliegend für ihn, sich in diesem Genre zu bewegen. Im Kopf hatte er seine Geschichte schon länger, nach einem Wanderausflug auf den Karren, bei dem er alles nochmals genau durchdachte, machte Biberger Ernst und fing an, seinen Debütroman zu schreiben. Sechs Monate später war der Krimi weitgehend fertig. Die Kölner Regionalkrimi-Spezialisten vom Emons Verlag griffen zu, derzeit laufen die letzten Korrekturen, und mit dem 17. März steht auch der offizielle Veröffentlichungstermin bereits fest.
„Mindestens 3000 Exemplare wird die Erstauflage betragen“, verrät ein Sprecher von Emons. Wenn ein Titel gut laufe, könne diese Zahl im Nachdruck durchaus auch fünfstellig werden. Das Genre des Regionalkrimis sei nach wie vor sehr gefragt, so der Verlag, der seinen ersten Krimi mit Lokalkolorit bereits 1984 veröffentlichte und sich seither in diesem Bereich als Marktführer etabliert hat.
Von diesem Lokalkolorit bekommen die hiesigen Leser übrigens jede Menge geboten. Außer dem Mord an der Malerecke wird die Irisblüte ebenso wie ein historisches Ereignis, das im Tettnanger Wald stattgefunden hat, eine wichtige Rolle spielen. Die Geschichte wird nicht ohne sein, verrät Julian Biberger. „Es geht um ein schwieriges und komplexes Thema, das unter die Haut geht. Man blickt tief in menschliche Abgründe“, beschreibt er den düsteren Charakter seiner Geschichte. Er habe lange gehadert, ob er das dieser wunderschönen Region zumuten dürfe, erzählt der Schriftsteller, der jetzt vor allem gespannt darauf ist, wie sein Erstling bei den Lesern ankommt.
Bald nach Erscheinen des Buches gibt es übrigens einige Gelegenheiten, Buch und Autor kennenzulernen. Zehn Lesungstermine in Tettnang, Langenargen, Eriskirch und weiteren Orten rund um den See stehen bereits fest. Wer spickeln will: Auf seiner Seite julian-biberger.jimdofree.com hält der junge Mann einige Informationen zu sich und seinem ersten Roman bereit. Die Seite hat er übrigens selbst programmiert. Schon toll, wenn zur Kreativität auch noch technisches Know-how dazu kommen.