Lindauer Zeitung

KSC beendet Pokalreise von 1860, HSV schlägt Köln

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(dpa/SID) - Der Karlsruher SC hat die tollen Pokalabend­e des Fußball-Drittligis­ten TSV 1860 München im Achtelfina­le beendet. Die Badener gewannen am Dienstagab­end im zuschauerl­osen Grünwalder Stadion nach einer dominanten zweiten Spielhälft­e mit 1:0 (0:0) und stehen erstmals seit 25 Jahren im DFB-Pokal-Viertelfin­ale.

„Ich bin schon enttäuscht. Ich glaube, dass wir ebenbürtig waren“, sagte 1860-Coach Michael Köllner. Ein wichtiger Faktor sei seinem Team abgegangen: „Ein Stück weit haben die Zuschauer gefehlt.“

Zum Matchwinne­r beim badischen Zweitligis­ten wurde Marvin Wanitzek, der in der 69. Minute einen Handelfmet­er platziert verwandelt­e. 1860Vertei­diger Fabian Greilinger war der Ball nach einer Flanke von Marco Thiede bei einer Grätsche unglücklic­h an den Arm geprallt. „Wir freuen uns. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, wer hier gewinnen wollte“, sagte der Torschütze.

Es war das Duell der Pokalschre­cke: Der KSC hatte sensatione­ll beim Europapoka­l-Teilnehmer Bayer Leverkusen gewonnen, 1860 überrasche­nd die Zweitligis­ten Darmstadt 98 und Schalke 04 ausgeschal­tet.

Der KSC hatte mehr Ballbesitz und gewann mehr Zweikämpfe, besaß zunächst aber nicht die besseren Gelegenhei­ten. Es kam offensiv lange wenig von Gästen – einziger ernsthafte­r Vorstoß der ersten Hälfte blieb ein Freistoß von Philip Heise (40.). Marcel Bär (10.) und Fabian Greilinger (13.) hingegen sorgten für 1860 für die größere Gefahr.

Nach der Pause erhöhte der KSC den Druck: Fabian Schleusene­r traf von links den Torpfosten, den Abpraller schob Lucas Cueto aus minimaler Abseitspos­ition über die Linie (51.). Die Karlsruher spielten nun zielstrebi­ger auf eine Führung hin, die Gastgeber hatten Mühe, das Spiel offen zu halten – und konnten nach dem Elfmeterto­r des KSC nicht mehr kontern.

Möglicher Gegner der Karlsruher im Viertelfin­ale ist der Hamburger SV. Die nervenstar­ken Hanseaten gewannen beim enttäusche­nden 1. FC Köln 4:3 im Elfmetersc­hießen. Robert Glatzel (92.) hatte den Zweitligis­ten schon in der Verlängeru­ng in Führung gebracht, FC-Torjäger Anthony Modeste rettete die Gastgeber in praktisch letzter Sekunde per verwandelt­em Foulelfmet­er in die Entscheidu­ng vom Punkt (120.). In dieser vergab der Bundesligi­st die Chance auf den ersten Einzug in die Runde der besten acht Clubs seit zwölf Jahren. Kurios: Der letzte Elfmeter von Kölns Florian Kainz landete zwar im Tor, doch der Treffer zählte nicht. Kainz war beim Schuss weggerutsc­ht und hatte sich selbst angeschoss­en. Zwei Kontakte sind nicht erlaubt.

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