„Ein vollkommen falsches Signal“
- Der deutsche Geograf und bekannte Alpenforscher Werner Bätzing kritisiert die Entscheidung für das Heliskiing. Das locke zwar kaufkräftige Leute nach Lech, es sei aber problematisch, wenn Lech auf diese Luxuszielgruppe setzt, sagte Bätzing im Gespräch mit dem ORF. Er rät der Arlbergregion stattdessen zu mehr Regionalität. Der Wintertourismus werde im Rahmen des Klimawandels ein sehr teures Vergnügen werden. Der Markt um diese sehr kleine Zielgruppe wird sich extrem verschärfen, sagt Bätzing: „Ich habe das Gefühl, da können nur ganz wenige Orte in den Alpen damit in Zukunft überhaupt punkten. Ich habe das Gefühl, Lech wäre besser aufgestellt für eine etwas breitere Strategie, was sich nicht auf diese ganz schmale Zielgruppe konzentriert.“
Die Landesregierung hat es den Betreibern des Heliskiings auferlegt, dass sie vor der nächsten Verlängerung der Genehmigung ein Konzept schreiben müssen, wie das Heliskiing mit Vorarlberg als nachhaltige Feriendestination in Einklang zu bringen ist. Was können die Betreiber in ein solches Konzept hineinschreiben? Eigentlich nichts. Weil das ja wirklich, kann man sagen, ein Luxusbedürfnis ist, möglichst schnell und möglichst ohne Aufwand in ganz kurzer Zeit an Skihänge zu kommen, die quasi jungfräulich sind. Und wenn etwas nicht umweltkompatibel ist, dann ist es das, würde ich sagen. Und ich habe das Gefühl, dass die Vorarlberger Landesregierung da ein vollkommen falsches Signal an die Öffentlichkeit setzt.
Jetzt wirklich auf sanften Tourismus umzusteigen, das geht am Arlberg so auf die Schnelle wahrscheinlich nicht. Was würden Sie den dortigen Verantwortlichen empfehlen, um wenigstens ein bisschen auf die Bremse zu steigen?
Die Regionalität zu stärken, also ganz bewusst den Tourismus mit regionalen Elementen zu verbinden, also ganz konkret mit der WalserTradition, mit regionalen Essensangeboten, mit regionalen Produkten. Da gibt es eine ganze Menge, wo man quasi gerade für eine etwas kaufkräftigere Zielgruppe diese ganze Schiene der Regionalität weiter ausbauen könnte.
Also keine aufgesetzten Heimatabende veranstalten?