Auf der Suche nach Torgefahr
VfB Stuttgart wartet seit fast 400 Minuten auf einen Treffer
- Natürlich saß auch Pellegrino Matarazzo am Mittwochabend vor dem Fernseher. Das, was er dort sah, hat ihn zwar nicht überrascht – aber stark beeindruckt: „Das war außergewöhnlich gut“, sagt der Trainer des VfB Stuttgart, der mit seiner Mannschaft bereits in der zweiten Runde im DFB-Pokal gescheitert war, über den imposanten Auftritt des SC Freiburg beim Achtelfinalerfolg über die TSG Hoffenheim. Überhaupt hat der US-Amerikaner nur lobende Worte für den Konkurrenten aus dem Südwesten: „Die Freiburger haben eine komplette Mannschaft. Sie verfügen über viele Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen und haben eine extrem gute Defensivleistung“, sagt Matarazzo und verrät: „Das Feedback meiner Spieler, nachdem wir gegen Freiburg gespielt haben, ist immer: Das war hässlich.“
Ein Urteil, das nicht gerade Mut macht für das Baden-WürttembergDuell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in Freiburg. Während die Badener als Tabellensechster und Pokalviertelfinalist im Höhenflug sind, stecken die Schwaben als 17. tief im Abstiegskampf. Keine einfache Situation für den Trainer und seine junge Mannschaft. Es sei nicht unbedingt die schwierigste Zeit in den zwei Jahren, die er beim VfB Stuttgart in Verantwortung steht, sagt Matarazzo, aber „eine sehr herausfordernde Phase“.
Dennoch glaubt der 44-Jährige auch beim favorisierten Sport-Club an die eigene Chance – allerdings muss der VfB dafür deutlich seine Torgefahr erhöhen. Seit fast 400 Minuten sind die Stuttgarter inzwischen ohne Torerfolg. Immerhin habe er das Offensivspiel
beim 0:2 gegen RB Leipzig schon deutlich verbessert gesehen, sagt der Trainer: „Wenn wir wieder so viele Chancen haben, werden wir auch irgendwann Tore schießen.“
Allerdings muss er weiter mit personellen Problemen im Angriff klarkommen. Silas Katompa Mvumpa ist nach seiner Corona-Infektion zwar zurück im Training, doch reiche es beim Kongolesen maximal für einen Kurzeinsatz von zehn bis 15 Minuten. Auch Wahid Faghir ist noch nicht wieder ganz fit. Und so ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Sasa Kalajdzic. Doch auch der Österreicher ist nach seiner monatelangen Verletzungspause noch nicht wieder in der Form, in der er den VfB in der Vorsaison mit 16 Treffern auf Rang neun geführt hat.
Müssen die Schwaben also noch auf dem Wintertransfermarkt aktiv werden, um den dritten Abstieg in sieben Jahren zu verhindern? Ein mögliches Ziel könnten sie sich am Samstag in Freiburg selbst anschauen. Nils Petersen ist mit seiner Jokerrolle beim SC unzufrieden und verfügt über die beim VfB vermisste Torgefahr und Führungsqualität. „Wir wissen welche Rolle er in der Bundesliga gespielt hat“, sagt Matarazzo, wiegelt aber ab: „Es gab noch keinen Kontakt.“