Lindauer Zeitung

Europameis­ter mit Titellust

VfB Friedrichs­hafen verpflicht­et den erfahrenen Serben Nikola Pekovic – Debüt am Samstag in Berlin

-

(lz/nib) - Noch vor dem Start der Zwischenru­nde hat der Volleyball-Bundesligi­st VfB Friedrichs­hafen auf die Hüftverlet­zung von Libero Blair Bann reagiert. Als neuen Abwehrchef verpflicht­eten die Häfler den 31-jährigen Nikola Pekovic. Der serbische Nationalma­nnschaftsl­ibero kommt vom CEV-Cup-Teilnehmer Ribnica Kraljevo an den Bodensee. Beim VfB hat er einen Vertrag bis Saisonende unterschri­eben. Sein Debüt gibt er schon am kommenden Samstag beim Auswärtssp­iel gegen die Berlin Recycling Volleys (20 Uhr/Twitch).

Die Möglichkei­t für den Wechsel hatte Pekovic durch einen offenen Vertrag in Kraljevo. Dadurch hatte er die Option, die Serben zum Anfang des Jahres zu verlassen. Als der Anruf des VfB kam, habe er keine Sekunde gezögert. „Ich hatte ein paar andere Angebote, aber Friedrichs­hafen war meine erste Wahl“, wird er in der Mitteilung des deutschen Rekordmeis­ters zitiert. „Ich kenne Scout Radomir Vemic noch aus Novi Sad und aus der Nationalma­nnschaft. Und es ist großartig, mit einem Trainer wie Mark Lebedew arbeiten zu können.“

Mit ihm hat sich der VfB durchaus einen sehr namhaften Spieler geangelt. Im Jahr 2019 gewann Pekovic mit Serbien die Europameis­terschaft. In der heimischen Liga holte er zudem schon den Pokal und die Meistersch­aft. Das weckt Erwartunge­n und macht Hoffnung, dass der

Bann-Ausfall in der restlichen Saison nicht allzu stark ins Gewicht fällt. Schon in der Woche am Bodensee habe sich laut Lebedew gezeigt, „dass wir mit Nikola auf einem sehr guten Weg sind“. Aber der Trainer bricht jetzt erst einmal auch nicht in Euphorie aus, da ihm der Grund für die Verpflicht­ung von Pekovic schwer im Magen liegt. „Alle kennen die Qualitäten, die Blair Bann hat“, so Lebedew. „Es ist schwierig, ihn zu ersetzen.“Aufgrund dieser Wichtigkei­t Banns ist auch nur die logische Entscheidu­ng, einen neuen Libero transferie­rt zu haben. Bann wird monatelang fehlen und mit Avery Aylsworth steht nur noch ein unerfahren­er zweiter Libero im Kader. Der 25jährige US-Amerikaner machte zuletzt zwar kleine Fortschrit­te nach vorne, doch zeigte bei seinen Einsätzen auch immer wieder Schwächen. Bei den ambitionie­rten Zielen des VfB sowie den anstehende­n harten Aufgaben in der Bundesliga, im Pokal und in der Champions League musste sich der deutsche Rekordmeis­ter auf dieser Position deshalb zwingend verstärken.

Pekovic ist gewillt, die Lücke zu schließen. Er ist heiß, sich „gleich zu beweisen“und empfindet die Umstellung von einem Team auf das andere als „keine große Sache“. Als Volleyball­profi sei er „das gewohnt“– zudem habe ihn die Mannschaft mit offenen Armen empfangen.

Die Volleyball-Bundesliga wird für ihn eine neue Erfahrung. Einen kleinen Vorgeschma­ck darauf, über welches Niveau die Teams in Deutschlan­d verfügen, bekam er am 10. November 2021. Da spielte er mit seinem alten Club Ribnica Kraljevo gegen die SVG Lüneburg im CEVCup und durfte dank eines Sieges im Golden Set über das Weiterkomm­en jubeln. Dennoch habe er großen Respekt vor der Bundesliga, weshalb er sich über den Wechsel nach Deutschlan­d sehr freut. Sein neuer Arbeitgebe­r sei Pekovic auch schon vorher ein Begriff gewesen. „Ich habe noch nie gegen Friedrichs­hafen gespielt, aber ich kenne den Club natürlich“, erzählt der 31-jährige Serbe. „Es ist für mich eine schöne Sache, dass ich jetzt für Friedrichs­hafen auflaufen darf.“

 ?? FOTO: KACPER KIRKLEWSKI/IMAGO IMAGES ?? Nikola Pekovic (re.) soll beim VfB Friedrichs­hafen die entstanden­e Lücke auf der Liberoposi­tion schließen.
FOTO: KACPER KIRKLEWSKI/IMAGO IMAGES Nikola Pekovic (re.) soll beim VfB Friedrichs­hafen die entstanden­e Lücke auf der Liberoposi­tion schließen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany