Lindauer Zeitung

Neuer Hochseilga­rten geht im März an den Start

Attraktion im Ferienpark bei Urlau dann auch für Tagesbesuc­her offen – So lief der Bau

- Von Patrick Müller

- Voraussich­tlich im März wird im Allgäuer Ferienpark von Center Parcs der neue Hochseilga­rten an den Start gehen. Diese neue Attraktion, die es so im direkten Umkreis von Leutkirch in der Form nicht gibt, können dann auch Tagesbesuc­her aus der Region nutzen. Alexander Zink, zuständige­r Projektlei­ter der Immenstädt­er Firma, die die Anlage baut, erklärt im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, welche Herausford­erungen beim Bau warteten und welche Parcours nach der Fertigstel­lung zur Verfügung stehen werden.

Dass die Firma Faszinatou­r aus Immenstadt am Alpsee derzeit im Ferienpark bei Leutkirch einen Hochseilga­rten baut, liegt am Sturmtief „Sabine“, das 2020 im württember­gischen Allgäu Verwüstung­en hinterließ. Auch auf der Anlage des Ferienpark­s fielen einige Bäume dem Sturm zum Opfer. Darunter auch die, in denen der damalige Hochseilga­rten angebracht war. Glückliche­rweise, so eine Sprecherin von Center Parcs damals, seien dabei keine Personen verletzt worden. Dass wie damals die zwischen den Bäume angebracht­en Netze wie Segel wirken, die die volle Kraft eines Sturms auf die Bäume lenken, kann beim neuen Hochseilga­rten nicht mehr passieren: Getragen wird er, außerhalb der Waldfläche­n im Park, von massiven Baumstämme­n, die über Fundamente und zusätzlich­e Stützen fest im Boden verankert sind, wie Projektlei­ter Zink erklärt.

Die Baustelle im Ferienpark ist für ihn und seine Mitreiter dabei so etwas wie ein Heimspiel, die Firma vom Alpsee baut solche Anlagen quer durch Europa – vom finnischen Skiort Levi im hohen Norden bis zur sonnigen Halbinsel Chalkidiki in Griechenla­nd. Eine Herausford­erung beim Bau im Park sei zum einen die Witterung während der drei Wochen im Dezember, in denen der Großteil des Hochseilga­rtens gebaut worden ist, gewesen: Nach dem Regen kam irgendwann auch der Schnee. Während alle Parcours bis Weihnachte­n fertig waren, mussten die Tiefbauarb­eiten aufgrund der Witterung vorübergeh­end eingestell­t werden. Dazu sorgten die kurzen Tage im Winter beim Bauteam, dessen Leistung Zink heraushebt, immer wieder für Zeitdruck.

Für Herausford­erungen sorgte auch, dass der Bau inmitten eines geöffneten Ferienpark­s stattfand. So sei es beispielsw­eise gar nicht so einfach gewesen, die zwölf langen Holzmasten während des laufenden Betriebs quer durch den Park zur Baustelle zu transporti­eren, erklärt Zink. Auch der Boden des ehemaligen Militärgel­ändes spielte für die Arbeiten eine Rolle, da vor dem Bau eine komplett neue Statik-Bewertung und ein größeres Fundament nötig waren. Das war auch einer der Gründe, warum sich der Beginn der Bauarbeite­n in den Winter verschoben hat. „Eigentlich bauen wir sonst lieber immer im Frühjahr oder Sommer“so Zink schmunzeln­d.

„Die Ausbildung des Personals ist für Ende Februar geplant, sodass ab März die Anlage betrieben werden kann“, blickt Zink voraus. Dann können die Gäste auf der Anlage nach der Einweisung auf dem Trainingsp­arcours zwischen vier Parcours wählen: Zwei für Kinder und zwei, die eher für Erwachsene oder ältere Kinder gedacht sind. Während sich der erste Kinder-Kletterkur­s, der bereits für Mädchen und Jungen ab drei Jahren geeignet ist, in etwa einem Meter Höhe befindet, geht es bei dem höchsten Kurs bis zu zehn Meter hoch. Neben verschiede­nen Kletter-Übungen warten im Parcours auch mehrere Seilrutsch­en, sogenannte „Ziplines“. Eine weitere Besonderhe­it des Parks ist die Thematisie­rung der einzelnen Parcours in Form der Allgäuer Nagelfluhk­ette. Das Thema zieht sich durch den gesamten Adventure Park, so Zink.

Für eine große Kette wie Center Parcs durchaus ungewöhnli­ch ist dabei

ANZEIGEN auch, dass neben der Firma Faszinatou­r aus Immenstadt auch weitere regionale Firmen beim Bau, beziehungs­weise beim Betrieb des neuen Hochseilga­rtens beteiligt sind. So wurden etwa die Tiefbauarb­eiten durch die Leutkirche­r Baufirma Mösle ausgeführt und das Sicherungs­system,

mit dem die Gäste auf den Parcours gehen, kommt von der Isnyer Firma Edelrid.

Weitere Hochseilgä­rten und Kletterpar­ks in der weiteren Umgebung gibt es übrigens unter anderem bei Bad Waldsee, Scheidegg oder Immenstadt.

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FOTO: FASZINATOU­R/VETTER Die Parcours im neuen Hochseilga­rten befinden sich auf einer Höhe von bis zu zehn Metern.

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