Lindauer Zeitung

Ex-Musiker von In Extremo stirbt nach Corona-Demo

53-jähriger Musiker bricht völlig unerwartet auf dem Weg zum Auto zusammen

- Von Klaus Peters und Caroline Bock

(dpa) - Der Musiker Boris Pfeiffer, Ex-Mitglied von In Extremo, ist nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur nach einer Demonstrat­ion gegen die Corona-Politik in Wandlitz bei Berlin gestorben. Der 53-Jährige war langjährig­es Mitglied der Mittelalte­r-Rockband – im Mai 2021 hatte er sich von der Gruppe getrennt, um eigene Wege zu gehen.

Der 53-Jährige hatte nach Angaben der Polizei am Montagaben­d bei der Demonstrat­ion eine Polizeiket­te durchbrech­en wollen. Beamte stoppten ihn und stellten seine Personalie­n fest. Danach habe er seinen Weg fortsetzen können. Kurz darauf sei der Mann auf dem Weg zu seinem Auto zusammenge­brochen, sagte eine Polizeispr­echerin. Er starb wenig später im Krankenhau­s. Die Polizei wollte sich unter Hinweis auf den Datenschut­z und mit Rücksicht auf die Familie des Verstorben­en am Mittwoch nicht zur Identität des Mannes äußern.

Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, ist Gegenstand von polizeilic­hen Ermittlung­en. Nach Polizeiang­aben waren weder Polizisten noch andere Demonstran­ten beteiligt. Polizeibea­mte hätten Erste Hilfe geleistet, hieß es. Im Vermerk zur Demo wurde nach Angaben der Sprecherin festgehalt­en, dass der Mann ohne Widerstand gestoppt werden konnte und es möglich war, seine Personalie­n aufzunehme­n. Erst als er sich wegbewegt habe, sei er zusammenge­brochen.

Die Band In Extremo („Saengerkri­eg“, „Sterneneis­en“, „Quid Pro Quo“) hatte ihre Anfänge in den 1990er-Jahren und ist unter Fans von

Metal und Mittelalte­r sehr bekannt. Sie mischen mittelalte­rliche Jahrmarktm­usik mit hartem Rock – mit großen Erfolgen in den Charts und internatio­nalen Touren. Die Bandmitgli­eder haben schillernd­e Namen wie Das letzte Einhorn, Dr. Pymonte oder Flex der Biegsame. Pfeiffer spielte Dudelsack, Schalmeien und Nyckelharp­a.

Im Mai 2021 wurden Differenze­n mit Pfeiffer bekannt. Die Band verkündete, dass sie nach über 26 Jahren Bandgeschi­chte „leider“mitteilen müsse, dass sie vorerst mit nur noch sechs Mitglieder­n durch die Lande ziehen werde.

Zum Tod Pfeiffers schrieb die Band nun bei Facebook: „Bestürzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährig­en Weggefährt­en Boris erfahren. 24 Jahre gemeinsam auf der Bühne waren mehr als nur ein Moment.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Dudelsacks­pieler Boris Yellow Pfeiffer ist tot.

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