Krisengespräch wegen „Gelber Tonne“
Landratsamt Ravensburg reagiert auf die massive Kritik
(fh) - Die Ravensburger Kreisverwaltung reagiert auf massive Kritik am schlechten Service bei der Leerung der „Gelben Tonne“: Am Freitag soll es ein Krisengespräch mit der verantwortlichen Firma geben. Außerdem will das Landratsamt für verärgerte Bürger besser erreichbar sein.
Wie berichtet, war Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp am Montag der Kragen angesichts einer Flut von Beschwerden geplatzt. In Ravensburg warteten Haushalte drei Wochen nach dem Start zum Teil immer noch auf die Auslieferung der „Gelben Tonne“, an anderen Stellen sei der Verpackungsmüll jetzt schon zweimal in Folge nicht abgeholt worden. Ähnliche Klagen gibt es aus anderen Kommunen.
Rapp hatte den Landkreis, der am 1. Januar vom Bring- auf das Holsystem umgestellt hat, aufgefordert, endlich „eine reale Person zu benennen, an die sich unsere Bürger mit ihren Beschwerden wenden können“.
Der Kreis hatte bislang auf seiner Internetseite stets nur den Kontakt zu dem in Hessen ansässigen Abfuhr-Unternehmen veröffentlicht und in einer Pressemitteilung erklärt, der Landkreis habe „keine vertragliche Beziehung zur Firma Knettenbrech und Gurdulic und auch sonst keine echten Einflussmöglichkeiten auf deren Tun“.
Offenbar will man jetzt aber alle Möglichkeiten ausschöpfen: „Wir können den Ärger über den aktuell schlechten Service des Dualen Systems sehr gut nachvollziehen. Wir sind im intensiven Austausch mit der Firma Knettenbrech und Gurdulic. Am Freitag findet mit dieser ein weiteres Krisengespräch statt, bei dem wir uns erneut mit Nachdruck für eine Verbesserung der Situation einsetzen werden“, so Pressesprecherin Selina Nußbaumer. Dazu gehöre auch eine „zügige Aufstellung noch fehlender Tonnen, eine Stabilisierung der Abfuhr und eine gute telefonische Erreichbarkeit“. Durch die „vielen Corona-Fälle und die Probleme mit der Gelben Tonne“sei das Anrufaufkommen im Bürgerbüro des Landkreises „so explodiert, dass die Situation auch aus unserer Sicht wirklich nicht gut ist. Deshalb sind wir dabei, unsere Telefonkapazitäten noch einmal zu erhöhen und setzen uns kraftvoll für eine Verbesserung unserer Erreichbarkeit ein“.