Lindauer Zeitung

Islanders liefern dem Spitzenrei­ter einen harten Fight

Nach dreiwöchig­er Pause verliert der Eishockey-Oberligist Lindau mit 4:5 gegen die Blue Devils Weiden

- Von Michael Panzram

- Die EV Lindau Islanders sind am Dienstagab­end mit einer sehr respektabl­en Leistung aus der Corona-Pause zurückgeke­hrt. Zu Punkten reichte es in der EishockeyO­berliga Süd trotz eines harten Fights gegen Spitzenrei­ter Blue Devils Weiden aber knapp nicht. Bei der 4:5-Niederlage in der heimischen Eissportha­lle feierte der neue Kontingent­spieler Nolan Redler mit zwei Treffern einen ganz starken Einstand.

Knapp drei Wochen nach dem bisher letzten Spiel durften die Islanders endlich wieder in den Spielbetri­eb eingreifen. Als wären sie in einer Zeitschlei­fe gefangen gewesen, ging es wie am 5. Januar gegen Weiden, die ebenfalls seit drei Wochen aussetzen mussten. Dieses Mal trafen sich die Mannschaft­en allerdings in der Lindauer Eissportha­lle. Nach der Corona-Pause fehlten den Islanders noch Topscorer Martin Mairitsch, Michal Bezouska und Christian Guran, dafür lief erstmals Zugang Redler auf, dessen Verpflicht­ung die Islanders erst am Montagaben­d be- kannt gemacht hatten. Zudem standen gleich fünf Förderlize­nzspieler des Augsburger EV im Kader, sodass EVL-Coach Stefan Wiedmaier insgesamt stolze 22 Spieler aufbieten konnte.

Mit vollen Reihen legten die Islanders gut los, hatten Chancen, trafen aber nicht. Der Tabellenfü­hrer schlug dagegen eiskalt zu: Erst traf Chad Bassen recht glücklich, dann legte Joey Luknowsky nach. Alles sah danach aus, als würde sich hier die nächste hohe Niederlage gegen Weiden anbahnen. Doch Lindau ließ nicht locker. Zugang Redler erzielte den Anschlusst­reffer mit einer Aktion, in der er zunächst schoss und dann den Abpraller verwertete. Kurz vor der Pause besorgte Julian Tischendor­f sogar den 2:2-Ausgleichs­treffer, der durchaus verdient war.

Den Schwung zum Ende des ersten Drittels retteten die Islanders in den zweiten Abschnitt. Mit seinem zweiten Treffer sorgte Redler bald für die 3:2-Führung für Lindau. Wer hätte das vor dem Spiel gedacht? Immerhin

2:19 Minuten lang durften sich die Lindauer über diesen überrasche­nden Zwischenst­and freuen, dann schlug Weiden zurück: Louis Latta besorgte frei vor Goalie Matthias Nemec das 3:3. Latta stand kurz darauf wieder im Mittelpunk­t, als er sich mit Simon Klingler eine Keilerei lieferte, die für den Lindauer blutig und für beide mit der Fahrt auf die Strafbank endete. Mehr Platz auf dem Eis für alle – das nutzte Weiden zur erneuten Führung durch Elia Ostwald. Doch der EVL schlug schnell durch den Augsburger Förderlize­nzspieler Christian Hanke zurück – 4:4 (34.). Dass es bei diesem Ergebnis bis zur zweiten Pause blieb, war vor allem Nemec zu verdanken, der mehrere Weidener Möglichkei­ten entschärft­e. Dominik Patockas Zwischenfa­zit fiel angesichts des Zwischenst­ands zurecht positiv aus. „Es geht hoch und runter. Wir waren teilweise sogar die bessere Mannschaft“, sagte er in der Pause im SpradeTV-Interview.

Personell geschwächt, weil ohne Jere Laaksonen und Fabian Birner, starteten die Islanders ins Schlussdri­ttel und machten sich auf, den Tabellenfü­hrer in die Knie zu zwingen. Nachdem Weidens Nickolas Latta wegen eines Checks von hinten in die Bande in die Kabine geschickt wurde, hatten die Islanders minutenlan­g einen Mann mehr auf dem Eis. Doch die wenigen guten Möglichkei­ten machte Weidens Goalie Elio Albrecht mit überragend­en Paraden zunichte. Insgesamt war das Lindauer Überzahlsp­iel, wie schon die ganze Saison über, zu wenig zwingend. Besser machten es die Blue Devils, die ihr Powerplay eiskalt ausnutzten und das 5:4 durch Adam Schusser erzielten, als Dennis Dietmann auf der Strafbank schmorte. Wiedmaier stellte seine Spieler in einer Auszeit auf die Schlussoff­ensive ohne Goalie ein, doch die bestand vor allem darin, irgendwie den sechsten Gegentreff­er zu verhindern, weil Weiden aggressiv dagegenhie­lt und gefährlich blieb. So endete die Rückkehr aufs Eis trotz starker Leistung für die EV Lindau Islanders mit einer Niederlage gegen den Tabellenfü­hrer.

EVL-Coach Wiedmaier haderte mit der knappen Niederlage: „Es war von beiden Mannschaft­en ein gutes Spiel. Das dritte Drittel war bitter für uns, weil wir so lange in Überzahl waren. Am Ende stehen wir wieder ohne Punkte da.“Weidens Trainer Sebastian Buchwieser freute sich: „Es war das erwartet schwere Spiel. Lindau hat in der Pause wohl neuen Mut geschöpft. Am Ende haben wir wenig Chancen zugelassen, haben die Entscheidu­ng erzwungen und sind sehr glücklich über den Sieg.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Die Lindauer (links Simon Klingler) wehrten sich tapfer gegen Tabellenfü­hrer Weiden (rechts Louis Latta), doch zu einem Punkt reichte es am Dienstagab­end knapp nicht.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Lindauer (links Simon Klingler) wehrten sich tapfer gegen Tabellenfü­hrer Weiden (rechts Louis Latta), doch zu einem Punkt reichte es am Dienstagab­end knapp nicht.
 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Guter Einstand: Nolan Redler (Mitte) erzielte in seinem ersten Spiel zwei Tore für die EV Lindau Islanders.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Guter Einstand: Nolan Redler (Mitte) erzielte in seinem ersten Spiel zwei Tore für die EV Lindau Islanders.

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