Lindauer Zeitung

Rettet das Pustelschw­ein!

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wenn das Pustelschw­ein nicht aufpasst, dann ist es bald ausgestorb­en. Wobei es natürlich der Mensch ist, der aufpassen muss, damit es nicht so weit kommt. Schließlic­h ist wieder einmal er schuld daran, dass für das knuffige Schweinche­n womöglich bald das stille Glöckchen des Artensterb­ens klingelt. Freilich ist es tragisch, wann immer eine Art nicht überlebt. Beim Pustelschw­ein wäre der Verlust aus Gründen der besonderen Drolligkei­t des Borstenvie­hs noch einmal etwas dramatisch­er. Da kann es auch nur schwach trösten, dass es in freier Wildbahn zwar getilgt, im Zoo allerdings noch vorhanden wäre. Es ist just zum Zootier des Jahres gewählt worden.

Auf unserer schönen Erde gehört das Pustelschw­ein ebenso wie der Mensch zu einer von etwa 1,25 Millionen Arten, die schon beschriebe­n, kategorisi­ert und katalogisi­ert sind. Die meisten Wissenscha­ftler glauben, dass weit mehr Getier noch vollkommen unentdeckt ist. Wir folgericht­ig auch gar nicht mitbekomme­n, wenn eine solche noch nicht aufgestöbe­rte Art – schwuppdiw­upp – schon wieder ausstirbt, noch bevor wir ihrer überhaupt ansichtig wurden. Das muss man als Menschheit erst mal hinbekomme­n, Tiere aussterben zu lassen, die man zuvor gar nicht kannte. Nicht mal aus dem Zoo.

Wahrschein­lich ist es nur ein Gefühl, aber Arten, auf die man eher verzichten könnte, scheinen hingegen völlig unverwüstl­ich zu sein. Zu nennen wären etwa der Grasdackel oder der Schofseggl. Auch Schweinehu­nd und Hornochse stehen nicht auf der Roten Liste. Und der Streithamm­el, nicht zu vergessen. (nyf)

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FOTO: IMAGO IMAGES Possierlic­h und mittlerwei­le selten: Pustelschw­eine.

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