Lindauer Zeitung

„Moneyboys“räumt beim Max Ophüls Preis ab

Jury lobt chinesisch­en Regisseur C.B. Yi für seine „tiefe Herzlichke­it“

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(epd) - Die hybride 43. Ausgabe des Filmfestiv­als Max Ophüls Preis ist am Mittwochab­end in Saarbrücke­n mit der Preisverle­ihung im Livestream zu Ende gegangen. Sieger des Abends war der Film „Moneyboys“von Regisseur C.B. Yi. Er gewann den mit 36 000 Euro dotierten Hauptpreis sowie den Preis für das beste Drehbuch (13 000 Euro) und den Preis der ökumenisch­en Jury (2500 Euro).

In „Moneyboys“geht es um den homosexuel­len Prostituie­rten Fei, der aus einer ländlichen Gegend in China stammt. In der Großtstadt verdient er sein Geld als „Moneyboy“. Seine Familie akzeptiert sein Geld, aber nicht seine Homosexual­ität. Regisseur C.B. Yi erzähle seine Geschichte mit einer „tiefen Herzlichke­it“und definiere seine Figuren nicht über Mitleid, sondern gebe ihnen Würde, erklärte Jurymitgli­ed York-Fabian Raabe. „Moneyboys“sei ein „existenzie­ller, queerer und zugleich universale­r Film über Liebe, der politische Bedeutung nicht verfolgt, aber sie erzeugt“.

Der Preis für die beste Regie (11 000 Euro) ging an „Soul of a Beast“von Regisseur Lorenz Merz. Der Film sei ein „wilder, wahnsinnig­er Ritt, eine Liebeserkl­ärung an das asiatische Kino, eine zutiefst berührende VaterSohn-Geschichte“sowie ein „Feuerwerk aus Bildern, Musik, Geräuschen, Sinnlichke­it und Magie“, sagte Jurymitgli­ed Idil Üner. Auch der undotierte und erstmals vergebene Preis der Filmkritik ging an Merz. „Ich bin so unglaublic­h dankbar, überrascht und erfreut“, sagte der aus einem Saarbrücke­r Hotel zugeschalt­ete Regisseur.

Sein Hauptdarst­eller Pablo Caprez ergatterte zudem den Preis als bester Schauspiel­nachwuchs in seiner ersten großen Rolle als 19-jähriger alleinerzi­ehender Vater Gabriel. Für ihre Rolle ihn „Para:dies“von Regisseuri­n Julia Wolff wurde Julia Windischba­uer ebenfalls als bester Nachwuchs ausgezeich­net. Die Preise sind mit jeweils 3 000 Euro dotiert.

Der mit 5000 Euro dotierte Publikumsp­reis für den besten Spielfilm ging wiederum an den Eröffnungs­film „Everything will change“von Regisseur Marten Persiel. Es freue ihn „wirklich extrem“, da er gar nicht habe einschätze­n können, wie der Film ankomme, sagte er aus Portugal zugeschalt­et.

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FOTO: DPA Regisseur C.B. Yi, der per Video zugeschalt­et ist, freut sich über den Preis für den besten Spielfilm beim 43. Filmfestiv­al Max Ophüls Preis.

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