Die Oberliga-Clubs schleppen sich durch die Saison
Viele Spielabsagen von Corona geprägt – EV Lindau Islanders spielen am Freitag in Rosenheim
- Im zweiten Spiel nach ihrer dreiwöchigen Corona-Pause geht es für die EV Lindau Islanders gegen den zweiten dicken Brocken der Eishockey-Oberliga Süd: Am Freitag (19.30 Uhr) spielt der EVL bei den zweitplatzierten Starbulls Rosenheim, nachdem es am Dienstag gegen Tabellenführer Blue Devils Weiden gegangen war. Schon am Sonntag müssen die Lindauer wieder aussetzen, da der geplante Gegner HC Landsberg Riverkings einige Corona-Fälle zu beklagen hat. Die Absage ist aktuell eher die Regel als die Ausnahme – die Oberliga-Teams schleppen sich mehr schlecht als recht durch die Saison.
Sportfans haben es ganz allgemein gerade nicht leicht, weil Corona überall wütet und reihenweise Mannschaften lahmlegt; Eishockeyfans haben es gerade ganz besonders schwer, weil Corona besonders wütet – siehe etwa die Oberliga Süd. Da fiel vergangenen Sonntag sogar ein ganzer Spieltag aus, weil bei jeder angesetzten Partie zumindest eine Mannschaft nicht auflaufen durfte. Am Dienstag nun sollten eigentlich zwei Nachholspiele stattfinden, von denen wieder eines kurzfristig verlegt werden musste. So oder so ähnlich geht das schon seit Wochen. Längst ist abzusehen, dass die Quotienten-Regelung angewandt werden muss, weil nicht alle Clubs alle Spiele im vorgegebenen Zeitraum absolviert haben dürften. Die EV Lindau Islanders machen da keine Ausnahme. Drei Wochen lang mussten sie jüngst pausieren, jetzt steht schon die nächste – wenn auch kleine – Pause an.
Bevor die Islanders mit ihrem Trainer Stefan Wiedmaier am Sonntag erneut in der Zuschauerrolle sein werden, während zumindest drei von sechs Partien stattfinden – das zumindest war der Stand am Donnerstagabend –, geht es noch nach Rosenheim. Vor dem Duell gegen den Tabellenzweiten hat der Tabellenvorletzte neuen Mut geschöpft. Am Dienstag gelang ein Achtungsergebnis,
als die Heimpartie gegen Weiden nur knapp und durch ein ganz spätes Gegentor mit 4:5 verloren ging. Aus dieser Leistung will Wiedmaier mit seiner Mannschaft für die kommenden Aufgaben möglichst viel Kraft schöpfen.
Personell sieht es bei den Islanders gar nicht so schlecht aus, weil es vom Kooperationspartner Augsburger EV viel Unterstützung gibt. Gegen Weiden standen gleich fünf Spieler des AEV im Lindauer Kader – und das mit dem Vorteil, in den Wochen zuvor durchgehend trainiert zu haben. Bei den Islanders war das natürlich lange wegen der Corona-Quarantäne nicht möglich. Inzwischen sind aber immerhin bis auf drei Spieler
wieder alle zurück im Spielbetrieb. Am Dienstag fehlten nur noch Topscorer Martin Mairitsch, Michal Bezouska und Christian Guran. Während Bezouska und Guran womöglich in Rosenheim schon wieder auflaufen können, werde Maritisch noch fehlen, teilten die Islanders am Donnerstag mit. Für den treffsicheren Österreicher wird somit wieder Neuzugang Nolan Redler im Aufgebot stehen, der sich mit zwei Toren gegen Weiden prächtig eingeführt hatte. „Das war ein toller Einstand, er ist ein super aufgeweckter Typ“, lobte Wiedmaier den US-Amerikaner. Für den Auftritt bei den Starbulls hofft der EVL-Trainer, „dass wir wieder einen Fight abliefern können“. So wie gegen Weiden, als sie den Spitzenreiter fast in die Verlängerung zwangen.
Für die Starbulls ist es nach einer Infektionswelle und einer Quarantäne fürs Team das erste Spiel seit dem 5. Januar. Trotz dieser Vorzeichen gehen die Rosenheimer als klarer Favorit in dieses Spiel, auch weil die Oberbayern bisher alle drei Spiele gegen die Lindauer gewonnen haben. Zweimal mussten sich die Islanders trotz guter Leistung knapp geschlagen geben, beim jüngsten Aufeinandertreffen zeigte Rosenheim mit einem Kantersieg dann aber, warum es der ärgste Verfolger der Blue Devils Weiden sind. Ganz anders sieht es da beim HC Landsberg aus, der am Tabellenende
steht. Dort werden die Riverkings auch vorerst bleiben müssen, weil sie nach mehreren positiven Corona-Befunden aussetzen müssen. Noch am Donnerstag versuchte Lindau, einen Ersatzgegner für Sonntag zu finden. Alle Bemühungen waren letztlich vergeblich.
Wie mühsam die restliche Saison noch werden könnte, lässt der letzte Satz in der Pressemitteilung der Islanders vom Donnerstag erahnen: „Einen Termin für ein mögliches Nachholspiel gibt es auch noch nicht, da es aufgrund der aktuellen Situation und den schon geplanten Spielen schwierig werden wird, das Spiel noch irgendwo unterzubringen.“