Die unumstrittene Nummer 1
Towerstars-Goalie Jonas Langmann spielt eine ganz starke DEL2-Saison
- Seiner überragenden Form vermochte auch die coronabedingte Zwangspause nichts anzuhaben: Goalie Jonas Langmann spielt für die Ravensburg Towerstars bisher eine ganz starke DEL2-Saison. Der 30-Jährige ist die unumstrittene Nummer 1 bei den Towerstars – und rechtfertigt diesen Status besonders in den vergangenen Wochen mit Topleistungen in Serie.
92,95 Prozent lautet die Fangquote von Jonas Langmann bei bisher 30 Saisonspielen in der DEL2. Es ist der zweitbeste Wert ligaweit, nur der von Heilbronns Ilya Andryukhov ist leicht besser, dafür hat er er aber gerade einmal ein knappes Drittel aller bisherigen Saisonspiele für die Falken gemacht. Zur herausragenden Fangquote kommen bei Langmann noch vier Shutouts dazu – die Towerstars haben zudem die wenigsten Gegentore kassiert. „Insgesamt als Mannschaft haben wir einen sehr guten Lauf. Auch die Stürmer arbeiten gut nach hinten, das macht es für einen Torwart leichter“, sagt der Towerstars-Goalie und macht damit deutlich, dass für diese Zahlen längst nicht nur er allein verantwortlich ist.
Momentan fühlt sich Langmann in Ravensburg, da tragen die guten Ergebnisse natürlich ihren Teil dazu bei, rundum wohl. Das war allerdings nicht immer so. In seinen ersten drei Jahren bei den Towerstars musste sich Langmann die Liebe der Fans hart erarbeiten. Er bekam sie erst vollumfänglich, als er schon beschlossen hatte, den Verein zu verlassen und zum DEL-Club Nürnberg Ice Tigers zu wechseln. Vorher aber lieferte Langmann noch sein ganz persönliches Meisterstück ab und verhalf den Towerstars mit seinem Paraden zum DEL2-Titel 2019.
Das hatte niemand vergessen, als Langmann eine Saison später nach Ravensburg zurückkehrte. Doch die
Voraussetzungen waren jetzt andere, neben ihm lauerte mit Olafr Schmidt ein zweiter Goalie mit hoher Qualität auf seine Chance. Langmann verletzte sich in der Vorbereitung schwer, kam aber schnell zurück und kämpfte verzweifelt, aber mit überschaubarem Erfolg um seinen Platz. Die bittere Konsequenz war für ihn ein Schlag ins Gesicht: In den Play-offs durfte Schmidt ran, der Meistergoalie musste auf der Bank zuschauen. Ein böses Wort verlor er darüber öffentlich nie. Auch heute kann er ganz nüchtern erzählen, wie er die Saison 2020/21 erlebt hat: „Alle wissen, dass das letzte Jahr nicht das einfachste für mich war. Ich war lange verletzt und habe danach lange gebraucht, um wieder meine Form zu finden. Deshalb tut mir so eine Saison sehr gut, in der ich von Anfang an verletzungsfrei und ohne jegliche Probleme war. Da konnte ich gut in einen Rhthymus kommen.“
In der neuen Saison ist Langmann nämlich wieder die nominelle Nummer 1 im Towerstars-Tor, Enrico Salvarani ist sein klassischer Back-up. Nach ein paar Wacklern zu Saisonbeginn dankt Jonas Langmann das Vertrauen in ihn mit Topleistungen. Gemeinsam
mit einer sehr gut funktionierenden Abwehr bringt er die Gegner regelmäßig zur Verzweiflung. So sieht es auch Towerstars-Trainer Peter Russell: „Jonas ist ein guter Torhüter, der eine gute Mannschaft vor sich hat.“Selten bekommt Ravensburg mehr als zwei Gegentore in einem Spiel, zeitweise lag der Schnitt bei nur einem pro Partie. Es war die Zeit, in der die Towerstars sich an die Spitze der DEL2 vorarbeiteten und dort festsetzten.
Dann kam Corona und die Mannschaft musste pausieren. Einer der infizierten Spieler war Jonas Langmann. „Ich hatte zum Glück keine Symptome und konnte wenigstens zu Hause im Wohnzimmer ein bisschen Sport machen“, erinnert sich der Goalie an die knapp zwei Wochen, die er und seine Mannschaftskollegen in Quarantäne verbringen mussten.
Im ersten Spiel nach der Zwangsunterbrechung stand Salvarani drin, Langmann war Ersatz. Danach war er wieder an seinem gewohnten Platz zwischen den Pfosten. Bereits in seinem zweiten Spiel nach der Rückkehr lieferte er seinen nächsten Shutout ab – beim 4:0 in Crimmitschau.