Omikron „unter Kontrolle“
Lauterbach sieht Chance für Lockerungen Ende Februar
- Noch hält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Lockerungen der Corona-Maßnahmen für falsch – nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle Mitte oder Ende Februar seien sie jedoch möglich. Bisher habe man durch „den konservativen Kurs“die Folgen von Omikron „gut unter Kontrolle“bringen können, damit sei etwa verhindert worden, dass die besonders gefährdeten Älteren stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, sagte er am Freitag in Berlin. So sind auch für den Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler die Fallzahlen „nicht mehr das Entscheidende“. Es gehe darum, vor allem Ältere oder Vorerkrankte vor einer Infektion zu schützen. Beide bekräftigten den Appell, sich impfen zu lassen. Der Booster senke das Risiko eines tödlichen Covid-19-Verlaufs um 99 Prozent.
Gleichzeitig verteidigte er die Verkürzung des Genesenenstatus nach einer Infektion von sechs auf drei Monate als „sinnvoll“. Diese Entscheidung hatten mehrere Virologen heftig kritisiert. Es fehle die gesicherte wissenschaftliche Grundlage für die Annahme, dass Genesene kürzer vor einer Neuinfektion geschützt seien als Geimpfte.
Unterdessen gibt es noch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Omikron-Variante BA.2, die in Dänemark einen Anteil von 63 Prozent der Neuinfektionen ausmacht, auch in Deutschland auf dem Siegeszug ist. Laut dem RKI-Wochenbericht macht BA.2 nur 2,3 Prozent der Neuinfektionen aus. Omikron wird in drei Sublinien – BA.1, BA.2 und BA.3 – unterteilt. Auf BA.1 entfallen in Deutschland 82,3 Prozent, auf BA.3 weniger als ein Prozent. Der Rest ist noch Delta. BA.2 könnte noch ansteckender sein als BA.1, es gibt laut den dänischen Behörden aber keine Hinweise, dass dies zu schwereren Krankheitsverläufen führt.
Derweil zeichnet sich ab, dass die von der Bundesregierung ausgegebenen Ziele, im Januar 30 Millionen Impfungen zu injizieren und bis Ende des Monats eine Impfquote von 80 Prozent zu erreichen, verfehlt werden. Nach Zahlen des RKI sind im Januar bisher erst 13,1 Millionen Dosen verabreicht worden. Insgesamt 62,9 Millionen Menschen (75,7 Prozent der Bevölkerung) haben den offiziellen Angaben zufolge bisher mindestens eine Impfdosis erhalten. Davon sind 61,4 Millionen (73,8 Prozent) zweimal und 43,4 Millionen (52,2 Prozent) dreimal geimpft. Unterdessen kündigte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände an, dass ab 8. Februar bundesweit Apotheken in die Corona-Impfungen einsteigen. Ob eine Apotheke Impfungen anbiete, entscheide jeder Pharmazeut für sich selbst.
Nach jetzigem Stand verursacht die Omikron-Variante mildere Verläufe als andere Mutanten. Mit welchen Symptomen müssen Infizierte dennoch rechnen, welcher Anteil von Infizierten muss ins Krankenhaus oder gar auf die Intensivstation?
Die Omikron-Variante verläuft tatsächlich milder als die zuvor dominierende Delta-Variante. Die weitaus meisten Infektionen mit der Omikron-Variante verlaufen mit geringen Krankheitszeichen oder sogar unbemerkt. Die Symptome unterscheiden sich auch zwischen den beiden Varianten. Omikron verursacht häufiger Symptome des oberen Atemtraktes (Nase, Hals, Rachen) und seltener Erkrankungen der Lunge. Bei den Erkrankten treten mit absteigender Häufigkeit Halsschmerzen (bis zu 80 Prozent ), Abgeschlagenheit, trockener Husten, Schnupfen des Immunsystems und Vorerkrankten. Der Anteil der schwer Erkrankten und Verstorbenen an allen Infizierten ist gering, er liegt im kleinen, einstelligen Prozentbereich. Natürlich können es aber absolut größere
Unter anderem in Dänemark ist die Untervariante BA.2 aufgetaucht. Was weiß man bisher über ihre Eigenschaften?
Es handelt sich um eine Unterform der Omikron-Variante. Aufgrund der mehrfach besprochenen Mutationsfähigkeit von Sars-CoV-2 kommen solche Varianten häufiger vor. Es gibt auch schon mindestens drei solcher Unterformen. Diese werden intensiv beobachtet und untersucht im Hinblick auf ihre Verbreitung, die weitere Wirksamkeit der Impfung, und die krankmachenden Eigenschaften. Bislang gibt es keine Erkenntnisse, die Grund zu besonderer Besorgnis sein könnten.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor dem Entstehen einer Virusvariante gewarnt, die so ansteckend